ASIP: Kein grundsätzlicher Vertrauensverlust gegenüber der beruflichen Vorsorge erkennbar
Zürich (ots) -
Das Vertrauen der Bevölkerung in die zweite Säule ist in den letzten Jahren nicht gesunken, sondern gestiegen, wie eine repräsentative Meinungsumfrage bestätigt. Dreiviertel der Befragten lehnen höhere Verwaltungskosten und damit indirekt diverse Verordnungsvorschläge des BSV zur Strukturreform ab. An seiner Mitgliederversammlung in Anwesenheit von Bundesrat Didier Burkhalter fordert der ASIP deshalb erneut Kostenneutralität bei der BVG-Strukturreform und den Verzicht auf bestimmte Verordnungsvorschläge, die in der Vernehmlassung breit kritisiert wurden. Als bessere Alternative fordert er eine landesweite Verbindlichkeitserklärung für die ASIP-Charta, die zu mehr Sicherheit und Transparenz ohne steigende Verwaltungskosten führt.
In Anwesenheit von Bundesrat Didier Burkhalter führte der ASIP seine Mitgliederversammlung in Freiburg durch. Christoph Ryter, Präsident des ASIP, betonte dabei einmal mehr, dass eine effiziente, praxisgerechte und im Interesse der Versicherten liegende Umsetzung der vom ASIP unterstützten Strukturreform im Vordergrund steht. Es geht nicht an, mit einer Fülle von Verordnungsbestimmungen die sozialpartnerschaftliche Führung auszuhebeln.
Der ASIP nimmt das deutliche Ergebnis im Rahmen der Abstimmung über den Umwandlungssatz vom März 2010 sehr ernst. Die Ablehnung lässt sich aber nicht mit dem fehlenden Vertrauen der Bevölkerung in die Pensionskassen in Zusammenhang bringen. Die Stimmenden waren vielmehr nicht gewillt, ein Absinken des Leistungsniveaus ohne flankierende Massnahmen zu akzeptieren.
Leider kam es in den vergangenen Jahren immer wieder zu negativen einzelnen Vorfällen mit Kompetenzüberschreitungen infolge unklarer oder fehlender organisatorischer Regelungen oder in einem Fall sogar mit Korruption. Solche nicht zu beschönigenden Ereignisse provozieren leider oft hektische politische Debatten über eine schärfere Regulierung der Vorsorgebranche. Dabei wird jedoch verkannt, dass die berufliche Vorsorge insgesamt funktionstüchtig ist und schon ausreichende Sanktionsmöglichkeiten bei Verstössen bestehen. "Wenn man Autofahrer beim Überschreiten der Höchstgeschwindigkeit ertappt, geht man auch nicht hin und senkt die Höchstgeschwindigkeit ständig weiter ab, sondern man büsst diese Autofahrer in ausreichender Höhe, um Nachahmer abzuschrecken und Wiederholungstaten zu verhindern", so Christoph Ryter, Präsident des ASIP. Die überwiegende Mehrheit der Pensionskassen-Verantwortlichen verhält sich tadellos und weiss sehr wohl zwischen den eigenen Interessen und denjenigen der Pensionskasse zu unterscheiden.
Entgegen den Aussagen von Behörden und Politikern ist das Vertrauen der Bevölkerung in die zweite Säule in den letzten Jahren logischerweise nicht gesunken, sondern sogar noch gestiegen. Diese Erkenntnis ist das Ergebnis einer vom ASIP in Auftrag gegebenen repräsentativen Meinungsumfrage, durchgeführt von Demoscope. 68% der Befragten betrachten heute die Pensionskassenrenten als absolut oder eher sicher, was sehr erfreulich ist. 2009 waren es bei einer analogen Umfrage erst 55%. 80% der Befragten vertrauen heute den Vorsorgeeinrichtungen im Allgemeinen, noch mehr vertrauen ihrer eigenen Vorsorgeeinrichtung. In Bezug auf die Strukturreform sagen nur gut ein Viertel der Personen, dass sie für eine strengere Regulierung höhere Verwaltungskosten akzeptieren würden. 56% sind sicher oder eher gegen höhere Verwaltungskosten. Die Bevölkerung würde also einen grossen Teil der kostensteigernden Verordnungsvorschläge zur Strukturreform ablehnen, wenn man sie konkret befragen würde. Letztlich reduzieren nämlich hohe Kosten die Leistungen der Versicherten.
Diese Resultate stärken den ASIP in seiner Forderung, im Rahmen der Umsetzung der Strukturreform nur das absolut Notwendigste zu regeln und weiterhin auf das zu bauen, was sich bisher bewährt hat. Der ASIP setzt sich vehement dafür ein, dass ein Verwaltungskosten-Franken sinnvoll und im Interesse der Versicherten verwendet wird. Als bessere Alternative zu den Vorschlägen des BSV fordert er, dass die 2009 für seine Mitglieder verbindlich eingeführte ASIP-Charta landesweit für alle Pensionskassen als verbindlich erklärt wird. Die ASIP-Charta beinhaltet Regelungen, die ebenfalls zu mehr Sicherheit und Transparenz führen - aber ohne zusätzliche Kosten. Die ASIP-Charta entspricht somit den Interessen der Versicherten deutlich mehr als die kritisierten Vorschläge des BSV.
Die Umfrage zeigt aber auch, dass weiterhin ein erheblicher Aufklärungsbedarf bezüglich der Zusammenhänge der beruflichen Vorsorge besteht. Die vom ASIP betriebene Informationsseite www.mit-uns-fuer-uns.ch , der dazugehörige Blog, die Facebook-Seite und der Twitter-Kanal sind weiterhin notwendig!
Der Schweizerische Pensionskassenverband ASIP mit Sitz in Zürich ist der Dachverband für über 1000 Vorsorgeeinrichtungen mit 2.5 Mio. Versicherten und einem verwalteten Gesamtvermögen von gegen 400 Mia. Franken. Der ASIP bezweckt die Erhaltung und Förderung der beruflichen Vorsorge auf freiheitlicher und dezentraler Basis und setzt sich für das Drei-Säulen-Konzept in ausgewogener Gewichtung ein.
Kontakt:
Hanspeter Konrad, Direktor, ASIP
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ASIP
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