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Ernst & Young 2010 Globale Hedge-Fund-Studie «Wiederherstellung des Gleichgewichts»: Hedge Funds erholen sich trotz höherer Transparenzanforderungen

18.11.2010 – 09:40 

Zürich/New York/London (ots) -

Die globale Hedge-Fund-Branche hat
sich weitgehend von der Finanzkrise erholt und geht auf das Verlangen
der Anleger nach grösserer Transparenz ein. Anleger stimmen mit den 
meisten Hedge-Fund-Managern überein, dass die neuen gesetzlichen 
Bestimmungen die Zukunft der Branche verändern werden. Anleger und 
Manager sind jedoch der Meinung, dass sich die strengeren 
Bestimmungen nicht sehr vorteilhaft auswirken werden. Dies sind 
Ergebnisse der Hedge-Fund-Studie 2010 «Wiederherstellung des 
Gleichgewichts» von Ernst & Young. Der Studie liegt eine Umfrage 
unter 104 Hedge Funds und 53 institutionellen Anlegern zugrunde, die 
zwischen Juli und September 2010 durchgeführt wurde.
Cataldo Castagna, Leiter Asset Management bei Ernst & Young 
Schweiz, erklärt: «Hedge Funds haben sich seit dem starken Abschwung 
von 2008 deutlich erholt. Die Erholung im Jahr 2009 war bemerkenswert
und obwohl die Zugewinne 2010 unter Umständen weniger spektakulär 
ausfallen, befinden sich Hedge Funds nicht mehr am Rande des 
Abgrunds. Die künftige Herausforderung besteht darin, den Ansprüchen 
der Anleger zu genügen, Talente zu rekrutieren und zu halten und 
gleichzeitig flexibel genug zu bleiben, um sich in Anbetracht der 
neuen Bestimmungen - wie diese auch immer ausfallen werden - 
weiterzuentwickeln.»
Veränderungen der Strukturen, Gebühren und Liquiditätsbedingungen
Viele Anleger drängen Hedge Funds zur Senkung von Gebühren und zur
Einführung besserer Liquiditätsbedingungen. Mehr als die Hälfte der 
Befragten gibt an, sich nun in einer besseren Verhandlungsposition zu
befinden, und über 40% sagen aus, dass sie ihre Hedge-Fund-Manager zu
einer Senkung der Verwaltungs- und Performancegebühren angegangen 
haben. Einer von drei institutionellen Anlegern gibt an, mehr 
Liquidität als vor dem schicksalhaften September 2008 zu benötigen, 
während drei von zehn eine kürzere maximale Sperr- und Rücknahmefrist
akzeptieren als vor der Krise.
Vom Grossteil der Anleger, die von den Liquiditätsbeschränkungen 
betroffen sind, sagt beinahe die Hälfte (48%) aus, dass sie weniger 
bereit sind, in einen Hedge Fund zu investieren, der Strategien zur 
Einschränkung von Rücknahmen verfolgt. Dagegen sind 75% der 
Hedge-Fund-Manager der Meinung, dass Anleger weniger bereit sind, bei
Managern zu investieren, die Rücknahmen eingeschränkt haben. «Diese 
Ergebnisse lassen darauf schliessen, dass Anleger in Bezug auf die 
Produkte, in die sie investieren, über ein wesentlich grösseres 
Fingerspitzengefühl und Know-how verfügen als von den Managern 
allgemein angenommen», meint Rolf Geier, Leiter Steuern Asset 
Management bei Ernst & Young Schweiz.
Rund die Hälfte der Fonds, die während der Krise Einschränkungen 
eingeführt hatten, haben diese mittlerweile aufgehoben. Manager 
grösserer Fonds, die eher zur Einführung von Einschränkungen neigten,
haben diese zuerst aufgehoben. Obwohl einige Manager nach der 
Aufhebung solcher Einschränkungen Mittelabflüsse verzeichnet haben, 
war dies bei einem Grossteil der Manager nicht der Fall. Europäische 
Anleger neigten eher zum Austritt als Anleger in den USA und die 
Dachfonds haben Mandate häufiger gekündigt als Stiftungen und 
stiftungsähnlichen Einrichtungen.
Die globale Hedge-Fund-Branche hat zudem drastische strukturelle 
Veränderungen in Bezug auf das Fondsangebot erfahren, da sich Manager
auf die Anforderungen der Anleger einstellen. Beinahe 45% der Hedge 
Funds haben ihre Gebühren, Liquidität oder Struktur verändert, um 
neues Kapital anzulocken. In den USA und Europa haben mehr Hedge 
Funds (51% bzw. 43%) Anpassungen vorgenommen als in Asien (24%). Um 
Kapital anzuziehen, haben viele Hedge Funds ihre 
Liquiditätsbedingungen angepasst - 36% lassen eine höhere Liquidität 
zu, während 27% die minimale Sperrfrist verringert haben. Ferner hat 
fast ein Drittel dieser Fonds die Verwaltungsgebühren gesenkt, 
während nur 16% angeben, die Performancegebühren verringert zu haben.
Mehr als die Hälfte der Hedge-Fund-Manager bietet nach eigenen 
Angaben Separately Managed Accounts (SMA) an oder erwägt, ihr Angebot
dadurch zu erweitern, um institutionelles Kapital anzuziehen. Nur 
etwa 10% der Anleger sind jedoch der Auffassung, dass SMAs zu den 
attraktivsten Angeboten gehören, die Hedge Funds zur Erhöhung des 
Engagements der Anleger verwenden. Anleger finden eine höhere 
Transparenz bei der Berichterstattung sowie abgestufte Gebühren 
attraktiver. «Hedge-Fund-Manager haben nach Mitteln und Wegen 
gesucht, um umfangreichere institutionelle Mandate zu gewinnen und 
den Umfang ihrer Kundenmandate zu erhöhen. Es scheint jedoch eine 
deutliche Kommunikationslücke zwischen Hedge-Fund-Managern und 
Anlegern zu bestehen», so Rolf Geier. «Obwohl SMA-Strukturen die 
Transparenz bieten können, nach der Anleger verlangen, sind sie doch 
kein Patentrezept und bergen für die Manager einige Nachteile. Dazu 
gehören der höhere operative Aufwand und die Beschränkungen einiger 
Anlagestrategien. Auf die grundlegenden Transparenzprobleme 
einzugehen, dürfte produktiver sein.»
Hedge-Fund-Manager und Anleger sind sich einig, dass die 
langfristige Anlageperformance für die Wahl des Managers entscheidend
ist. Zwischen den Kriterien, die von Fondsmanagern vermarktet werden,
und jenen, die für die Anleger am wichtigsten sind, besteht jedoch 
ein deutlicher Unterschied. 37% der Manager halten den Ruf des Hedge 
Funds für einen wesentlichen Faktor, während für 35% die aktuelle 
Performance entscheidend ist. Nur 11% bzw. 15% der Anleger zählen 
diese Kriterien jedoch zu den wichtigsten drei Faktoren. Dagegen sind
für die Hälfte der Anleger Klarheit und Konsistenz der 
Anlagephilosophie wesentliche Faktoren, wenn es um die Wahl eines 
Fondsmanagers geht.
Vergütungsstrukturen und Transparenz
Knapp zwei Drittel der Anleger geben an, dass das Modell eines 
Hedge Funds zur Vergütung der Angestellten ihre Wahl massgeblich 
beeinflusst. Die Meinungen der Manager und Anleger weichen jedoch 
stark voneinander ab, wenn es darum geht, wie gut die aktuellen 
Vergütungsstrukturen das Risiko und die Performance der einzelnen 
Manager auf die Anlegerziele abstimmen. Beinahe 95% der 
Hedge-Fund-Manager sind der Ansicht, dass bei ihrem Vergütungsmodell 
die eingegangenen Risiken und die Performance der einzelnen Manager 
und Händler effektiv auf die Interessen der Anleger abgestimmt sind. 
Jedoch lediglich die Hälfte der Anleger stimmt dem zu und mehr als 
20% sagen, dass die Vergütungen nicht gut abgestimmt sind.
Die Berichterstattung von Hedge Funds an die Anleger ist im Zuge 
der Finanzkrise transparenter geworden und enthält ein breites 
Spektrum von Informationen zur Performance und zum Risiko. Rund 75% 
der Hedge Funds meinen, dass ihre Anleger alle gewünschten 
Informationen erhalten. Für Anleger betreffen die drei wichtigsten 
Informationen, die sie von den Managern benötigen, die Performance 
(38%), das Risiko (25%) sowie die Transparenz der Engagements (25%). 
Anleger erachten das Leverage (66%), grösste Positionen (55%) und 
Anlageklassen (53) als wichtige Informationen für die 
Risikobeurteilung. Hingegen zählen für Manager Anlageklassen (81%), 
Branchen (75%) und Regionen (75%) zu den wichtigsten 
Risikoinformationen.
«Da bei den Hedge Funds einheitliche Standards für die 
Berichterstattung hinsichtlich der Performance und des Risikos 
fehlen, besteht noch immer eine Lücke zwischen dem, was Hedge Funds 
bieten, und dem, was Anleger zu wünschen scheinen», so Cataldo 
Castagna. «Obwohl etliche Hedge Funds bei der Berichterstattung ein 
breites Spektrum von Risikofaktoren berücksichtigen, ist dies nicht 
bei allen der Fall. Einige Anleger wünschen Informationen, die bei 
der Mehrheit der Hedge Funds bereits erhältlich sind, während andere 
in Bezug auf die Positionen vollständige Transparenz verlangen.»
Zukunftstrends
Sowohl Anleger als auch Manager sind der Auffassung, dass es zu 
bedeutenden regulatorischen Eingriffen kommen wird. Die Mehrheit 
beider Gruppen geht jedoch nicht davon aus, dass diese Eingriffe von 
Vorteil sein werden. Beinahe die Hälfte der Hedge Funds ist der 
Ansicht, dass die neuen Bestimmungen im Rahmen umfassender 
Finanzreformen den Anlegern auf lange Sicht nicht zugutekommen 
werden. Nur 16% der Hedge Funds sind anderer Meinung. Die Anleger 
stimmen zu: Weniger als die Hälfte geht davon aus, dass die 
bevorstehende Welle von Bestimmungen vorteilhaft sein wird. Über 20% 
der Anleger sind der Ansicht, dass sie von der Regulierung nicht 
profitieren werden.
«Die bevorstehenden Bestimmungen, insbesondere die Richtlinie über
Verwalter alternativer Investmentfonds (AIFMD) und der US Foreign 
Account Tax Compliance Act (FATCA), und die Konsequenzen der 
stärkeren Regulierung beschäftigen die Hedge-Fund-Manager in erster 
Linie», mein Cataldo Castagna. «Sie halten höhere Kosten zur 
Erfüllung der regulatorischen Bestimmungen sowie Infrastruktur- und 
Technologieinvestitionen für unvermeidbar. Diese Bedenken stehen im 
krassen Gegensatz zu den Problemen, mit denen Hedge Funds 2007 
rechneten. Damals standen die Rekrutierung und Bindung von Talenten 
und die Förderung des geschäftlichen Wachstums im Vordergrund. 
Unseres Erachtens bleibt der Standort Schweiz für Hedge Funds 
weiterhin sehr attraktiv, und wir gehen in den nächsten zwölf Monaten
von weiteren Standortwechseln in die Schweiz aus.»
Informationen zur Studie
Greenwich Associates befragte im Auftrag von Ernst & Young 104 
Hedge Funds mit einem verwalteten Gesamtvermögen von USD 585 Mrd. und
erstmals 53 institutionelle Anleger mit einem verwalteten 
Gesamtvermögen von USD 260 Mrd., wovon mehr als ein Viertel in Hedge 
Funds investiert sind. Das Ziel der Umfrage bestand darin, die 
Ansichten und Meinungen von Hedge Funds und Hedge-Fund-Anlegern 
weltweit festzuhalten, die jeweiligen Ansichten zu den gleichen 
Themen miteinander zu vergleichen und die zwei Gruppen gemeinsam zu 
analysieren. Hedge Funds und Hedge-Fund-Anleger wurden gebeten, sich 
zu den folgenden Aspekten zu äussern: Fondsdemografie und 
-performance, Fondsstruktur, Gebühren und Liquiditätsbedingungen, 
Vergütungsstruktur, Nachfolgeplanung; Performance, Risikomanagement 
und Berichterstattung, Anlegerauswahlkriterien sowie der zukünftigen 
Landschaft.
Kurzporträt von Ernst & Young
Ernst & Young ist ein weltweit führendes Unternehmen in den 
Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuern, Transaktionen und Beratung. 
Unsere 144'000 Mitarbeitenden auf der ganzen Welt verbinden unsere 
gemeinsamen Werte sowie ein konsequentes Bekenntnis zur Qualität. In 
der Schweiz ist Ernst & Young ein führendes Wirtschaftsprüfungs- und 
Beratungsunternehmen und bietet Dienstleistungen in den Bereichen 
Steuern und Recht sowie Transaktionen und Rechnungslegung an. Unsere 
1'900 Mitarbeitenden in der Schweiz haben im Geschäftsjahr 2008/09 
einen Umsatz von CHF 546 Mio. erwirtschaftet. Wir differenzieren uns,
indem wir unseren Mitarbeitenden, Kunden und Anspruchsgruppen helfen,
ihr Potenzial auszuschöpfen. Weitere Informationen finden Sie auf 
unserer Website www.ey.com/ch .
Ernst & Young bezieht sich auf die globale Organisation der 
Mitgliedsfirmen von Ernst & Young Global Limited, von denen jede eine
eigene Rechtseinheit bildet. Ernst & Young Global Limited, UK, 
erbringt keine Dienstleistungen für Kunden.

Kontakt:

Simone Isermann
Ernst & Young
Mediensprecherin
Tel.: +41/58/286'35'97
E-Mail: simone.isermann@ch.ey.com