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Geschäftsjahr 2009: Swissgrid ist im geöffneten Strommarkt erfolgreich gestartet

19.05.2010 – 09:00 

Laufenburg (ots) -

Swissgrid ist seit Anfang 2009 für den Betrieb
des Schweizer Übertragungsnetzes verantwortlich. Diese Aufgabe hat 
sie mit Erfolg bewältigt: Die Stromübertragung im Höchstspannungsnetz
funktionierte das ganze Jahr ohne Unterbruch. Zudem sammelte 
Swissgrid zum ersten Mal Energiedaten aller Schweizer 
Verteilnetzbetreiber und rechnete darauf aufbauend die Kosten für die
Systemdienstleistungen sowie die Netznutzung zentral ab. Ihre Kosten 
deckt Swissgrid hauptsächlich durch Tarifeinnahmen, die vom Regulator
überprüft werden. Für das Jahr 2009 resultierte eine Gesamtleistung 
von CHF 1'150.6 Mio. und ein Unternehmensergebnis von CHF 5.3 Mio. 
Swissgrid ist auf eine langfristig stabile Finanzierung und eine 
solide Kapitalbasis angewiesen, gerade im Hinblick auf ihre nächste 
Herausforderung - die Übernahme des Übertragungsnetzes.
Zu Beginn des Jahres 2009 wurde die sogenannte Regelzone Schweiz 
in Betrieb genommen - eine Grundvoraussetzung für einen offenen 
Strommarkt mit diskriminierungsfreiem Marktzugang. Swissgrid musste 
dafür sämtliche organisatorischen und systemtechnischen Aktivitäten 
für die zentrale Überwachung des Schweizer Höchstspannungsnetzes 
aufgleisen. Peter Grüschow, Swissgrid Verwaltungsratspräsident, sagt:
«Diese komplexe Aufgabe hat die Nationale Netzgesellschaft 
erfolgreich gemeistert: Der Betrieb des Übertragungsnetzes war 
störungsfrei und eine sichere sowie zuverlässige Stromversorgung in 
der Schweiz stets gewährleistet.»
Swissgrid hat die Herausforderungen auch in finanzieller Hinsicht 
gut bewältigt. Die Liberalisierung brachte grundlegende Änderungen 
der gesamten Werteflüsse im Übertragungsnetzbereich der 
schweizerischen Elektrizitätsbranche mit sich. Zum ersten Mal 
wickelte Swissgrid die sogenannten Systemdienstleistungen und auch 
die Netznutzung des Übertragungsnetzes zentral ab. Rund 760 
Verteilnetzbetreiber lieferten Swissgrid ihre Energiedaten, die dann 
für die Ermittlung der Stromproduktion sowie des Stromverbrauchs 
konsolidiert wurden. Darauf aufbauend konnte bereits im ersten 
Quartal die komplexe Berechnung der Abrechnungswerte für die 
Lieferanten und die Kunden realisiert werden.
Umsatz und Betriebsergebnis
Swissgrid agiert in einem regulierten Umfeld - 99% der im Jahr 2009 
erbrachten Leistungen von gesamthaft CHF 1'150.6 Mio. sind in 
Geschäftsfeldern angefallen, die durch das Stromversorgungsgesetz 
(StromVG) vorgegeben sind. Das betriebliche Ergebnis (EBIT) beträgt 
CHF 8.9 Mio., davon entfallen CHF 8.2 Mio. auf die regulierten 
Geschäftsfelder. Der regulierte EBIT basiert auf dem investierten 
betriebsnotwendigen Vermögen, welches zu einem in der 
Stromversorgungsverordnung (StromVV) festgelegten Satz verzinst wird.
Dieser Kapitalkostensatz - der sogenannte WACC (Weighted Average Cost
of Capital) - betrug für das Jahr 2009 4.55%.
Wo fallen bei Swissgrid Aufwendungen und Erlöse an?
Swissgrid macht ihr Ergebnis transparent und publiziert eine 
Spartenrechnung, welche die Aufwendungen und Erlöse in den einzelnen 
Geschäftsfeldern detailliert aufzeigt. Sie deckt ihren Beschaffungs- 
und Betriebsaufwand hauptsächlich durch Tarifeinnahmen. Alle Tarife 
unterstehen der Überprüfung durch den Regulator - der Eidgenössischen
Elektrizitätskommission (ElCom) - und müssen von Swissgrid vorgängig 
kalkuliert werden. Dies war für das Jahr 2009 eine grosse 
Herausforderung, da nur beschränkt Erfahrungswerte vorhanden waren, 
so dass Modellrechnungen herangezogen werden mussten. Diese 
Besonderheit, Mengen- sowie Preisabweichungen und regulatorische 
Anpassungen führten teilweise zu deutlichen Unterschieden zwischen 
den effektiven Aufwendungen sowie Erträgen für 2009 und der 
Tarifkalkulation. Solche Deckungsdifferenzen fliessen - wie in der 
StromVV vorgegeben - in die Tarifkalkulation für die nachfolgenden 
Geschäftsjahre ein. Im Jahr 2009 resultierte in den Segmenten 
Netznutzung und individuelle Systemdienstleistungen eine Überdeckung 
von gesamthaft CHF 55.6 Mio., die sich auf die Folgeperioden 
tarifsenkend auswirkt.
Allgemeine Systemdienstleistungen - ein grosser Kostenfaktor
In diesem Segment verursacht die sogenannte Regelleistungsvorhaltung 
am meisten Kosten. Diese verwendet Swissgrid für den Ausgleich von 
Schwankungen im Übertragungsnetz und ermöglicht so eine sichere 
Stromversorgung. Der Jahresaufwand belief sich auf CHF 540.5 Mio. Im 
Verlauf des Jahres 2009 hat Swissgrid diverse 
Kostensenkungsmassnahmen eingeführt. Das marktbasierte 
Einkaufsverfahren wurde punktuell optimiert. In über 180 
Ausschreibungen wurden Vorhaltung und Erbringung der 
Leistungsreserven an die günstigsten Anbieter vergeben. Zudem wurden 
die Anreize für die Bilanzgruppen erhöht, eine möglichst genaue 
Verbrauchsprognose zu erstellen, was zu einer Anpassung der 
Vorhalteleistung führte. Die Kosten für die Regelleistungsvorhaltung 
tragen gemäss StromVV einerseits die Endkonsumenten (mit 0.4 
Rp./kWh), andererseits Kraftwerke mit einer Leistung von mindestens 
50 MW. Die Kosten für die Kraftwerke betrugen für das Jahr CHF 2009 
346 Mio.
Bestandteil dieses Segments sind auch Aufwendungen und Erlöse für 
die tatsächlich verwendete Regelenergie in Form von 
Ausgleichsenergie. Ebenso enthalten sind die Aufwendungen für 
Spannungshaltung, Blindenergie, Schwarzstart-/Inselbetriebsfähigkeit 
sowie Aufwand und Ertrag aus dem sogenannten ungewollten Austausch 
mit den Nachbarländern.
Individuelle Systemdienstleistungen - erfreuliche Überdeckung
In diesem Segment werden für 2009 die Aufwendungen und Erträge für 
Wirkverluste im Übertragungsnetz ausgewiesen. Swissgrid hat diese 
Leistung auf dem Schweizer Strommarkt und an der Strombörse Swissix 
beschafft (CHF 77.3 Mio.). In diesem Segment verzeichnet Swissgrid 
eine Überdeckung von CHF 46.6 Mio. Der Grund für diesen Überschuss 
sind die Beschaffungskosten für die individuellen 
Systemdienstleistungen. So war die zu beschaffende Wirkverlustmenge 
deutlich niedriger als zum Zeitpunkt der Tarifberechnung anfangs 2008
erwartet. Zudem nahmen die Kosten durch sinkende Preise an den 
Strommärkten sowie die Euro-Kursentwicklung ab. Die individuellen 
Systemdienstleistungen werden hauptsächlich mit Tarifeinnahmen und 
mit Abgeltungen für internationale Transitflüsse (ITC) finanziert. 
Diese Abgeltungen decken die durch die grenzüberschreitenden 
Transitflüsse bedingten Netzinfrastruktur- und Netzverlustkosten ab.
Aufwendungen und Erlöse für die Netznutzung
Die Höhe der Netznutzungskosten der schweizerischen 
Übertragungsnetzeigentümer sowie von Swissgrid - bestehend aus den 
Betriebs- und Kapitalkosten für das Übertragungsnetz - sind im 
Wesentlichen vom Regulator vorgegeben. Diese beliefen sich für das 
Jahr 2009 auf CHF 377.9 Mio.
Die Betriebs- und Kapitalkosten werden durch Netznutzungstarife, 
Abgeltungen für internationale Transitflüsse (ITC) und Auktionserlöse
finanziert. Gemäss Verfügung der ElCom floss Swissgrid aus dem 
Nettoerlös des Auktionsgeschäfts von grenzüberschreitenden 
Kapazitäten ein Anteil von CHF 30 Mio. zu, der zur Deckung von 
Netznutzungskosten verwendet wird. Insgesamt resultierte im 
Netzbereich eine Überdeckung von CHF 9.1 Mio., welche bei der 
Berechnung der Tarife für 2011 wieder in Abzug gebracht worden sind.
Künftige Herausforderungen für Swissgrid - die Übernahme des 
Übertragungsnetzes
Bis spätestens Ende 2012 übernimmt Swissgrid das schweizerische 
Übertragungsnetz. Dann wird sie nicht nur den sicheren Betrieb des 
Höchstspannungsnetzes gewährleisten, sondern auch die Verantwortung 
für dessen bedarfsgerechten Unterhalt, Ausbau und Modernisierung 
tragen. «Das bestehende Übertragungsnetz ist im Schnitt mehr als 40 
Jahre alt und der Strombedarf steigt von Jahr zu Jahr kontinuierlich 
an. Eine Erneuerung sowie der Ausbau des Netzes sind unumgänglich» 
sagt Pierre-Alain Graf, CEO Swissgrid.
Um die Übernahme der Netzinfrastruktur und die Investition in die 
geplanten Ausbau- und Modernisierungsvorhaben finanzieren zu können, 
sind eine solide Kapitalbasis und langfristig orientierte 
Eigentümerstrukturen notwendig. Für die Überführung des 
Übertragungsnetzes zu Swissgrid fallen bereits heute Projektkosten 
an. Swissgrid baut zudem den Bereich Asset Management neu auf, um in 
Zukunft die umfassende Verantwortung für das Übertragungsnetz 
wahrnehmen zu können.
Interessenvertretung in Europa - stärkere Zusammenarbeit mit dem 
Ausland
Die Schweiz nimmt als Stromdrehscheibe in Europa wichtige Funktionen 
wahr. Swissgrid vertritt die Schweizer Interessen in zahlreichen 
europäischen Fachgremien, zum Beispiel im europäischen Netzwerk der 
Übertragungsnetzbetreiber ENTSO-E. Mit diesem Engagement stärkt 
Swissgrid die Position der Schweiz innerhalb Europas. Dies ist gerade
im Zusammenhang mit dem dritten Liberalisierungspaket, welches die 
Schaffung eines Strombinnenmarktes in Europa weiter beschleunigen 
soll, von grosser Bedeutung. Die Schweiz ist physikalisch untrennbar 
in das europäische Stromnetz integriert und soll auch in Zukunft eine
wichtige Rolle im europäischen Strommarkt einnehmen.
Den Swissgrid Geschäftsbericht für das Jahr 2009 finden Sie unter:
www.swissgrid.ch/media
Mit Energie in die Zukunft - Swissgrid ist die Nationale 
Netzgesellschaft und verantwortet als Übertragungsnetzbetreiberin den
sicheren, zuverlässigen und wirtschaftlichen Betrieb des Schweizer 
Höchstspannungsnetzes. An den Standorten in Laufenburg und Frick 
beschäftigt Swissgrid rund 250 qualifizierte Mitarbeitende aus zwölf 
Nationen. Als Mitglied des europäischen Netzwerkes der 
Übertragungsnetzbetreiber ENTSO-E nimmt sie zudem Aufgaben im Bereich
der Koordination und der Netznutzung im europäischen Stromaustausch 
wahr. Die acht Schweizer Elektrizitätsunternehmen Alpiq AG, Alpiq 
Suisse SA, Axpo AG, BKW FMB Energie AG, CKW AG, EGL AG, Stadt Zürich 
ewz und Repower halten 100% des Swissgrid Aktienkapitals.

Kontakt:

Swissgrid Media Service
Telefon +41 58 580 24 00
media@swissgrid.ch