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vips: Medikamentenmarkt 2010 - Rückgang um 1,3%

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24.01.2011 – 14:30  vips Vereinigung Pharmafirmen in der Schweiz    [newsroom]

Zug (ots) -

Der Medikamentenmarkt Schweiz ging im vergangenen Jahr um 1,3% auf
CHF 4,82 Mia. zurück. Im Jahr 2009 hatte noch eine Zunahme um 3,4% 
resultiert. Dies ist der erste Rückgang im Medikamentenmarkt seit der
Erfassung von Marktdaten in der Schweiz. Gemäss IMS Health wird der 
Medikamentenmarkt in der Schweiz im laufenden Jahr stagnieren, nicht 
zuletzt als Folge weiterer Massnahmen des Bundesamtes für Gesundheit 
(BAG).
Der Medikamentenmarkt Schweiz 2010 nahm gemäss einer Analyse von 
IMS Health im Vergleich zum Vorjahr von CHF 4,88 Mia. um 1,3% auf CHF
4,82 Mia. ab (Basis: Fabrikabgabepreis). Grund für den Rückgang sind 
Preissenkungen für Originalmedikamente und Patentabläufe 
umsatzstarker Medikamente. Die Anzahl verkaufter 
Medikamentenpackungen erhöhte sich um 0,5% auf 205,3 Mio. Einheiten 
(Vorjahr: +2,1%). Der Generikamarkt nahm um 4% auf CHF 467,9 Mio. zu.
Damit stieg der Marktanteil der Generika im generikafähigen Markt von
27,5% im Jahr 2009 auf 31,2% im Jahr 2010.
Stagnation im kassenpflichtigen Markt
Die massiven Preissenkungen sowie die Patentabläufe umsatzstarker 
Medikamente wurden im Marktsegment der kassenpflichtigen Medikamente 
durch das starke Wachstum der Medikamente gegen rheumatoide Arthritis
und zur Behandlung von HIV einerseits und durch das Mengenwachstum 
anderseits knapp kompensiert. So belief sich das Wachstum wertmässig 
auf 0,1%. Das Volumen des kassenpflichtigen Marktes belief sich 2010 
zu Fabrikabgabepreisen auf CHF 3,87 Mia.
Stagnierender Markt 2011
IMS Health rechnet in diesem Jahr in der Schweiz trotz Einführung 
neuer, innovativer Medikamente mit einem stagnierenden 
Medikamentenumsatz (-1 bis +1%). In den 27 EU-Ländern dagegen werden 
2 bis 4% Wachstum erwartet, weltweit gar 4 bis 7%. Das weltweite 
Wachstum wird namentlich geprägt von Brasilien, Russland, Indien und 
China.
Massive Einsparungen seit 2005
Wie Thomas Binder, Geschäftsführer der vips Vereinigung 
Pharmafirmen in der Schweiz, an einer Medienkonferenz ausführte, gab 
es seit 2006 im Rahmen von ausserordentlichen und ordentlichen 
Massnahmen 7'000 Preissenkungen von Medikamenten in der 
Spezialitätenliste. Diese Anpassungen bewirkten von 2006 bis Ende 
2010 kumulierte Einsparungen zu Fabrikabgabepreisen von rund CHF 1,9 
Milliarden. Sie hatten eine deutlich dämpfende Wirkung auf die 
Krankenkassenprämien. In den nächsten fünf Jahren werden weitere 
Einsparungen als Folge des ablaufenden Patentschutzes umsatzstarker 
Originalmedikamente und neuer Generika resultieren. Die 
Pharmaindustrie schätzt dieses Potential bis Ende 2016 zu 
Fabrikabgabepreisen auf kumuliert gegen CHF 650 Mio. Hinzu kommen 
weitere Einsparungen im Generikabereich auf Grund von zusätzlichen 
Massnahmen des Bundesrates, die im Verlauf von 2011 eingeführt 
werden. Diese werden vom Bundesamt für Gesundheit zu 
Fabrikabgabepreisen auf rund CHF 90 Mio. für die ersten zwölf Monate 
nach der Einführung veranschlagt. Alle Massnahmen zusammen bewirkten 
einen Rückgang des Anteils der Medikamente an den gesamten 
Gesundheitskosten in der Schweiz.
Währungsprobleme beim Auslandpreisvergleich
Auf die Probleme des starken Frankens für die forschende 
Pharmaindustrie in der Schweiz wies Thomas Cueni, Generalsekretär der
Interpharma, hin: "Unsere Firmen geben in der Schweiz sechsmal soviel
für die Forschung aus, als sie hier Umsatz erzielen. Der starke 
Franken verteuert die Kosten der Forschung und des Schweizer 
Standorts und wirkt sich negativ auf Exporterlöse aus." Damit habe 
die Industrie umzugehen gelernt. Wenn aber zusätzlich wegen des 
regelmässigen Auslandpreisvergleichs allein aufgrund der 
Währungsspekulation in der Schweiz noch die Preise gesenkt werden 
müssen, sei dies zuviel des Guten. "Neben andern Massnahmen braucht 
es dringend eine Überprüfung der Modalitäten des 
Auslandpreisvergleichs, wenn man den Standort nicht schwächen will", 
fordert Cueni.

Kontakt:

Walter P. Hölzle
Präsident vips Vereinigung Pharmafirmen in der Schweiz
Tel.: +41/41/727'67'80
Mobile: +41/79/340'38'69

Thomas Binder, Geschäftsführer
vips Vereinigung Pharmafirmen in der Schweiz
Tel.: +41/41/727'67'80
Mobile: +41/79/321'86'90

Thomas Cueni, Generalsekretär Interpharma
Verband der forschenden pharmazeutischen Firmen der Schweiz
Tel.: +41/61/264'34'00
Mobile: +41/79/322'58'17

Gregor Pfister, Senior Manager Marketing
IMS Health
Tel.: +41/41/632'96'06
Mobile: +41/79/321'86'91