Logo Presseportal

Vollversion Presseportal

Brandgefahr an Weihnachten: "Explodierende" Christbäume

Ein Dokument :
Download (121 kB )
19.12.2013 – 16:37  Allianz Suisse    [newsroom]

Zürich (ots) -

   - Nadeln und Zweige sind hochgradig entflammbar
   - Kerzenflammen erzeugen eine Temperatur von 800 Grad
   - Bis zu 1'000 Brände in der Weihnachtszeit

In der Weihnachtszeit verzeichnen die Schweizer Versicherungen Jahr für Jahr bis zu 1'000 Wohnungsbrände. Alleine bei der Allianz Suisse gehen dann jeweils Dutzende Meldungen ein. Die Mehrzahl dieser Brände sind durch brennenden Kerzen verursacht. Unachtsamkeit im Umgang mit offenem Feuer verursacht leider nicht nur Sachschäden, sondern führt im schlimmsten Fall zu schweren Verletzungen.

Bis zu 400'000 Nadeln trägt der Durchschnittstannenbaum von zwei Metern Höhe. Viele Weihnachtsbäume werden lange vor dem grossen Fest gefällt und sind an Heiligabend bereits stark ausgetrocknet. Hinzu kommt, dass die aufgeheizte Raumluft den im Haus aufgestellten Tannenbäumen und Adventskränzen ebenfalls das Wasser entzieht. Die Gefahr wird von vielen unterschätzt - die Nadeln und Zweige sind hochgradig entflammbar. "Ausgetrocknet können sich Weihnachtsbäume blitzschnell entzünden", weiss Jörg Zinsli, Leiter Schaden der Allianz Versicherung. "Rund 60 Sekunden und der Tannenbaum steht verkohlt im Wohnzimmer."

Um trockene Tannennadeln zu entzünden, genügen bereits Temperaturen von 250 bis 320 Grad Celsius. Eine Wachskerze erreicht eine Temperatur von 800 Grad. Fangen die ätherischen Öle und die Zellulose der Nadeln erst einmal Feuer, bleibt kaum noch Zeit zu reagieren: Der Baum brennt explosionsartig ab. Zinsli erklärt: "Weil der austrocknende Baum von einer harzhaltigen Gasglocke umgeben ist, die als der vertraute weihnachtliche Duft wahrgenommen wird, wächst die Gefahr von Tag zu Tag, dass sich der Baum explosionsartig entzündet. Bis zu 1000 Grad Celsius entstehen im Zimmer, wenn der Baum in Flammen aufgeht. Die Temperaturen sind abhängig von der im Raum vorhandenen Sauerstoffmenge und von weiteren brennbaren Materialien wie beispielsweise Gardinen oder Möbelstücken. Je mehr sich im Raum befindet, desto heisser wird's."

Was die Versicherung zahlt

Wer kommt für den Schaden auf, wenn die trockenen Zweige Feuer fangen? Für Brandschäden am Mauerwerk ist die Gebäudefeuerversicherung, bzw. die kantonale Gebäudeversicherung zuständig, während die Hausratversicherung für Schäden durch Feuer oder Löschwasser an der Einrichtung zahlt. Aber Achtung: Wer brennende Kerzen unbeaufsichtigt lässt, dem kann die Versicherungsleistung je nach Einzelfall gekürzt werden. Greifen die Flammen beispielsweise auf die Nachbarwohnung über, dann ist dies ein Fall für die Privat-Haftpflichtversicherung.

Mit entsprechenden Vorsichtsmassnahmen lässt sich das Brandrisiko reduzieren:

   - Den Weihnachtsbaum keinesfalls mit Lack, Haarspray oder gar
     Pulverschnee-Imitat besprühen, weil dadurch der Brandverlauf
     extrem beschleunigt werden kann!    
   - Wachskerzen auf Weihnachtsbäumen können sehr gefährlich sein.
     Wenn Sie sie trotzdem verwenden wollen, ist äusserste Vorsicht
     ein Muss. Verwenden Sie stabile Kerzenhalter, die die Kerzen im 
     Abstand von mindestens 30 Zentimetern zum Baumschmuck und den 
     Zweigen halten.
   - Weihnachtsbäume immer möglichst weit entfernt von Heizkörpern 
     aufstellen. 
   - durch Heizungswärme trocknen die Zweige schneller 
     aus. Auch sollte der Baum keiner Zugluft ausgesetzt sein.
   - Lassen Sie brennende Kerzen nie allein. Vorsicht, wenn Kinder 
     oder Haustiere im Raum sind: Sie könnten den Baum zu Fall 
     bringen oder Kerzen umstossen.
   - Halten Sie immer einen Feuerlöscher, eine Decke oder einen Eimer
     Wasser griffbereit, um einen aufkeimenden Brand sofort löschen
     zu können.
   - Bevor Sie das Haus verlassen oder zu Bett gehen: Kontrollieren 
     Sie die gelöschten Kerzen lieber einmal zu viel als zu wenig!

Verhalten im Brandfall

Falls der Weihnachtsbaum trotz dieser Vorsichtsmassnahmen Feuer fängt, handeln Sie schnell:

   - Warnen Sie andere Hausbewohner.
   - Bewahren Sie Ruhe. Geraten Sie nicht in Panik!
   - Rufen Sie die Feuerwehr (118) so schnell wie möglich an: Wer 
     ruft an? Was brennt? Wo? Gibt es Verletzte?
   - Versuchen Sie, den Brand mit Feuerlöscher oder Wasser zu 
     löschen.
   - Schliessen Sie die Türen und die Fenster in allen Räumen, um 
     eine Ausbreitung von Feuer und Rauch zu verhindern.
   - Bewegen Sie sich bei dichtem Qualm möglichst in Bodennähe (Rauch
     zieht nach oben, also ist der Sauerstoffgehalt der Luft am Boden
     höher).
   - Verlassen Sie mit allen anderen Beteiligten umgehend die 
     Wohnung. Halten Sie sich nicht auf, um irgendetwas mitzunehmen. 
     Ihre Gesundheit ist wichtiger als Ihr Hab und Gut!
   - Warnen Sie andere Hausbewohner.

Kontakt:

Kommunikation Allianz Suisse
Hans-Peter Nehmer
Telefon: 058 358 88 01
E-Mail: hanspeter.nehmer@allianz-suisse.ch

Harry H. Meier
Telefon: 058 358 84 14
E-Mail: harry.meier@allianz-suisse.ch