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Ernst & Young-Vertrauensindex / Trotz Krise: Unternehmen haben grosses Vertrauen in die Schweizer Wirtschaft

03.08.2009 – 10:20 

Zürich (ots) -

Unternehmen erwarten nur langsame Besserung der
Wirtschaftslage / Schweizer Franken und Schweizer Wirtschaftsordnung 
geniessen grösstes Vertrauen / Sorge vor wieder steigenden 
Energiepreisen, hoher Inflation und Staatsverschuldung
Trotz der aktuellen Wirtschaftskrise haben die Schweizer 
Unternehmen nach wie vor relativ grosses Vertrauen in die wichtigen 
Pfeiler des Schweizer Wirtschaftssystems. Vor allem der Schweizer 
Franken und die Schweizer Wirtschaftsordnung werden hoch geschätzt. 
Überraschend stark ausgeprägt ist - trotz der anhaltenden Diskussion 
und Unsicherheit auf den Finanzmärkten - das Vertrauen in die 
Finanzbranche. Gleichzeitig erwarten die Unternehmen in der Schweiz 
eine langsame, aber stetige Verbesserung der Wirtschaftslage 
innerhalb der kommenden zwei Jahre. Aktuell wird die Lage von 
Unternehmen aus den Bereichen Bau & Energie am positivsten bewertet. 
Einen kontinuierlichen Aufwärtstrend sehen die Dienstleistungs- und 
Industrieunternehmen. Das sind Ergebnisse der ersten Ausgabe des 
"Ernst & Young Vertrauensindex", einer Umfrage des 
Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmens Ernst & Young unter 
300 Unternehmen in der Schweiz. Der Vertrauensindex wird künftig 
dreimonatlich durchgeführt, um die Entwicklung des Vertrauens in der 
Schweizer Wirtschaft zu untersuchen.
Schweizer Franken und Schweizer Wirtschaftsordnung besonders hoch 
geschätzt
Am meisten Vertrauen haben die Befragten in die Stabilität des 
Schweizer Franken: 95 Prozent stellen der Schweizer Währung ein gutes
Zeugnis aus, nur 5 Prozent haben geringes oder kein Vertrauen. Auch 
der Euro wird von 89 Prozent der Umfrageteilnehmer als verlässlich 
eingestuft. Damit geniessen der Schweizer Franken und der Euro eine 
deutlich höhere Wertschätzung als der US-Dollar: Dieser wird nur von 
52 Prozent als vertrauenswürdig angesehen - 48 Prozent äussern sich 
negativ.
Sehr positiv steht auch die Schweizer Wirtschaftsordnung da: Rund 
90 Prozent der befragten Unternehmer haben auch in schwierigen Zeiten
Vertrauen in das Wirtschaftssystem der Schweiz.
Trotz Wirtschaftskrise ist das Vertrauen in die Finanzbranche, 
also den Wirtschaftszweig, der am stärksten von der Krise betroffen 
ist, sehr hoch. 55 Prozent der Umfrageteilnehmer haben mittleres, 
eher grosses oder grosses Vertrauen in den Bankensektor - dem stehen 
45 Prozent gegenüber, die kein oder nur geringes Vertrauen haben. 
Noch positiver sieht es bei den Versicherungen aus: Rund 72 Prozent 
der Befragten sprechen der Versicherungsbranche ihr Vertrauen aus. 
"Der Beinahe-Zusammenbruch des weltweiten Finanzsystems im Herbst 
2008 hat das Vertrauen in die Finanzbranche erheblich erschüttert. 
Wie die Umfrageresultate jedoch zeigen, scheint sich die 
Finanzbranche inzwischen von diesem Vertrauensverlust teilweise 
erholt zu haben", stellt Bruno Chiomento, Chief Executive Officer von
Ernst & Young Schweiz, fest. "Wenn die Branche in Zukunft dafür 
sorgt, bei ihren Geschäften eine vernünftige und nachhaltige 
Steuerung der Risiken einzuführen, hat sie gute Chancen, verloren 
gegangenes Vertrauen wiederzugewinnen".
Regierungen können dank erfolgreichem Krisenmanagement 
punktenRegierungen rund um den Globus mussten in den vergangenen 
Monaten immer wieder massiv eingreifen - zunächst, um den 
Zusammenbruch des Finanzsystems zu verhindern, dann immer stärker um 
wichtige Wirtschaftsbereiche zu stützen und den Ausfall so genannter 
systemrelevanter Unternehmen zu verhindern. Dieses erhebliche 
Engagement des Staats hat möglicherweise zu einem Vertrauensschub 
geführt: 67 Prozent stellen dem Staat derzeit ein befriedigendes oder
gutes Zeugnis aus. "Zieht man in Betracht, dass Unternehmer dem Staat
und insbesondere staatlichen Eingriffen in die Wirtschaft 
traditionell eher kritisch gegenüberstehen, ist dies ein überraschend
hoher Wert", kommentiert Bruno Chiomento.
"Die Staaten haben bei der Eindämmung der Krise und als 
'Feuerwehr' eine elementar wichtige Rolle gespielt." Allerdings müsse
klar sein, dass die derzeitige Rolle des Staates nur vorübergehender 
Natur sein dürfe: "Mittelfristig müssen wir wieder erreichen, dass 
der Staat sich weitestgehend aus dem Wirtschaftsleben zurückzieht", 
stellt Bruno Chiomento klar.
Durchwachsene Geschäftslage - aber Unternehmen erwarten langsamen 
Aufschwung
Ihre aktuelle Situation sehen die Schweizer Unternehmen mit 
gemischten Gefühlen: 19 Prozent bezeichnen die eigene Geschäftslage 
als negativ, 42 Prozent äussern sich hingegen eher zufrieden. Am 
zufriedensten beurteilen Unternehmen aus den BereichenBau & Energie 
ihre Lage: 50 Prozent äussern sich positiv über ihre aktuelle 
Situation. Allerdings erwartet die Bauwirtschaft kurz- und 
mittelfristig eine Verschlechterung ihrer Lage. Einen 
kontinuierlichen Aufwärtstrend sehen hingegen die Dienstleistungs- 
und Industrieunternehmen.
Von einer gravierenden Verschlechterung ihrer Situation gehen die 
befragten Schweizer Unternehmen insgesamt aber nicht aus - den 19 
Prozent, die sich kurzfristig (in den kommenden drei Monaten) auf 
schlechtere Geschäfte einstellen, stehen 37 Prozent gegenüber, die 
eine Verbesserung ihrer Geschäftslage erwarten. Mittel- und 
langfristig sehen die Manager sogar einen klaren Aufwärtstrend: Der 
Anteil der Optimisten steigt auf 12-Monats-Sicht auf61 Prozent. Für 
die kommenden 2 Jahre sind sogar 78 Prozent der Manager optimistisch.
Besonders zuversichtlich zeigen sich die Dienstleistungsunternehmen: 
84 Prozent der befragten  Unternehmen prognostizieren für die 
kommende zwei Jahre eine positive Geschäftsentwicklung.
"Aus Sicht vieler Unternehmen hat sich die Lage in jüngster Zeit 
merklich stabilisiert - allerdings auf niedrigem Niveau", stellt 
Bruno Chiomento fest. Zum Aufatmen sei es allerdings noch zu früh: 
"Der sich abzeichnende Aufschwung steht noch auf wackligen 
Beinen".Kurzfristig erwarten die Unternehmen im Durchschnitt sogar 
noch eine weitere Verschlechterung der Wirtschaftslage in der 
Schweiz: 33 Prozent gehen von einer negativen Entwicklung in den 
kommenden drei Monaten aus, nur 16 Prozent sehen eine positive 
Entwicklung. Bereits auf Sechs-Monats-Sicht überwiegen allerdings 
schon die Optimisten.Einer echten Erholung der Schweizer Wirtschaft 
stehen derzeit noch mehrere Faktoren im Wege, so Bruno Chiomento: 
"Der zu befürchtende Anstieg der Arbeitslosigkeit könnte den privaten
Konsum sinken lassen." Hinzu kämen die zurückhaltende Kreditvergabe 
der Banken und die nach wie vor bestehenden Unsicherheiten in der 
Finanzbranche. "Die Banken sind noch nicht über den Berg - die Lage 
hat sich zwar stabilisiert, unliebsame Überraschungen kann aber 
niemand ausschliessen."
Trotzdem ist Bruno Chiomento zuversichtlich, dass sich die 
positive Prognose der Unternehmen letztlich bewahrheiten wird: "Die 
Weltwirtschaft hat ihre grösste Bewährungsprobe seit Jahrzehnten 
bislang bestanden: Der Zusammenbruch des Finanzsystems konnte 
verhindert werden. Nun stehen die Aufräumarbeiten an, die sich lang 
hinziehen und noch zu schmerzhaften Anpassungsprozessen führen 
werden.
Steigende Energiepreise bereiten grosse Sorgen
Derzeit beobachten die befragten Manager vor allem die steigenden 
Energiepreise mit grosser Sorge: 69 Prozent der Befragten geben an, 
dass ihnen diese Entwicklung auf mittlere Sicht grosse Sorge 
bereitet. "Die Erinnerungen an die sehr hohen Energiepreise im 
vergangenen Jahr sind noch frisch und  das beeinflusst die Stimmung 
der Befragten", erklärt Bruno Chiomento.
Zweites Sorgenkind der Unternehmen ist die Inflation. 57 Prozent 
fürchten die negativen Folgen einer zunehmenden Geldentwertung. 
"Weltweit haben sich die Staaten mit ihren Konjunkturprogrammen gegen
die Wirtschaftskrise hoch verschuldet und immer mehr Geld in den 
Markt gepumpt", stellt Bruno Chiomento fest. "Natürlich ist die Sorge
einer möglichen Inflation nicht völlig unberechtigt. Es wird darauf 
ankommen, wann und wie stark die Zentralbanken gegensteuern 
können."Weiterhin beobachten die Unternehmer ebenfalls die 
Staatsverschuldung mit Sorge: 55 Prozent der Befragten geben an, dass
ihnen diese Entwicklung auf mittlere Sicht grosse Sorge bereitet: "Es
wird eine Herkulesaufgabe, diesen enormen Schuldenberg wieder 
abzutragen", bestätigt Bruno Chiomento. Dennoch wird kein Weg an 
einer kurzfristigen Konsolidierung der öffentlichen Haushalte vorbei 
führen.
Kurzporträt von Ernst & Young
Ernst & Young ist ein weltweit führendes Unternehmen in den 
Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuern, Transaktionen und Beratung. 
Unsere 135'000 Mitarbeitenden auf der ganzen Welt verbinden unsere 
gemeinsamen Werte sowie ein konsequentes Bekenntnis zur Qualität. In 
der Schweiz ist Ernst & Young ein führendes Wirtschaftsprüfungs- und 
Beratungsunternehmen und bietet Dienstleistungen in den Bereichen 
Steuern und Recht sowie Transaktionen und Rechnungslegung an. Unsere 
1'900 Mitarbeitenden in der Schweiz haben im Geschäftsjahr 2007/08 
einen Umsatz von CHF 563 Mio. erwirtschaftet. Wir differenzieren uns,
indem wir unseren Mitarbeitenden, Kunden und Anspruchsgruppen helfen,
ihr Potenzial auszuschöpfen. Weitere Informationen finden Sie auf 
unserer Website www.ey.com/ch .
Ernst & Young bezieht sich auf die globale Organisation der 
Mitgliedsfirmen von Ernst & Young Global Limited, von denen jede eine
eigene Rechtseinheit bildet. Ernst & Young Global Limited, UK, 
erbringt keine Dienstleistungen für Kunden.

Kontakt:

Simone Jeanne Isermann
Ernst & Young
Mediensprecherin
Tel.: +41/58/286'35'97
E-Mail: simone.isermann@ch.ey.com