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SIA zum Kulturprogramm 2012-2015 / Moderne Baukultur: Das Parlament muss korrigieren

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09.06.2011 – 16:00 

Zürich/Bern (ots) -

Die aktuelle Baukultur ist in der Kulturpolitik gleichberechtigt wie das baukulturelle Erbe oder der Film zu behandeln. Anlässlich des Sessionsanlasses zur Kulturbotschaft 2012-2015 fordert der Schweizerische Ingenieur- und Architektenverein (SIA) heute das Parlament auf, entsprechende Korrekturen vorzunehmen.

Nächste Woche diskutiert der Ständerat die Botschaft zur Förderung der Kultur in den Jahren 2012-2015 (Kulturbotschaft). Ab August bereitet die Kulturkommission des Nationalrates das Geschäft vor. Künftig stellt die Kulturpolitik ein eigenständiges Politikfeld mit eigenen Finanzierungsbeiträgen dar.

Am Sessionsanlass des Schweizerischen Ingenieur- und Architektenvereins (SIA) betonte Daniel Kündig, Präsident des SIA, er begrüsse diese längst fällige Konkretisierung. Er sei aber gleichzeitig sehr enttäuscht: «Die Kulturbotschaft klammert das aktuelle Baukulturschaffen fast vollständig aus.» Es sei inakzeptabel, die moderne Baukultur nicht gleichberechtigt mit dem gebauten Erbe oder dem Film zu behandeln. Die bundesrätliche Vorlage erfülle die Ansprüche einer zeitgemässen Kulturpolitik nicht. Im Namen des SIA appellierte Kündig an den Ständerat und an den Nationalrat, hier entsprechende Korrekturen vorzunehmen. Die aktuelle Baukultur sei der Pflege des baukulturellen Erbes - dem Heimatschutz und der Denkmalpflege - gleichzustellen.

Die ständerätliche Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur sieht zwar eine Erhöhung der Bundesmittel für Heimatschutz und Denkmalpflege um 20 Millionen Franken vor. Diese Mittel genügen jedoch nicht. Erstens liegen die Mittel allein für Heimatschutz und Denkmalpflege immer noch 20 Millionen Franken unter dem erforderlichen Minimum. Zweitens braucht es auch adäquate Mittel, um die moderne Baukultur fördern zu können. Die aktuelle Baukultur ist für die Aussenwahrnehmung der Schweiz sehr wichtig. Der SIA fordert den Ständerat und anschliessend den Nationalrat auf, für die zeitgenössische Architektur und die Ingenieurbaukunst ebenfalls die nötigen finanziellen Mittel zu sprechen.

Finanzielle Mittel nötig für zeitgenössische Baukultur

Der SIA wiederholt zudem seine Forderungen, die er gemeinsam mit anderen Akteuren der Baukultur bereits vorgebracht hat: Im Gesetz ist eine ständige Fachkommission für zeitgenössische Baukultur sowie ein eidgenössischer Preis für anerkanntes Schaffen in der zeitgenössischen Baukultur zu verankern. Ein periodischer Bericht zur Baukultur soll als eine der Grundlagen zur Förderung der baukulturellen Bildung dienen. Um Baukultur möglichst konkret und nachhaltig vermitteln zu können, verdient zum Beispiel «Spacespot», der Verein zur Sensibilisierung für den gestalteten Lebensraum, entsprechende finanzielle Mittel.

Der SIA hat seine Position zusammen mit anderen Akteuren der Baukultur ausführlich dargelegt (s. angefügtes Dokument «Baukultur. Eine kulturpolitische Herausforderung»).

Hinweis an die Redaktion:

Unter www.sia.ch/presse können Sie die vorliegende Pressemitteilung von unserer Webseite abrufen.

Kontakt:

Thomas Müller
Leiter PR/Kommunikation SIA
SIA Generalsekretariat
Selnaustrasse 16
8027 Zürich
Tel.: +41/44/283'15'93
E-Mail: thomas.mueller@sia.ch

Claudia Schwalfenberg
Projektleitung Runder Tisch Baukultur Schweiz
SIA Generalsekretariat
Selnaustrasse 16
8027 Zürich
Tel.: +41/44/283'15'94
E-Mail: claudia.schwalfenberg@sia.ch