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Frankenstärke: GastroSuisse verlangt energische Gegenmassnahmen / Der Branchenverband legt ein 10-Punkte-Programm vor

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08.08.2011 – 17:06  GastroSuisse    [newsroom]

Zürich (ots) -

GastroSuisse, der Verband für Hotellerie und Restauration in der Schweiz, richtet sich mit einem 10-Punkte-Programm an den Bundesrat und ruft die Politik zum Handeln auf. Die Frankenstärke und der rasante Wertzerfall des Euro sowie die bereits bekannt hohen Beschaffungskosten setzen dem Gastgewerbe schwer zu. Die Branche ist den Währungsschwankungen machtlos ausgesetzt. Sie erbringt ihre Leistungen im Inland und hat keine Möglichkeit zur Auslagerung ins kostengünstigere Ausland. Die internationale Konkurrenzfähigkeit ist stark gefährdet.

"Die Situation für das Gastgewerbe ist hoch problematisch und die Aussichten für die Tourismuswirtschaft sind äusserst unsicher", stellt GastroSuisse-Zentralpräsident Klaus Künzli besorgt fest. Die gegenwärtige konjunkturelle Lage schätzt er deutlich fragiler ein als es die Zahlen zeigten. "Sobald sich aufgrund der Währungssituation in exportorientierten Branchen Entlassungen abzeichnen, wird erfahrungsgemäss auch der noch robuste Inlandkonsum einbrechen", ist der GastroSuisse-Zentralpräsident überzeugt.

Aufruf zum Handeln

GastroSuisse appelliert im Interesse der Hotellerie und der Restauration an den Bundesrat und an die Politik, alles zu unternehmen, um eine negative Entwicklung mit unabsehbaren Folgen für den Tourismus und die Gesamtwirtschaft gar nicht erst eintreten zu lassen. In seinem kürzlich an den Vorsteher des eidgenössischen Volkswirtschaftsdepartements, Bundesrat Johann Schneider-Ammann, gerichteten Schreiben fordert der Branchenverband die Politik auf, Massnahmen zu ergreifen, um der Tourismuswirtschaft in der gegenwärtigen Euro-Krise Erleichterung zu verschaffen. Dass der Bundesrat bereits heute zu einer ausserordentlichen Sitzung zusammentrifft, stimmt zuversichtlich.

GastroSuisse schlägt ein 10-Punkte-Programm gegen die Frankenstärke und für eine Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit vor. Das Programm ist unterteilt in sechs kurzfristige und vier längerfristige Massnahmen:

Kurzfristig:

1. Senkung der Mehrwertsteuer für gastronomische Leistungen auf 2,5%

2. Erhebliche Erhöhung der Finanzhilfen an Schweiz Tourismus

3. Erleichterte Einfuhr von Nahrungsmitteln aus dem Ausland

4. Ausdehnung des Cassis-de-Dijon-Prinzips

5. Spezialwechselkurs für die Exportwirtschaft und den Tourismus bei der Nationalbank

6. Liste des Preisüberwachers mit überteuerter Importware

Mittel- und längerfristig:

7. Abbau der Regulierungsdichte in der Schweiz, nur noch selektive Übernahme von EU-Recht

8. Konsequent wirtschaftsfreundliche Gesetzgebung

9. Verminderung der administrativen Belastung der Wirtschaft

10. Bekämpfung der Hochpreisinsel Schweiz

Die Gastro-Unternehmer tun alles, um der Frankenstärke zu begegnen: fortwährende Bestrebungen zur Qualitätssteigerung gehören ebenso dazu wie die Besetzung von Marktnischen oder Preissenkungen. Hinzu kommen namhafte Anstrengungen zur Qualitätssicherung und -förderung auch in der Hotellerie. Ihrem Handeln sind jedoch Grenzen gesetzt, denn die Betriebe stehen der Währungsentwicklung machtlos gegenüber. Die jüngsten Massnahmen der Nationalbank betreffend Zinssenkungen und Interventionen auf dem Devisenmarkt zeigen zwar in die richtige Richtung, reichen aber offensichtlich nicht aus. Wie die jüngsten Entwicklungen der letzten Tage zeigen, wird sich die Lage weiter verschärfen.

Das Gastgewerbe ist ein wirtschaftliches Schwergewicht und ein wesentlicher Bestandteil des Tourismus. In der Schweiz gibt es ungefähr 26'000 gastgewerbliche Betriebe. Sie erwirtschaften einen jährlichen Umsatz in der Höhe von 28 Milliarden Schweizer Franken. Mit rund 240'000 Mitarbeitenden gehört die Branche zu den bedeutendsten Arbeitgebern der Schweiz. Der Berufsnachwuchs wird mit jährlich rund 4000 neuen Lehrvertragsabschlüssen gefördert.

GastroSuisse ist der Verband für Hotellerie und Restauration in der Schweiz. Rund 21'000 Mitglieder (über 3000 Hotels), organisiert in 26 Kantonalsektionen und vier Fachgruppen, gehören dem grössten gastgewerblichen Arbeitgeberverband an.

Das 10-Punkte-Programm von GastroSuisse steht unter www.gastrosuisse.ch in ungekürzter Länge als Download zur Verfügung.

Kontakt:

GastroSuisse
Klaus Künzli, Zentralpräsident
Dr. Bernhard Kuster, Direktor
Tel.: +41/44/377'53'53
E-Mail: communication@gastrosuisse.ch