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Media Service: Weitere Compliance-Fälle bei Ruag

28.03.2018 – 15:00 

Zürich (ots) -

Bei Ruag Ammotec, der Munitionsdivision des bundeseigenen Rüstungsbetriebs, gab es neben dem jüngst von der «Handelszeitung» publik gemachten Russland-Fall mindestens zwei weiteren Compliance-Fälle in den USA beziehungsweise in Ungarn. Dies schreibt die «Handelszeitung» in ihrer neusten Ausgabe. Die Governance-Probleme führten schliesslich zum Rücktritt des langjährigen Ammotec-Chefs Cyril Kubelka im Herbst 2017. Ruag erklärt, dass es «aufgrund unterschiedlicher Auffassungen», unter anderem zur «Governance», zum «Austritt des Divisionsleiters» kam.

Bei einer Ruag-Ammotec-Tochter in den USA kam es 2011 zu fiktiven Entsorgungsgeschäften mit Dritten und privaten Waffenverkäufen. Der damalige USA-Chef soll unrechtmässige Profite im hohen sechsstelligen Bereich erzielt haben. Er wurde von der Ruag weder straf- noch zivilrechtlich belangt. Der «Vorfall in Tampa» sei intern aufgedeckt worden, sagt eine Ruag-Sprecherin: «Es wurden Massnahmen eingeleitet und das Arbeitsverhältnis mit dem betroffenen Mitarbeiter wurde gekündigt.»

Auch im Munitionswerk in Ungarn gab es schwere Compliance-Mängel. Die Eidgenössische Finanzkontrolle (EFK) hat diese 2016 anonymisiert dokumentiert: «Ein formelles internes Kontrollsystem ist nicht implementiert. Weisungen liegen kaum vor. Belege für abgerechnete Spesen konnten nicht vorgelegt werden. (...) Wer welche Kompetenzen in Bezug auf finanzrelevante Vorgänge hat, ist im Einzelnen nicht formell geregelt.» Als die EFK in Ungarn nachprüfen will, informiert die Ruag-Führung die Akteure. «Somit besteht Verdunkelungsgefahr, was den Nutzen der Abklärung infrage stellt», schreibt die EFK. Die Compliance-Mängel in Ungarn führten schliesslich zum Rücktritt des Ammotec-Chefs Kubelka.

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