Logo Presseportal

Vollversion Presseportal

comparis.ch zu den aktuellen Roaming-Tarifen - Die Telecom-Anbieter halten die Roaming-Tarife oben

Ein Dokument :
Download (45 kB )
14.06.2011 – 08:14  comparis.ch AG    [newsroom]

Zürich (ots) -

Information: Die Tabelle "Roaming 2011" kann unter www.presseportal.ch/de/pm/100003671 kostenlos heruntergeladen werden.

Die Roaming-Tarife der Schweizer Mobilfunkanbieter sind immer noch übermässig hoch. Dies zeigt die jährliche Analyse des Internet-Vergleichsdiensts comparis.ch. Denn im Gegensatz zum Ausland herrscht im Schweizer Telecom-Markt kaum Bewegung. Die Analyse zeigt weiter: Swisscom ist der Anbieter mit den günstigsten Standardtarifen, bei den Optionen hat hingegen Orange die Nase vorn.

Smartphone-Besitzer geraten dauernd in Versuchung: Mit iPhone und Co. ist es ja so einfach, auch unterwegs eben mal schnell E-Mails zu checken oder die Abfahrtszeit des Zugs zu prüfen. Wer der Versuchung erliegt, kann böse Überraschungen erleben, denn im Ausland verrechnen die Schweizer Telecom-Provider ihren Kunden hohe Tarife. Hauptgrund dafür ist ein bewegungsloser Markt. Die drei Branchen-Riesen - Swisscom, Sunrise und Orange - haben es sich bequem eingerichtet. Keine Spur von konkurrenzfördernden neuen Angeboten. Ralf Beyeler, Telecom-Experte bei comparis.ch: «Mit dem Ist-Zustand leben die Schweizer Telecom-Anbieter bestens. Zurzeit besteht kein Anreiz, die Tarife zu senken».

Faire Flatrate Ein Blick auf Angebote einiger ausländischer Mobilfunk-Provider deckt das enorme Preisgefälle bei den Roaming-Gebühren zwischen der Schweiz und den benachbarten EU-Ländern schnell auf: In Italien offeriert Vodafone seinen Kunden auf Auslandsreise einen Tagestarif von 2 Euro für die Übertragung von 50 MB Daten. Beim Schweizer Marktführer Swisscom kosten vergleichsweise lächerliche 10 MB mehr als das Doppelte, nämlich 7 Franken pro Tag, die monatliche Grundgebühr von 9 Franken noch nicht mal eingerechnet. Beim deutschen Provider E-Plus erhält man ein Wochenpaket von 50 MB für 4.99 Euro. Und die Deutsche Telekom bietet sogar eine echte Flatrate: Für 14.95 Euro pro Woche können sich Auslandsreisende mit ihrem Smartphone unbeschränkt im Datennetz tummeln. «Niemand kann beim mobilen Surfen den Datenverbrauch korrekt einschätzen. Deshalb ist die Flatrate ein kundenfreundliches und faires Angebot. Es sollte auch bei uns Schule machen», hält Beyeler fest.

Teurer als vorher Im europäischen Vergleich gehören die Roaming-Tarife der Swisscom zu den teuersten. In der Schweiz ist Swisscom hingegen der günstige Anbieter für die Handynutzung im Ausland. Unter der Annahme, dass während eines 10-tägigen Auslandaufenthaltes täglich 2 MB Daten übertragen und insgesamt ein gutes Dutzend 150-Sekunden-Anrufe in die Schweiz getätigt werden, muss ein Swisscom-Kunde im Standardtarif mit Kosten von gut 100 Franken rechnen (vgl. Tabelle 1). Kunden von Sunrise und Orange müssen mehr bezahlen: Bei Orange kostet dieser Warenkorb doppelt so viel, bei Sunrise über dreimal so viel.

Neben diesen Standardtarifen gibt es auch Möglichkeiten zu sparen: «Wer es auch in den Ferien nicht über sich bringt, das Handy ausgeschaltet zu lassen, der sollte vor der Abreise ins Ausland wenigstens den Abschluss einer Option prüfen», rät Ralf Beyeler. Gegenüber dem Standardtarif lässt sich mit einer Option je nach Anbieter viel Geld sparen. In der Tat relativiert sich der Preisvorsprung der Swisscom im Standardtarif beträchtlich, wenn die Mobilfunk-Nutzung im Ausland preislich mit einer Option «abgefedert» wird. Bei gleichem Nutzungsverhalten wird dann plötzlich Orange zum Klassenprimus. 10 Tage gelegentliches Surfen und hin und wieder ein Telefon nach Hause kosten bei Orange mit Option «nur» noch 71 Franken und bei Sunrise 126 Franken. Swisscom dagegen macht mit Kosten von 104 Franken nicht mehr so eine gute Figur. Beim angenommenen Nutzerverhalten kommt es gemäss den Berechnungen von comparis.ch für Swisscom-Kunden praktisch auf dasselbe heraus, ob sie mit oder ohne Option in die Ferien fahren. Ralf Beyeler: «Das geänderte Abrechnungssystem bei Swisscom begünstigt einseitig Vielsurfer, die im Ausland täglich über 3,5 MB Daten übertragen. Alle andern legen gegenüber früher drauf.» Während bei Orange und Sunrise eine Option fast immer günstiger ist als der Standardtarif, ist die Nutzung mit Option bei Swisscom oftmals teurer als mit dem Standardtarif.

Dass sich im Schweizer Mobilfunkmarkt wenig tut, zeigen die Warenkörbe für reine Gesprächskosten und SMS-Versand. Gegenüber der Untersuchung vor Jahresfrist hat comparis.ch bei den Standardtarifen überhaupt keine Änderung zum Guten festgestellt. Das Telefonieren im Ausland bleibt für Schweizer Mobilfunkkunden teuer (vgl. Tabellen 2 und 3).

Spartipps - Handy in den Ferien ausschalten - im Ausland kosten auch eingehende Anrufe. - Combox ausschalten - auf die Sprachmailbox umgeleitete Anrufe kosten dreimal: Ein erstes Mal für die Verbindung über das fremde Telefonnetz, ein zweites Mal für die Umleitung auf die Combox und ein drittes Mal fürs Abhören der Mailbox im Ausland. - SMS schreiben statt telefonieren. - Öffentliche Telefone benutzen. - Sich aus der Schweiz im Hotelzimmer anrufen lassen. - Ausländische Prepaid-Karte kaufen (lohnt sich für Vielnutzer). - Mit Optionen günstiger aus dem Ausland telefonieren. - Nicht mit dem Handy surfen und wenn doch, dann nur mit Option (Orange, Sunrise) oder über WLAN.

Kontakt:

Ralf Beyeler
Telecom-Experte
Telefon: 044 360 52 77
Handy: 079 467 07 81
E-Mail: ralf.beyeler@comparis.ch
www.comparis.ch/telecom