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Das migros museum für gegenwartskunst initiiert gemeinsam mit der Siemens Stiftung vom 11. Dezember 2010 - 20. Februar 2011: Displaced Fractures - Über die Bruchlinien von Architekturen und ihren Körpern

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10.12.2010 – 11:05  Migros-Genossenschafts-Bund Direktion Kultur und Soziales    [newsroom]

Zürich (ots) -

- Hinweis: Hintergrundinformationen können kostenlos im pdf-Format
     unter http://presseportal.ch/de/pm/100009795 heruntergeladen 
     werden -
Phyllida Barlow - Tacita Dean - Emilie Ding - Klara Lidén - Ulrich
Rückriem - Kilian Rüthemann - Oscar Tuazon - Klaus Winichner
Die Kunst besitzt seit je ein Sensorium für das Brüchige, Poröse 
und Fragile des Menschen. Die Bruchlinien des Menschlichen werden in 
dieser Gruppenausstellung jedoch nicht direkt am Körper verhandelt, 
sondern an stellvertretenden Architekturen. Die Frakturen und 
Nahtstellen von Gebäuden bilden Metaphern für die Risse im 
menschlichen Dasein. Der titelgebende Begriff «Displaced Fractures» 
entstammt der Medizin und bezeichnet das Phänomen, dass sich 
Bruchstellen von Knochen an anderer Stelle als an derjenigen der 
Hauptbelastung zeigen. Auch in der Psychologie gibt es den Begriff 
des «displacement». In den neuen Räumen des migros museum für 
gegenwartskunst sind vor allem Installationen, Rauminterventionen und
Skulpturen zu sehen, die mit dieser Verschiebung der Symptome 
arbeiten. Es dominiert dabei ein Spannungsfeld zwischen 
formverweigernden und monumentalen Gestaltungen, zwischen subjektiven
und rational-formalen Gesten.
In dieser Analogie zum Begriff «Displaced Fractures» bieten die an
sich stabilen, jedoch auch der Zeitlichkeit unterworfenen Materialien
des Bauens Projektionsflächen, auf denen sich Befindlichkeiten und 
Fragen nach dem Dasein ausagieren lassen. In der Übertragung auf das 
vermeintlich Feste zeigt sich in diesem Skulpturendiskurs das Prekäre
der Gegenwart und wird greifbar. Das Formlose, welches schon bei 
Rosalind Krauss und Yves Alain Bois als Synonym des Verdrängten 
verwendet wurde, wird in der Ausstellung beispielsweise von den 
Künstlern Klaus Winichner oder Phyllida Barlow in Material und Form 
ausgearbeitet. Dabei wird - wie bei Oscar Tuazon und Kilian Rüthemann
- nicht Entfremdung thematisiert, sondern über Modulationen des 
Gebauten die Unmöglichkeit angesprochen, Bruchstellen und 
widerspenstige Lebensfähigkeit zum Ausdruck zu bringen. Lebloses 
Material wird zur Metapher des Körpers, wie es Klara Lidéns Werk 
vorführt - sei es im vorsichtigen Aufbau oder im spontanen Zerfall. 
Die Werke zeigen die Strukturen des Architektonischen genauso wie die
Spuren des Persönlichen. Es sind präzise Haltungen, in denen sich die
formale Zuspitzung, wie sie Emilie Ding mit ihren Stützkonstruktionen
aus Beton oder Ulrich Rückriem in seinen Steinquadern zeigen, 
konkretisiert. Besonders der dynamische Einsatz von Farben und das 
Benutzen freier Formen prägen die subjektiven Eingriffe. Sie bezeugen
die Anwesenheit des Menschlichen, um letztlich durch die freie und 
trotzige Handhabe die Verletzlichkeit der Jetztzeit und der 
Erinnerung anzudeuten.
Der international tätigen Siemens Stiftung ist es im Bereich 
Kultur ein Anliegen, den gesellschaftlichen Wandel über die Kunst und
Kultur zu begleiten und zu vermitteln. Unter dem Leitbegriff der 
«Shifting Societies» werden Herausforderungen der Gegenwart 
thematisiert. Eine Kunst, die zeitbedingte Befindlichkeit, Probleme 
und Beschädigung aufzeigt, macht heutige Lebenswelt und existenzielle
Probleme greifbar. siemens-stiftung.org
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an die 
Ausstellungskuratoren: Heike Munder (migros museum für 
gegenwartskunst), Thomas D. Trummer (Siemens Stiftung)
AUSSTELLUNGSKATALOG: Zur Ausstellung erscheint ein Katalog bei 
JRP|Ringier im Februar 2011 mit Beiträge von Holger Birkholz, Karsten
Harries, Heike Munder, Thomas D. Trummer.
KÜNSTLERGESPRÄCH MIT PHYLLIDA BARLOW UND KILIAN RÜTHEMANN: Am 
Mittwoch, 19. Januar 2011, um 19 Uhr findet ein Gespräch zwischen 
Phyllida Barlow, Kilian Rüthemann, Heike Munder und Thomas D. Trummer
in der Ausstellung statt.
VORTRAG VON HOLGER BIRKHOLZ MIT ANSCHLIESSENDEM ROUNDTABLE UND 
BUCHPRÄSENTATION DISPLACED FRACTURES - ÜBER DIE BRUCHLINIEN IN 
ARCHITEKTUREN UND IHREN KÖRPERN: Am Donnerstag, 17. Februar 2011, um 
19 Uhr hält Holger Birkholz anlässlich der Präsentation des 
Ausstellungskatalogs einen Vortrag über den aktuellen 
Skulpturendiskurs. Im Anschluss findet ein Roundtable mit Holger 
Birkholz, Heike Munder und Thomas D. Trummer statt. Der Katalog 
erscheint bei JRP|Ringier und enthält Beiträge von Holger Birkholz, 
Karsten Harries, Heike Munder, Thomas D. Trummer.
ÖFFENTLICHE FÜHRUNGEN: Sonntag, 12. und 19. Dezember, 9. und 23. 
Januar, 6. und 20. Februar, um 15 Uhr sowie Donnerstag, 16. Dezember 
und 3. Februar, um 18.30 Uhr. Die Führungen sind kostenlos.
FAMILIENFÜHRUNGEN: Sonntag, 23. Januar und 6. Februar, um 13.30 
Uhr. Die Führung dauert 1,5 Stunden und ist inhaltlich auf Familien 
ausgerichtet. Die Führungen werden durch spielerische Übungen 
ergänzt. Die Führungen sind kostenlos.
SCHULKLASSEN-WORKSHOPS: Zur Ausstellung bietet das Museum 
pädagogische Workshops für Schulklassen an. Weitere Informationen 
schicken wir Ihnen gerne zu: kunstvermittlung@migrosmuseum.ch.
PRESSE: Für Bildmaterial sowie weitere Informationen wenden Sie 
sich bitte an:presse@migrosmuseum.ch
PRESSEKONFERENZ zur Ausstellung: Freitag, 10. Dezember 2010, 11.30
Uhr
ERÖFFNUNG: Freitag, 10. Dezember 2010, 18 Uhr
ÖFFNUNGSZEITEN: Di / Mi / Fr 12-18, Do 12-20, Sa / So 11-17 Uhr. 
Donnerstags 17-20 Uhr kostenloser Eintritt.
NEUE BESUCHERADRESSE: migros museum für gegenwartskunst / Hubertus
Exhibitions, Albisriederstrasse 199a, 8047 Zürich, 
hubertus-exhibitions.ch / migrosmuseum.ch
KONTAKTADRESSE: migros museum für gegenwartskunst, Postfach 1766, 
8031 Zürich, Tel.  044 277 20 50, Fax 044 277 62 86, 
info@migrosmuseum.ch
Das migros museum für gegenwartskunst ist eine Institution des 
Migros-Kulturprozent. Das Migros-Kulturprozent ist ein freiwilliges, 
in den Statuten verankertes Engagement der Migros für Kultur, 
Gesellschaft, Bildung, Freizeit und Wirtschaft. 
www.migros-kulturprozent.ch

Kontakt:

Barbara Salm, Leiterin Kommunikation, Direktion Kultur und Soziales,
Migros-Genossenschafts-Bund, Zürich, Tel. 044 277 20 79,
barbara.salm@mgb.ch