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comparis.ch zu den Krankenkassenprämien 2011 - Junge Erwachsene werden zur Kasse gebeten

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22.07.2010 – 11:05  comparis.ch AG    [newsroom]

Zürich (ots) -

Information: Die Tabelle "Aktuelle Prämienrabatte
von jungen Erwachsenen und mögliche Aufschläge" kann unter 
www.presseportal.ch/de/pm/100003671 kostenlos heruntergeladen werden.
Gewähren Krankenkassen jungen Erwachsenen im Vergleich zur 
Erwachsenenprämie hohe Rabatte, müssen sie diese zukünftig dem 
Bundesamt für Gesundheit begründen. Die Folge davon: Einige 
Krankenkassen werden die Rabatte für junge Erwachsene anpassen 
müssen, wodurch diese Altersgruppe teilweise massive 
Prämienerhöhungen hinnehmen muss.
Bereits seit längerem deutet sich an: Die Krankenkassenprämien 
dürften nach dem massiven Anstieg vor einem Jahr auch auf das nächste
Jahr hin wieder überdurchschnittlich steigen. Nun zeichnet sich ab, 
dass junge Erwachsene im Alter zwischen 19 und 25 Jahren besonders 
davon betroffen sein könnten. Der Grund dafür: Bei vielen 
Krankenkassen profitierten junge Erwachsene bisher von einem 
Prämienrabatt auf die Erwachsenenprämie. Das Bundesamt für Gesundheit
(BAG) hat nun in einem Kreisschreiben an die Krankenkassen 
festgelegt, dass eine Prämienreduktion von über 15 Prozent zu 
begründen ist. Kann eine Krankenkasse den Rabatt nicht begründen, 
muss sie die Prämien der jungen Erwachsenen erhöhen, um den Vorgaben 
des BAG zu entsprechen.
Die Folgen einer solchen Rabattanpassung lassen sich an einem 
Beispiel verdeutlichen: Ein Versicherter der Altersgruppe «junge 
Erwachsene» aus der Stadt Bern bezahlt zurzeit bei der Visana 
monatlich CHF 317.20 Krankenkassenprämien (Standardmodell, 
300er-Franchise und Unfalldeckung). Im Vergleich zur normalen 
Erwachsenenprämie profitiert er von einem 30 prozentigen Rabatt. Kann
die Visana diesen Rabatt dem BAG nicht begründen, muss die Kasse die 
Prämie für junge Erwachsene so anpassen, dass der Rabatt nur noch 15 
Prozent beträgt. Der Versicherte aus der Stadt Bern müsste in der 
Folge 385 Franken bezahlen, also 68 Franken oder 21 Prozent mehr als 
bisher. Zu diesem Aufschlag hinzu käme noch die «reguläre» 
Prämienerhöhung. Womit eine Gesamterhöhung von über 25 Prozent nicht 
unrealistisch scheint.
«Müssen die Krankenkassen die Rabatte für die jungen Erwachsenen 
kürzen, träfe dies eine Altersgruppe, in der viele Personen noch ein 
geringes Einkommen haben oder ihre Eltern die Prämien bezahlen, was 
die Prämienbelastung von Familien weiter vergrössern würde», sagt 
Richard Eisler, Geschäftsführer von comparis.ch. Störend an der 
Anordnung des BAG sei der Zeitpunkt, so Eisler weiter. Denn dass die 
Prämien für die jungen Erwachsenen bei einigen Kassen zu tief seien, 
sei kein neues Phänomen, sondern schon seit über 10 Jahren bekannt. 
In diesem Jahr drohten aber generell überdurchschnittliche 
Prämienerhöhungen. So belaste eine mögliche Senkung des Rabatts das 
Budget der Versicherten gleich doppelt. «Solche Einzelmassnahmen, die
bestimmte Versicherte separat stärker zur Kasse bitten, verstärken 
den Unmut der Betroffenen über die Krankenkassenprämien noch mehr», 
erklärt Eisler. «Letztlich lösen solche Änderungen das Problem der 
stetig steigenden Gesundheitskosten nicht, sondern regeln nur deren 
Finanzierung neu.»
Nicht alle jungen Erwachsenen dürften aber von der Massnahme des 
BAG betroffen sein, denn es gibt auch Kassen, die bereits jetzt 
wesentlich tiefere oder gar keine Rabatte gewähren. Von den zehn 
grössten Kassen gewähren derzeit die Hälfte jungen Erwachsenen 
Rabatte von über 15 Prozent auf die Erwachsenenprämie (vgl. Tabelle 
auf der nächsten Seite). Für alle jungen Erwachsenen bei einer Kasse 
mit hohen Rabatten besteht zudem die Hoffnung, dass ihre Kasse den 
Rabatt dem BAG plausibel begründen kann. Wie sich die neue Regelung 
auswirkt, dürfte somit erst klar sein, wenn die Krankenkassenprämien 
vorliegen. Bis sich die Konsumenten anhand dieser informieren können,
dürfte es dieses Jahr aber besonders lange dauern. Denn das BAG hat 
den Krankenkassen im selben Kreisschreiben untersagt, die Prämien vor
Genehmigung zu veröffentlichen.

Kontakt:

Richard Eisler
Geschäftsführer
Telefon: 044 360 34 00
E-Mail: media@comparis.ch
www.comparis.ch/krankenkassen