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Navigation via Smartphone: Gut, aber teuer

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08.11.2012 – 09:00  Touring Club Schweiz/Suisse/Svizzero - TCS    [newsroom]

Bern (ots) -

Smartphone-Apps mit Navigationsfunktion bieten sich als praktische Alternative zu mobilen Navigationsgeräten an. Der TCS hat acht verschiedene Apps auf ihre Praxistauglichkeit untersucht. Die Resultate sind gut, insbesondere im Ausland sollten aber die anfallenden Kosten beachtet werden.

Getestet wurden acht verschiedene Smartphone-Applikationen auf drei der gängigsten Smartphones (iPhone 4, Samsung Galaxy S3 und Nokia X7). Im Vergleich zu einem Referenz-PNA (Portabler Navigationsassistent), also einem herkömmlichen Navigationsgerät, wurde dabei auch untersucht, ob die Apps Verkehrsmeldungen empfangen, wie sie diese in die Streckenführung einarbeiten und in welchem Rahmen sich die Kosten bewegen.

Unterschiede bei der Streckenführung

Die Hauptaufgabe, die Navigation, erledigten alle acht Apps ohne grosse Schwierigkeiten und gravierende Fehler. Beachtet man bei der Routenführung auch die aktuelle Verkehrslage, lassen sich jedoch Unterschiede feststellen.

Am zuverlässigsten am Stau vorbei führt Tomtom Traffic. Die App erkennt auch abseits von Hauptstrassen zahlreiche Verkehrsstörungen. Auch die Routenführung von Garmin führt konsequent an Verkehrsstörungen vorbei und wusste im Test zu überzeugen. Die Anwendungen von Navigon und Falk berechnen jeweils drei Routen und bieten dem Nutzer somit eine Auswahl. Allerdings werden Verkehrsstörungen zwar erkannt, aber nicht bei allen Streckenführungen berücksichtigt. Auch die Navigationssysteme von Sygic und Nokia beachten bei der Routenführung nicht immer die bereits erkannten Verkehrsstörungen. Google Maps und Skobbler integrieren keine Verkehrsinformationen in die Streckenberechnung.

Sinnvolle Zusatzfunktionen

Mit Ausnahme von Google Maps sind bei allen Apps im Test Funktionen zuschaltbar, um bei der Überschreitung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit zu warnen. Bei Garmin ist die Warnung nur durch eine rote Färbung der Geschwindigkeitsanzeige ersichtlich, alle anderen Apps verfügen über optische und akustische Warnsignale. Bei Skobbler hingegen wird die Fahrgeschwindigkeit im Navigationsmodus nicht angezeigt. Es gilt festzuhalten, dass die bei den Apps hinterlegten Höchstgeschwindigkeiten mehr als Richtwerte denn als absolut gültige Angaben zu verstehen sind. Der TCS empfiehlt, die Geschwindigkeit an die vor Ort signalisierten Höchstwerte anzupassen.

Viele Apps bieten zusätzlich auch eine Stau-Info-Übersichtskarte. Teilweise kann auch mittels einfachem Zoom eine Stau-Infokarte sichtbar gemacht werden. Die meisten dieser Karten haben jedoch noch Verbesserungspotenzial: Zu oft wird die Übersicht von unwichtigen Informationen oder durch zu grosse Icons verdeckt. Info-Symbole wie «Bauarbeiten» oder «Spurverengung» sollten zudem aus- und eingeblendet werden können. Eine alternative und bewährte Stau-Infokarte bietet auch die TCS-App.

Achtung vor hohen Roaming-Gebühren

Im Unterschied zu mobilen Navigationsgeräten erhalten Smartphone-Apps ohne Daten-Roaming im Ausland keine Verkehrsinformationen; auch nicht jene, die über den kostenlosen TMC (Traffic Message Channel) via Radio übermittelt werden. Daten-Roaming im Ausland kann jedoch - je nach Mobilfunkanbieter und Vertragsbedingungen - hohe Kosten verursachen.

Deshalb sind mobile Navigationsgeräte für Auslandfahrten vorteilhafter. Sie sind zwar teurer in der Anschaffung, aber viele empfangen Staumeldungen via TMC, im Ausland sogar Navteq-Traffic, ohne Mehrkosten.

Ausrüstung und Handhabung

Mobile Navigationsgeräte enthalten meist schon im Lieferumfang eine Halterung und eine Kurzanleitung. Für die Nutzung von Smartphone-Apps hingegen müssen Halterungen und USB-Adapter separat besorgt werden. Die Einrichtung muss dabei sowohl zum Fahrzeug wie auch zum Smartphone passen: Sie muss Platz für das Ladekabel lassen, darf den Handy-Lautsprecher nicht abdecken und die seitliche Führung darf nicht auf die Lautstärketasten drücken.

Bei mobilen Navigationsgeräten ist die Sprachausgabe lauter und verständlicher als bei den Smartphone-Apps. Bei letzteren sind die akustischen Anweisungen auch bei maximaler Lautstärke noch zu leise. Beim iPhone 4 ist die Sprachausgabe leiser als beim Samsung Galaxy S3.

Grundsätzlich werden bei der Nutzung von mobilen Navigationsgeräten auch weniger persönliche Daten preisgegeben als bei der Nutzung von Smartphones. Im Unterschied zu persönlichen Mobiltelefonen können mobile Navigationsgeräte natürlich auch einfacher an andere Personen weitergegeben werden.

Ein Vorteil der Smartphone-Apps liegt darin, dass das Mobiltetelefon verwendet und erweitert werden kann und kein zusätzliches Gerät angeschafft werden muss.

TCS-Empfehlungen

- Das Anbringen des Navigationssystems oder des Handys in der Mitte der Windschutzscheibe ist verboten. Im oberen und unteren Bereich wird es toleriert, wenn die Sicht nicht eingeschränkt wird. - Wird das Smartphone auch in Zweit- oder Drittwagen verwendet, ist es wegen der Vielfalt der Armaturenbrettgestaltungen oft sinnvoll, jedes Fahrzeug mit einem eigenen, passenden Halter auszurüsten. - Anstelle der Befestigung mittels Saugnapf an der Windschutzscheibe sind als Autozubehör auch Antirutschmatten mit einer glatten Oberfläche erhältlich. Statt an der Windschutzscheibe wird der Saugnapf an dieser Oberfläche befestigt. Wird das Navigationsgerät oft entfernt oder in mehreren Autos benützt, sind solche "Sandsackhalter" praktisch. Das Gerät sollte nicht im Aufblasbereich des Airbags stehen. - Für die im Test verwendeten Smartphone-Typen sind im Internet bei mehreren Anbietern verschiedene Halterungssysteme erhältlich. - Bei Bedarf empfiehlt der TCS die Hilfe einer Fachwerkstatt (Garage). - Zu den bestimmten Smartphone-Typen - wie dem iPhone - bieten immer mehr Autohersteller zum Fahrzeugmodell passende Integrationslösungen an. Für Nutzer, die eine sichere und gediegene Lösung suchen, kann sich der Gang zum Markenvertreter oder zu einer Autoradio-Fachwerkstatt lohnen. - Je nach dem wo das Auto im Freien abgestellt wird, empfiehlt der TCS die Geräte abzunehmen um sie vor Sonnenlicht, Wärme und Diebstahl zu schützen.

Kontakt:

Stephan Müller, Mediensprecher TCS, 058 827 34 41, 079 302 16 36,
stephan.mueller@tcs.ch

Die TCS-Bilder sind auf Flickr -
www.flickr.com/photos/touring_club/collections.
Die TCS-Videos sind auf Youtube - www.youtube.com/tcs.

Die detaillierten Ergebnisse sind im Internet unter www.pressetcs.ch
abrufbar.