comparis.ch zum Wunsch nach längeren Ladenöffnungszeiten - Junge wünschen sich längere Öffnungszeiten
Zürich (ots) -
Information: Die Grafiken können unter www.presseportal.ch/de/pm/100003671 kostenlos heruntergeladen werden.
Während rund jeder zweite junge Erwachsene mehr Einkaufsmöglichkeiten möchte, hat nur einer von 17 Pensionierten dieses Bedürfnis. Und in den Kantonen mit restriktiver gesetzlicher Regelung ist der Wunsch wesentlich stärker verbreitet als in den Kantonen mit langen Öffnungszeiten. Das zeigt eine repräsentative Umfrage des Internet-Vergleichsdienstes comparis.ch unter rund 1400 Personen. Die Ladenöffnungszeiten sind immer wieder Thema kantonaler Abstimmungen und Debatten.
Auf dem Heimweg noch rasch einkaufen? Je nach Arbeitszeit und vor allem je nach Arbeits- und Wohnort ist dies keine einfache Sache. Steht man vor verschlossenen Ladentüren und ist auch kein Tankstellenshop in der Nähe, muss man wohl oder übel auf das gewünschte Nachtessen verzichten. Der Internet-Vergleichsdienst comparis.ch wollte in einer repräsentativen Umfrage wissen, wie stark sich Herr und Frau Schweizer über die Ladenöffnungszeiten ärgern und ob sie sich eine Änderung der heutigen Situation wünschen. An der Umfrage Ende Februar haben fast 1400 Personen aus der ganzen Schweiz im Alter von 15 bis 74 Jahren teilgenommen. Durchgeführt worden ist die Befragung im Auftrag von comparis.ch durch das Marktforschungsinstitut Link.
Schweizer haben sich der heutigen Situation angepasst
Das Ergebnis ist deutlich: Die Schweizer haben ihr Einkaufsverhalten mehr oder weniger den heutigen Ladenöffnungszeiten angepasst. Auf die Frage, ob es vorkomme, dass sie sich bei ihren alltäglichen Einkäufen über die Ladenöffnungszeiten ärgern, antworten bloss 18 Prozent oder rund jeder Sechste mit «Ja» oder «eher Ja». Demgegenüber sagt mit rund 82 Prozent die grosse Mehrheit «Nein» oder «eher Nein». Damit einher gehen die Angaben zu einem allfälligen Wunsch nach längeren Ladenöffnungszeiten. Rund 77 Prozent der Befragten oder mehr als drei Viertel hegen keinen solchen Wunsch (Grafik 1). Bloss rund 18 Prozent möchten längere Öffnungszeiten, und knapp 5 Prozent würden sich unter gewissen Umständen dafür aussprechen.
«Im Grossen und Ganzen bleibt die Schweizer Bevölkerung dem klassischen Einkaufsverhalten verhaften», sagt Felix Schneuwly, Mediensprecher von comparis.ch. Das heisst: Das Bedürfnis nach einer Ausweitung der gesetzlichen Rahmenbedingungen ist relativ schwach verbreitet.
Die Einstellung zu den Öffnungszeiten als Generationenfrage
Allerdings kann der Wunsch nach längeren Öffnungszeiten eine Frage der Einstellung und Aus-druck eines von Flexibilität geprägten Lebens sein. Dies widerspiegelt sich darin, dass die Antworten je nach Alter der Befragten regelrecht auseinanderdriften. Von den Personen bis und mit 25 Jahren wünschen sich 42 Prozent längere Ladenöffnungszeiten. Das ist fast jeder zweite junge Erwachsene. Dieser Anteil nimmt mit zunehmendem Alter kontinuierlich ab, und zwar in einer steilen Abwärtskurve: Von den Befragten über 65 Jahren wünschen sich bloss 6 Prozent längere Öffnungszeiten (Grafik 2); das ist eine Person von 17. «In der Einstellung zu längeren Ladenöffnungszeiten zeigt sich klar ein Generationenkonflikt. Je jünger, desto flexibler und unregelmässiger möchte man die Geschäfte nutzen können», sagt Felix Schneuwly. Schliesslich wird von den Jungen auch grosse Flexibilität in ihrem Arbeitsleben gefordert; die älteren Personen dürften sich an ein regelmässigeres Leben gewöhnt sein.
Je restriktiver die Regelung, desto grösser der Wunsch nach Freiheit
Zudem zeichnet die Umfrage auch ein differenzierteres Bild, wenn die Ergebnisse auf einzelne Regionen aufgeschlüsselt werden. Die Ladenöffnungszeiten unterliegen kantonalen Regelungen. Es zeigt sich, dass der Wunsch nach längeren Ladenöffnungszeiten in den Kantonen mit strenger Handhabung viel weiter verbreitet ist als in den Kantonen mit einer eher liberalen Regelung. «Je restriktiver das Gesetz, desto grösser ist der Wunsch nach Freiheit», sagt Felix Schneuwly zu diesem Ergebnis. In den «restriktiven» Kantonen sind die Läden in der Regel werktags bis um 18.30 Uhr oder 19 Uhr und samstags bis um 16 Uhr, 17 Uhr oder 18 Uhr geöffnet; dies ist in den Kantonen Appenzell Ausserrhoden, Freiburg, Genf, Jura, Luzern, Neuenburg, Solothurn, St.Gallen, Tessin, Uri, Waadt, Wallis und Zug der Fall. In diesen Kantonen wünschen sich 21 Prozent der Bevölkerung längere Öffnungszeiten. Dieser Anteil liegt klar über dem gesamtschweizerischen Durchschnitt und noch deutlicher über dem Anteil in den Gebieten mit liberaler Regelung: Bloss 15 Prozent der Bevölkerung in den «liberalen» Kantonen wünschen sich längere Ladenöffnungszeiten. Dies betrifft die Kantone Aargau, Appenzell Innerrhoden, Baselland, Glarus, Nid- und Obwalden, Schwyz, Thurgau und Zürich, wo die Läden werktags und samstags bis um 22 Uhr oder 23 Uhr geöffnet sein dürfen. (1)
Werktags und abends
comparis.ch hat zudem die Personen, die sich längere Öffnungszeiten wünschen, näher zu die-sem Wunsch befragt. Hier konnten die Befragten mehrere Antworten geben. Dabei zeigte sich, dass dieser Wunsch hauptsächlich die Abende betrifft (77 Prozent, siehe Grafik 3) - und die Werktage: 55 Prozent der Personen möchten von Montag bis Freitag längere Öffnungszeiten. Damit wurden Werktage am häufigsten genannt, dicht gefolgt vom Samstag mit 49 Prozent. Deut-lich weniger, aber immerhin ein Viertel der Wünsche (25 Prozent) entfällt auf einen Sonntag; an Feiertagen einkaufen zu können, wünschen sich bloss 12 Prozent der Personen.
(1) Nicht berücksichtigt worden sind die Kantone Bern, Basel-Stadt, und Schaffhausen, weil sie sich nicht eindeutig einer liberalen oder eher restriktiven Regelung zuordnen lassen, sowie der Kanton Graubünden, wo grosse Unterschiede auf Ebene der Gemeinden bestehen. Quelle: Swiss Retail Federation, www.swiss-retail.ch. Stand: Februar 2012.
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