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Media Service: Big Pharma zahlte 163 Millionen Franken an Ärzte und Spitäler in der Schweiz

10.04.2019 – 23:55 

Zürich (ots) -

Ärzte, Spitäler und andere Gesundheitsorganisationen haben 2017 Gelder im Umfang von 162,6 Millionen Franken von der Pharmaindustrie bekommen. Grösster Geldgeber ist mit 20,5 Millionen Novartis, gefolgt von Pfizer, Roche, Bayer und BMS. Das zeigt eine Auswertung der von Pharmafirmen offengelegten Daten, welche die «Handelszeitung» zusammen mit «Beobachter», «Blick» und «Le Temps» durchführte.

Bei den Empfängern steht die europäische Onkologenvereinigung ESMO mit Sitz in Lugano mit 10,3 Millionen an erster Stelle. Bei den Unispitälern liegt mit 2,7 Millionen das Berner Inselspital an der Spitze, gefolgt von den Unikliniken in Basel, Lausanne, Zürich und Genf. Der Betrag der Zuwendungen, die offen gelegt wurden, ist erneut gestiegen, und zwar um 8,2 Millionen gegenüber dem Vorjahr. Grund war ein Anstieg von 10,5 Millionen bei Forschung und Entwicklung auf 59,2 Millionen. Mehr als die Hälfte der Gelder (91 Millionen) ging an Spitäler, Verbände und andere Gesundheitsorganisationen, 12,4 Millionen Franken direkt an einzelne Ärzte. Noch immer unbefriedigend ist, dass ein Viertel der Ärzte ihre Zuwendungen der Pharmaindustrie nicht öffentlich macht. Doch der Druck steigt: Grosszahler Novartis verfährt schon seit 2016 nach dem Prinzip «no consent, no contract»; man schliesst also keine Verträge mehr mit Ärzten ab, die sich der Offenlegung widersetzen. Nun zieht auch Roche nach. Seit Februar werden auch bei Roche nur noch Ärzte unter Vertrag genommen, die transparent sind.

Die Offenlegung geht auf eine Transparenzinitiative des Branchenverbandes Scienceindustries zurück, der sich bis jetzt 60 Unternehmen angeschlossen haben.

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