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"Care-Migration braucht faire Rahmenbedingungen": Neues Positionspapier der Caritas Schweiz

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11.04.2013 – 13:15  Caritas Schweiz / Caritas Suisse    [newsroom]

Luzern (ots) -

Um die älteren Angehörigen in den eigenen vier Wänden betreuen zu können, beschäftigen immer mehr Schweizer Haushalte Migrantinnen aus Osteuropa. Oft arbeiten diese unter prekären, bisweilen auch ausbeuterischen Bedingungen. Ein Positionspapier der Caritas Schweiz zeigt auf, dass die Schweiz Rahmenbedingungen fairer ausgestalten muss. Als ersten wichtigen Schritt fordert Caritas von Bundesrat und Parlament die sofortige Ratifizierung der Konvention 189 der Internationalen Arbeitsorganisation(ILO), welche grundlegende Rechte von Hausangestellten garantieren soll.

Das "Übereinkommen für die Rechte der Hausangestellten" (ILO-Konvention 189) wurde im Juni 2011 in Genf verabschiedet. Hausangestellte werden damit erstmals als Arbeitnehmerinnen mit definierten Rechten anerkannt und anderen Beschäftigten gleichgestellt. In den definierten Rahmenbedingungen ist eine wöchentliche Mindestruhezeit von 24 Stunden am Stück vorgeschrieben, Überstunden sollen vergütet und Mindestlöhne respektiert werden. Auch in der Schweiz entsprechen Arbeitsverhältnisse mit Hausangestellten oft nicht einmal solchen Mindestnormen. Insbesondere Migrantinnen mit einem unsicheren Aufenthaltsstatus werden schamlos ausgenützt. Caritas Schweiz fordert in ihrem neuen Positionspapier "Care-Migration braucht faire Rahmenbedingungen", dass sich dies ändert. Dies umso mehr, als eine wachsende Anzahl von Schweizer Haushalten für die Betreuung ihrer älteren Angehörigen Migrantinnen aus Osteuropa anstellt. Die Schweiz hat eine Verantwortung dafür zu übernehmen, dass solche Arbeitsverhältnisse fair ausgestaltet werden.

Das Positionspapier zeigt auch weitere Massnahmen auf, die notwendig sind, um die Pendelmigration in einen fairen Rahmen zu stellen. So sind die Mindestbedingungen einzuhalten, die seit Anfang 2011 im Rahmen des sogenannten Normalarbeitsvertrages gelten. Zudem ist es aus Sicht der Caritas notwendig, dass neue Finanzierungsmodelle für Haushaltsdienstleistungen geprüft werden, damit auch finanzschwächere Haushalte die Möglichkeit erhalten, ihre Angehörigen daheim professionell betreuen zu lassen.

Caritas Schweiz vermittelt seit Herbst 2012 Fachpersonen aus Osteuropa, die eine Betreuung betagter Menschen zuhause sicher stellen. Gemeinsam mit ihrer Caritas-Partnerorganisation in Rumänien engagiert sie dafür gut qualifizierte Betreuerinnen und Betreuer, die unter fairen Bedingungen einen zeitlich befristeten Einsatz in der Schweiz leisten.

Link zum Positionspapier: www.caritas.ch/positionspapiere Weitere Informationen zum Projekt "In guten Händen": www.caritas.ch/ingutenhaenden

Kontakt:

Hinweis an die Redaktionen:
Für weitere Auskünfte steht Marianne Hochuli, Fachstelle
Migrationspolitik. Leiterin Bereich Grundlagen, Caritas Schweiz,
unter Tel. 041 419 23 20,E-Mail mhochuli@caritas.ch, zur Verfügung.