Pro Senectute Schweiz schlägt Alarm - jährlich rund 5'000 neue Arme im AHV-Alter
Zürich (ots) -
Die Zahl der älteren Menschen, welche Ergänzungsleistungen benötigt, nimmt seit 2008 stetig zu, jene der Millionäre ebenfalls. Pro Senectute Schweiz belegt, dass die Einkommens- und Vermögensunterschiede im Alter gross sind und die Schere zwischen Arm und Reich weiter aufgeht.
Die Zahl der Millionäre betrug 2013 gemäss Hochrechnungen von Pro Senectute für alle Altersklassen 264'000 Personen, 55'720 Millionäre mehr als 2008. Pro Senectute schätzt, dass etwas mehr als die Hälfte (53%) dieser Millionäre im AHV-Alter ist. Bei den Ergänzungsleistungen waren es 185'000 Personen, die finanziell nicht über die Runden kamen. Das ist eine Zunahme von 26'801 EL-Beziehenden im AHV Alter seit 2008. Der Trend ist ungebrochen und die Schere zwischen arm und reich öffnet sich weiter.
Die Renten reichen in vielen Fällen nicht!
«Das vorherrschende Bild der reichen Rentner ist einseitig und entspricht nicht unserer Erfahrung aus der Sozialberatung. In keiner Altersgruppe sind die Unterschiede bei Einkommen und Vermögen so gross wie bei den Senioren. Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache. Pro Jahr gibt es in der Schweiz 5'000 neue EL-Beziehende, sprich Pensionierte, deren Rente und Bezüge aus AHV und Pensionskasse nicht ausreichen, um den Lebensabend in angemessener Weise zu verbringen.» sagt Werner Schärer, Direktor von Pro Senectute Schweiz. «Schätzungsweise jeder achte ältere Mensch ist armutsbetroffen. Über 75% der Armutsbetroffenen leben zuhause und benötigen zur Existenzsicherung Ergänzungsleistungen. Weil Betroffene sich aus Scham oft zurückziehen, bleibt Armut im Alter unsichtbar. Hierzu wollen wir sensibilisieren.»
Pro Senectute schaut hin und hilft: mit einem niederschwelligen und kostenlosen Beratungsangebot an 130 Standorten in der Schweiz sowie in Härtefällen mit finanzieller Hilfe, welche auch durch Spenden finanziert wird. Über 40'000 Menschen suchen jährlich Rat und Unterstützung in den Beratungsstellen von Pro Senectute.
Unter http://www.pro-senectute.ch/medien.html finden Sie ausführliches Zahlenmaterial (national, kantonal), ein Glossar sowie Erläuterungen zur verwendeten Methodik der Trendberechnung.
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