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Media Service: Finanzprofessorin Marlene Amstad: «Chinas langfristige Perspektive ist ein Vorteil»

03.04.2019 – 15:00 

Zürich (ots) -

Die Bernerin Marlene Amstad ist Finma-Vizepräsidentin, lebt in China und lehrt am Shenzhen Finance Institute der Chinese University of Hong Kong als Wirtschaftsprofessorin. Im Interview mit der «Handelszeitung» erklärt Amstad die neue Qualitätsstrategie Chinas: «Bis 2020 will man ein innovatives Land sein, bis 2030 ein führendes innovatives und spätestens 2050 soll das Reich der Mitte ein global stark innovatives Land sein. Auf Augenhöhe mit Deutschland oder den USA.»

Chinas rasante Entwicklung und der wachsende Machtanspruch des Landes sind für Amstad historisch nur folgerichtig: «Die letzten 150 Jahre waren die grosse Ausnahme, als die USA von der ersten und zweiten industriellen Revolution sehr stark profitieren konnten. Mit der dritten und vierten industriellen Revolution knüpft nun China an seine historische Vormachtstellung an.» Es handle sich in diesem Sinne um ein Wiedererstarken, wirtschaftlich wie politisch.

Dabei betont Amstad, dass Chinas Führung im Vergleich mit dem Westen langfristig orientiert sei: «Unsere wirtschaftlichen und politischen Zyklen erstrecken sich über die nächsten paar Jahre. Das mag ein Detail sein, aber eines mit grosser Wirkung. Beispielsweise bei Übernahmen, bei denen die chinesischen Käufer jeweils ankündigen, bei der betroffenen Firma werde der Status quo erhalten bleiben.» Was nach einigen Jahren geschehe, liege ausserhalb unseres Zeithorizonts. Das mache es den Chinesen mit ihrer langfristigen Perspektive einfacher. Ein Vorteil, beispielsweise in Verhandlungen.

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