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Heftige Kritik an Informationspolitik des IOC Präsident der Swiss Olympic kritisiert interne Sprachregelungen des IOC für Journalisten / Olympiateilnehmerin: "Das ist quasi Gehirndoping"

28.07.2008 – 18:06 

Baden-Baden (ots) -

Mainz. Der Präsident des Schweizer Nationalen
Olympischen Komitees, Jörg Schild, und die Degenfechterin Imke 
Duplitzer kritisieren im ARD Politikmagazin "Report Mainz" die 
Informationspolitik des internationalen olympischen Komitees. 
Hintergrund ist ein 49-seitiger, nur für den internen Gebrauch 
vorgesehener, Bericht des IOC, der "Report Mainz" vorliegt. Darin 
analysierte das Internationale Olympische Komitee verschiedene 
Problemfelder, wie zum Beispiel die eingeschränkte Pressefreiheit in 
China und Verstöße gegen die Menschenrechte. Der bislang nicht 
veröffentlichte Bericht enthält Sprachregelungen im Umgang mit den 
Medien und Antwortempfehlungen auf kritische Fragen. Bei kritischen 
Journalistenfragen empfiehlt das Papier zum Beispiel, das 
Themengebiet zu wechseln, auf eine der Schlüsselbotschaften 
zurückzukehren, auch wenn die mit der eigentlichen Frage gar nichts 
zu tun haben.
Gegenüber "Report Mainz" kritisiert Swiss Olympic-Chef, Jörg 
Schild, dass das IOC "eher eine eigene nur allein gültige Meinung 
haben möchte. (...) Wenn die Spitze nicht mehr fähig ist, sachlich 
geübte Kritik wahrzunehmen, dann stimmt etwas nicht mehr." Auch die 
Degenfechterin Imke Duplitzer kritisiert das IOC-Papier: "Jedes Quiz,
wo sie Fragen gestellt bekommen und vorher schon die Antworten 
wissen, gilt als manipuliert. Wenn sie dann natürlich schon die 
Antworten kriegen, bevor die Fragen gestellt wurden, sind sie genau 
so manipuliert. Das ist quasi Gehirndoping, was da passiert", sagte 
Duplitzer dem ARD-Politikmagazin. Zu dem internen Papier hat sich das
IOC bislang nicht geäußert.
Jörg Schild fordert das IOC auf, bei der Vergabe künftiger 
olympischer Spiele, auch bei den Gastgeberländern auf die Einhaltung 
der olympischen Charta zu bestehen. Druck auf Gastgeberländer wie 
China wäre nicht notwendig, "wenn man klipp und klar bei der Vergabe 
der Spiele das entsprechende Land auch schriftlich, unterschriftlich 
auf die olympische Charta verpflichten würde, wie man es auch mit den
Athletinnen und Athleten tut." Dies sei bisher nicht üblich. Schild 
wörtlich: "Ich meine diese Diskussion muss nach den olympischen 
Spielen in Peking geführt werden."
Zitate gegen Quellenangabe frei.
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an "Report Mainz", Tel.: 
06131/929-3351.