Senkung der HIV-Übertragung von Mutter zu Kind durch Aufbau einer «One-stop Klinik» in Tansania / Unterstützung mit MSD for Mothers Grant (DOKUMENT/BILDER)
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Bern (ots) -
Der Aufbau einer «One-stop Klinik» soll die Behandlung HIV-infizierter schwangerer Frauen und deren Familien in Ifakara/Tansania entscheidend verbessern. Verstärkte Präventionsbemühungen und integrierte Versorgung in der Klinik sollen dazu beitragen, Müttersterblichkeit und Übertragung des HI-Virus von der Mutter auf das Kind massiv zu senken. Dafür erhielt das Schweizerische Tropen- und Public Health Institut (Swiss TPH) als Non-Profit Organisation eine finanzielle Unterstützung von rund 450'000 Schweizer Franken aus dem globalen «MSD for Mothers» Programm. Eine Initiative, die in Zusammenarbeit mit der U.S. Regierung und anderen Stakeholdern in mehr als 20 Ländern weltweit Zuschüsse zur Bekämpfung der Müttersterblichkeit vergibt. Über das langfristige Kooperationsprojekt und seine Bedeutung informierten heute Professor Marcel Tanner, Direktor des Swiss TPH, Professor Manuel Battegay, Leiter Klinik Infektiologie und Spitalhygiene am Universitätsspital Basel sowie Doktor Naveen Rao, Global Lead MSD for Mothers, im Rahmen einer Einladung der U.S. Embassy Residence in Bern.
HIV/AIDS ist in Ländern Subsahara Afrikas noch immer eines der grössten Gesundheitsprobleme, insbesondere für schwangere Mütter. 92% der HIV-infizierten schwangeren Frauen und 90% der HIV infizierten Kinder weltweit leben in Subsahara Afrika (SSA). 90% der infizierten Kinder wurde das Virus von der Mutter übertragen 1). Das HIV/Aids-Programm der WHO und UNAIDS stellt Medikamente für eine effiziente HIV-Therapie auch in Subsahara Afrika zur Verfügung. Das Problem liegt jedoch vielerorts in der Qualität der medizinischen Behandlung und im Zugang zu Medikamenten.
Verbesserte medizinische Betreuung dank langjähriger Partnerschaft
Die abgelegene Stadt Ifakara mit rund 80'000 Einwohnern ist ein Teil des Distrikts Kilombero im Südwesten Tansanias, mit einer Bevölkerung von ca. 410'000 Menschen2. Seit den 1950er Jahren ist das Swiss TPH als wichtiger Partner im Bereich der Gesundheits- und Entwicklungszusammenarbeit in Ifakara tätig.
Vor zehn Jahren gingen die Klinik für Infektiologie und Spitalhygiene am Universitätsspital Basel und das Swiss TPH eine Partnerschaft mit dem lokalen Distriktsspital St. Francis Referral Hospital in Ifakara ein. Daraus entstand die 2004 gemeinsam gegründete Chronic Diseases Clinic. Ebenfalls im Jahr 2004 wurde das St. Francis Referral Hospital als erstes Distriktsspital in einem ländlichen Gebiet Tansanias im Rahmen des nationalen HIV-Programms zertifiziert. Dadurch konnte die Klinik dringend benötigte HIV-Medikamente direkt an betroffene Patienten abgeben.
Galten die ersten Jahre dem Auf- und Ausbau der Klinik und der Behandlung von zunächst 2'000 Patienten, folgte im zweiten Schritt, in enger Zusammenarbeit mit dem tansanischen Gesundheitsministerium, der Aufbau eines Netzwerks von Satellitenkliniken über ein Gebiet von 15'000 km2 mit circa 410'000 Einwohnern. Bis anhin erhielten über 7'000 Patienten medizinische Betreuung und rund 70% aller Erkrankten, die eine HIV-Therapie benötigen, wurden in der Region durch die Chronic Diseases Clinic und die Satellitenkliniken versorgt. Der nächste Meilenstein in dieser Zusammenarbeit ist nun die Errichtung einer sogenannten «One-stop Klinik» für HIV-infizierte Mütter und deren Familien in Ifakara.
«One-stop Klinik» für HIV-infizierte Mütter und deren Familien in Ifakara
Die «One-stop Klinik» umfasst nebst der integrierten vorgeburtlichen Versorgung werdender Mütter auch eine umfassende HIV-Behandlung und -vorsorge der gesamten Familie. Einerseits kann so die Übertragung des HI-Virus von der Mutter auf das Kind vermieden werden. Andererseits sollen HIV-Diagnostik, Therapie und Beratung nicht nur Müttern und ihren Kindern, sondern ebenfalls auch deren Partnern zur Verfügung stehen.
«Alle medizinischen Leistungen können mit der «One-stop Klinik» nun unter einem Dach angeboten werden.», betont Professor Manuel Battegay vom Universitätsspital Basel. Das soll nicht nur die Qualität der Behandlung verbessern, sondern auch die Hemmschwellen für Patientinnen und ihre Familienangehörigen senken. Dank eines in das Klinikkonzept integrierten kontinuierlichen Ausbildungsprogramms werden die Patientinnen und Patienten zudem von geschultem und erfahrenem Personal betreut. «Wir sind überzeugt, mit der «One-stop Klinik» die HIV-Übertragungsrate von der Mutter auf das Kind drastisch senken zu können.», führt Manuel Battegay weiter aus.
Die Klinik wird in die bestehende Spitalstruktur eingebettet und kann vom gesamten Distrikt Kilombero genutzt werden. «Die finanzielle Unterstützung von MSD hilft uns, die dringend notwendige Infrastruktur zur medizinischen Versorgung HIV-infizierter Mütter zu verbessern. Damit leisten wir einen Beitrag, um die Übertragung von HIV auf ungeborene Kinder zu senken.», sagte Professor Marcel Tanner, Direktor des Swiss TPH. «Die «One-stop Klinik» in Ifakara ist damit auch ein Vorzeigeprojekt für andere Distriktspitäler Tansanias».
Engagement für Müttergesundheit im Einklang mit UN und WHO
Die Verbesserung der Müttergesundheit ist das fünfte der acht Millennium-Entwicklungsziele der Vereinten Nationen. Es strebt die Senkung der Müttersterblichkeit um 75% sowie die Sicherstellung des allgemeinen Zugangs zu Leistungen für reproduktive Gesundheit bis zum Jahr 2015 an. Mit der Initiative «MSD for Mothers» bestärkt MSD sein Bekenntnis zu diesen Entwicklungszielen.
«Wenn wir das Leben von Frauen während Schwangerschaft und Geburt schützen können, tragen wir dazu bei, Familien gesünder, Gemeinschaften stärker und Nationen produktiver zu machen", so Dr. Naveen Rao, Global Lead MSD for Mothers. «Ich bin stolz, ein Programm mit einer so starken Vision zu leiten.», führte Rao, weiter aus.
Über «MSD for Mothers»
«MSD for Mothers» ist eine globale 10-Jahresinitiative. Mit insgesamt 500 Millionen US-Dollar unterstützt sie die Reduzierung vermeidbarer Todesfälle von Frauen während Schwangerschaft und Geburt in Ländern, in denen die Müttersterblichkeit besonders hoch ist. Dabei arbeitet «MSD for Mothers» eng mit der Regierung, internationalen Organisationen, Gesundheitsexperten und lokalen Partnern zusammen. Die Erforschung und Entwicklung von Technologien und Produkten sowie die Sensibilisierung für Müttergesundheit stehen dabei ebenso im Zentrum, wie Müttern den Zugang zu Gesundheitssystemen, -produkten und -programmen zu verschaffen.
Über Müttersterblichkeit
- Mit 240 Todesfällen pro 100'000 Lebendgeburten in Entwicklungsländern im Vergleich zu 16 Todesfällen pro 100'000 Lebendgeburten in Industrieländern, weisen Entwicklungsländer 99 % der gesamten, weltweiten Müttersterblichkeit auf.
- Schätzungen zufolge starben im Jahr 2010 rund 287'000 Frauen aufgrund von Komplikationen während Schwangerschaft oder Geburt.
- Weniger als die Hälfte der Geburten in Afrika und Südasien werden von Fachpersonal betreut.
- Die angestrebte Senkung der Müttersterblichkeit zwischen 1990 und 2015, im Rahmen des Millennium-Entwicklungsziels Nr. 5 (MDG 5), beträgt 75%.
- Das Todesrisiko eines Kleinkindes, dessen Mutter die Entbindung nicht überlebt hat, beträgt während seiner ersten zwei Lebensjahre 70%.
Über das Schweizerische Tropen- und Public Health Institute (Swiss TPH)
Das Swiss TPH ist eine gemeinnützige öffentlich-rechtliche Institution, die im Jahr 1943 gegründet wurde. Ihr Ziel ist die Verbesserung der öffentlichen Gesundheit auf internationaler, nationaler und lokaler Ebene durch Kompetenz in den Bereichen Forschung, Dienstleistungen sowie Lehre und Ausbildung. Dabei strebt das Swiss TPH eine weltweit führende Rolle im Bereich der integrierten Gesundheitssysteme an. Der Bereich HIV ist eine der zentralen Aktivitäten im Rahmen der langfristigen Kooperation im Bereich öffentlicher Gesundheit zwischen der Schweiz und Tansania. www.swisstph.ch
Über die Klinik für Infektiologie und Spitalhygiene am Universitätsspital Basel
Die Klinik für Infektiologie und Spitalhygiene des Universitätsspitals Basel betreut stationäre Patientinnen und Patienten mit meist schweren Infektionskrankheiten. Die Klinik ist dafür zuständig, die Verbreitung zumeist viraler oder bakterieller Infektionen innerhalb des Spitals einzudämmen. Die ambulante HIV-Klinik ist Teil der Schweizerischen HIV-Kohortenstudie und betreut HIV/AIDS Patienten seit Beginn der Pandemie in den 1980er Jahren. Seither erfolgen regelmässig wichtige Beiträge zur Betreuung und Therapie der HIV/AIDS Infektion respektive Krankheit auf nationaler sowie internationaler Ebene. http://ots.ch/TJbq0
Über die US-Botschaft Bern
Die US-Botschaft Bern ist stolz, Gastgeber der Verantsaltung zum Projektstart der «One-stop-Klinik» in Tansania zu sein. Wir unterstützen die Initiative MSD for Mothers. Sie basiert auf der einzigartigen, von der US-Regierung ins Leben gerufenen, öffentlich-privaten Partnerschaft Saving Mothers, Giving Life und hat zum Ziel, Todesfälle während Schwangerschaft und Geburt in Ländern mit hoher Müttersterblichkeit drastisch zu senken.
Über MSD
MSD ist ein global führendes, forschungsbasiertes Unternehmen, das sich weltweit für Gesundheit und Wohlbefinden einsetzt. MSD ist ein geschützter Name von Merck & Co., Inc. Whitehouse Station, New Jersey. Mit seinen rezeptpflichtigen Medikamenten, Impfstoffen, Biotherapeutika sowie Produkten zur Selbstmedikation und der Veterinärmedizin bietet MSD in über 140 Ländern umfassende und innovative Lösungen für Gesundheit. Darüber hinaus setzt es sich ein für die Verbesserung der weltweiten Gesundheitsversorgung und den verbesserten Zugang zu Medikamenten. Zu diesem Zweck engagiert sich MSD in weitreichenden Gesundheitsprogrammen und Partnerschaften. Mit über 600 Mitarbeitenden ist die Schweiz ein wichtiger Standort für das Gesundheitsunternehmen. MSD vertreibt hier rezeptpflichtige Medikamente und Biopharmazeutika in den Therapiebereichen: Herz-Kreislauf, Diabetes, Autoimmunerkrankungen, Frauengesundheit, Virologie mit u.a. HIV/Aids und Hepatitis C, Infektionskrankheiten, neurologische Erkrankungen, Atemwegserkrankungen und Augenleiden. MSD setzt sich lokal für die Verbesserung der Gesundheitskompetenz ein, engagiert sich in der Gesundheitsökonomie und unterstützt medizinische Forschungsprojekte in der Schweiz. www.msd.ch, www.msdformothers.com, www.lucernemarathon.ch
Weitere Informationen erhalten Sie in der beigefügten Dokumentation.
Referenzen
1 Joint United Nations Programme on HIV/AIDS (UNAIDS). Global report: UNAIDS report on the global AIDS epidemic 2012. Geneva, UNAIDS; 2012. Available from: http://ots.ch/5Gthd 2 2012 Tanzanian popoulation and housing census. National Bureau of Statistics, Dar es Salaam.; Available from: http://ots.ch/B5uKL
©2014 MSD Merck Sharp & Dohme AG, Werftestrasse 4, 6005 Luzern. Alle Rechte vorbehalten. CORP-1117288-0000
Kontakt:
Medienkontakt Swiss Tropic and Public Health Institute
Dr. Christian Heuss
Head of Communication and Public Affairs
Tel. +41 61 284 86 83, christian.heuss@unibas.ch
Medienkontakt Universitätsspital Basel
Dr. Sabina Heuss
Leiterin Marketing und Kommunikation
Tel. +41 61 556 59 73, sabina.heuss@ubs.ch
Medienkontakt MSD Merck Sharp & Dohme AG
Susanne Thost, Communications Advisor
Tel. +41 79 356 23 84, susanne.thost@merck.com