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Media Service: Ökonom Ernst Baltensperger: SNB soll Bilanz schrumpfen

10.01.2018 – 15:45 

Zürich (ots) -

Die Schweizerische Nationalbank sollte dafür sorgen, dass sie ihre auf 125 Prozent des BIP gewachsene Bilanz schrittweise verkleinern kann. Dies fordert der Geldpolitikexperte Ernst Baltensperger im Interview mit der «Handelszeitung». «Die Nationalbank hätte mehr Manöverraum im Fall einer Krise», sagt er. «Und sie könnte die potenzielle Unannehmlichkeit vermeiden, dereinst hohe Zinsen zahlen zu müssen, damit die vielen Franken nicht in Umlauf gelangen.»

Notenbanken wie die SNB, die Federal Reserve und Europäische Zentralbank haben sich seit der Finanzkrise vor zehn Jahren auf das grösste Experiment in der Geschichte eingelassen, indem sie die Zinsen tief gehalten und grosse Mengen von Geld ins System gepumpt haben. Dieses Experiment sei noch nicht beendet, warnt Baltensperger. «Wir haben erst die Hälfte erlebt. Jetzt folgt der zweite, unangenehmere Teil des Experiments: der Ausstieg.»

Der Ausstieg könnte laut dem langjährigen Professor an der Universität Bern schwieriger ausfallen, als viele sich das vorstellen. Konkret warnt er vor einer anziehenden Inflation. In Amerika sei die expansive Geldpolitik zu lange fortgesetzt worden. «Die USA sind angesichts ihrer hohen Staatsverschuldung abhängig von tiefen Zinsen.» Es sei unklar, ob die Fed die riesige Liquidität, die sie geschaffen habe, rechtzeitig abbauen könne. «Überhitzung und Inflation wären dann die Folge.»

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