„Nah am Menschen, innovativ in der Technologie" – Eldi Nazifi über seine Mission bei news aktuell
Seit Januar ist Eldi Nazifi Geschäftsführer von news aktuell (Schweiz) AG – und bringt frischen Wind mit. Was reizt ihn an seiner neuen Rolle? Welche Impulse will er setzen? Und wie sieht er die Zukunft der Kommunikationsbranche in Zeiten von Digitalisierung und KI? Ein Gespräch über Leadership, Marktchancen und ein besonderes Lebensmotto, das ihn bis heute begleitet.
Seit Jahresbeginn leitest du die Geschäfte von news aktuell (Schweiz) AG. Wie war der Start in deine neue Rolle?
Eldi: Offiziell habe ich am 6. Januar gestartet – dem Dreikönigstag. Den begehrten König im Kuchen habe ich zwar nicht gefunden, dafür aber eine Rolle, die meinen Ambitionen gerecht wird. Die Pressemitteilung zur neuen Position und ein begleitender LinkedIn Beitrag haben eine immense Resonanz ausgelöst, die ich so nicht erwartet hätte. Die vielen Nachrichten, SMS und Kommentare haben mich sehr gefreut und offen gesagt, bin ich auch ein bisschen stolz. Mir ist eine verantwortungsvolle Position anvertraut worden – dafür bin ich sehr dankbar!
Was reizt dich besonders an der neuen Rolle?
Eldi: Nach mehr als drei Jahren als Head of Sales und einem abgeschlossenen MBA Studium war die Zeit reif für etwas Neues. Ich war grundsätzlich sehr happy als Vertriebsleiter, konnte aber nicht immer so viel bewegen oder bewirken, wie ich das gerne getan hätte. Wir sind in unserem Bereich zwar Marktführer, haben aus meiner Sicht aber noch ungenutztes Potenzial. Mein Ziel ist es, unsere Spitzenposition nicht nur zu festigen, sondern sie weiter auszubauen, neue Impulse zu setzen und unsere Marktpräsenz nachhaltig zu stärken. Wenn es um die Verbreitung von Botschaften (PM/MM) geht, soll auch zukünftig kein Weg an news aktuell vorbeiführen.
news aktuell (Schweiz) AG gehört – ebenso wie news aktuell Deutschland – zur dpa Deutsche Presse-Agentur. Wie ist denn euer Team in der Schweiz aufgestellt und wie kann man sich die Zusammenarbeit mit news aktuell Deutschland vorstellen?
Eldi: Ich bin in der glücklichen Lage, ein sehr starkes und kompetentes Team zu haben. Ein unglaublich motiviertes Team, das voller Ideen steckt und den Drang hat, immer mehr zu erreichen. Aktuell haben wir in der Schweiz zwei Key Account Manager und vier Senior Account Managerinnen. Wir agieren in erster Linie als Sales Team. Ansonsten profitieren wir von der hervorragenden Unterstützung unserer Kolleginnen und Kollegen in Deutschland, sei es in den Bereichen Marketing, Operations, Customer Support oder Accounting. Diese enge Zusammenarbeit ermöglicht es uns, unsere Ressourcen optimal zu nutzen und innovative Lösungen schnell umzusetzen.
Lass uns nun auf die aktuellen Veränderungen in unserer Branche schauen. Digitalisierung ist seit Jahren der größte Treiber für Veränderungen. Mit dem Einzug von generativer KI beschleunigt sich dieser Prozess nochmal. Was brauchen unsere Kundinnen und Kunden – heute und in Zukunft?
Eldi: Wir befinden uns mitten in einem faszinierenden, aber auch anspruchsvollen Spiel – ständig neue Regeln, ständig neue Möglichkeiten. Und wie in jedem guten Spiel gibt es eine zentrale Figur: den Menschen. Da bin ich sehr pragmatisch und durchaus optimistisch. Denn am Ende sind auch die besten Technologien – ob KI, digitale Tools oder Plattformen – immer auf eines angewiesen: Auf uns, die sie sinnvoll einsetzen. Unsere Tools sind schon sehr intuitiv und benutzerfreundlich. KI kann sie zwar schneller machen, mit der Digitalisierung können wir unsere Prozesse optimieren und sie effizienter gestalten. Aber um authentische Botschaften unserer Kunden, also KMU, Konzerne, Verbände, NGO’s, Parteien, etc. zu verbreiten, ist der Faktor Mensch jedoch zentral. Also gute und persönliche Beratung, rasche Hilfe, wenn mal etwas nicht so läuft wie geplant. Denn heute und auch in Zukunft gilt: Menschen kommunizieren am liebsten mit Menschen. So gesehen habe ich richtig Lust mit meinem Team dieses anspruchsvolle Spiel zu spielen.
Wohin geht die Reise von news aktuell Schweiz – in diesem Jahr, aber auch langfristig?
Eldi: In diesem Jahr werden wir im ersten Quartal eine Neuheit auf den Schweizer Markt bringen. Kleiner Hint: Wer mich kennt weiss, dass mich NYC mit all den grossen Screens mit den zahlreichen Botschaften sehr fasziniert. Und ich komme ursprünglich aus der Werbebranche, genauer gesagt, aus dem OoH Bereich – mehr will ich an dieser Stelle noch nicht verraten.
Unsere Kernprodukte, ots (Verbreitung von originalen Medienmitteilungen) und renteria (Medien- und Journalistendatenbank) werden stetig weiterentwickelt. Demnächst gibt es auch hierzu spannende News. Immer mehr Unternehmen haben eigene Newsrooms, diese Entwicklung ist erfreulich. Meine Vision: ots und renteria müssen zu den Standardtools eines jeden Newsrooms gehören. Die Botschaften müssen schnell, einfach und unkompliziert im relevanten Umfeld und bei den richtigen Zielgruppen platziert werden können.
Als Geschäftsführer bist du nicht nur für deine Kundinnen und Kunden verantwortlich – du prägst auch die Unternehmens- und Führungskultur deines Teams. Welche Führungskultur ist dir wichtig?
Eldi: Als Geschäftsführer ist es mir wichtig, eine Führungskultur zu schaffen, die auf Vertrauen, Befähigung und offener Kommunikation basiert. Was ich nicht mag, ist Mikromanagement, ein absolutes No-Go. Ich vertraue meinem Team und möchte, dass jede/r seine/ihre Stärken ausspielen kann. Gleichzeitig sehe ich es als meine Aufgabe, sie in ihrer Entwicklung zu unterstützen und ihnen zu ermöglichen, ihre Fähigkeiten und Stärken stetig weiter auszubauen.
Doch echte Zusammenarbeit funktioniert nur, wenn wir uns auf Augenhöhe begegnen und offen kommunizieren. Ich schätze den direkten Austausch. Ausserdem ist mir wichtig, echte Wertschätzung zu zeigen. Ich finde es wichtig, dass man auch kleine Erfolge feiert. So entsteht nicht nur eine starke Unternehmenskultur, sondern auch ein echtes Wir-Gefühl, das uns als Team gemeinsam wachsen und erfolgreich sein lässt.
Abschließend möchten wir dich als Person noch etwas besser kennen lernen: Media, Werbung, Marketing und digitale Kommunikation ziehen sich durch deine berufliche Vita. Welche Erfahrungen helfen dir heute besonders?
Eldi: Präsent sein. Aufmerksam zuhören und auch verstehen und echtes Interesse zeigen. Ich habe zudem die Erfahrung gemacht, dass es enorm hilfreich sein kann, wenn man die Perspektive des Gegenübers einnimmt. So versteht man dessen Ziel oder Anliegen viel besser. Das gilt sowohl in der in der Führung von Teams als auch im täglichen Kundenkontakt.
Was mich heute besonders prägt, ist die Schnittstelle zwischen Strategie und operativer Umsetzung – also die Fähigkeit, Visionen mit pragmatischer Machbarkeit zu verbinden. Wieso kompliziert, wenn es einfach geht? Meine Erfahrung in der Medienbranche hat mich gelehrt, wie entscheidend es ist, relevante Inhalte zur richtigen Zeit über die passenden Kanäle zu kommunizieren. Das hilft mir sowohl in der Beratung als auch in der Führung.
Gab es in deinem Leben ein Erlebnis, das für dich ein echter Gamechanger war?
Eldi: In meinem Lehrbetrieb hat mir mal eine ältere Mitarbeiterin vom Empfang gesagt: „Eldi, du bist in der Lehre, also musst du so um die 16 Jahre alt sein. Und du strahlst eine Leichtigkeit und „so what?“-Mentalität aus. So unbekümmert und optimistisch. Behalte das.“ Das ist fast 20 Jahre her. Sie ist mittlerweile in Rente, wir haben aber immer noch Kontakt – gratulieren uns zum Geburtstag oder zu den üblichen Festtagen. Ich habe sie nie gefragt, wie sie denn darauf gekommen ist. Aber das schien mir damals nicht wichtig und offen gesagt auch heute nicht. Ich habe einfach auf sie gehört und „es“ behalten und bereue es bis heute nicht.
Zum Schluss: Welches Lebensmotto begleitet dich?
Eldi: Dazu muss ich meine Frau zitieren (schmunzelt). Sie sagt oft: Ich kenne niemanden, der ungeduldiger und daher auch vermeintlich impulsiver und temperamentvoller ist als du.” Nur um dann nachzuschieben: „Und trotzdem frage ich mich, wie man so ruhig und unbesorgt sein kann? Also einer von uns beiden wird 100jährig und das wirst du sein“. Genau das beschreibt mein Motto: Schlechter Tag? Schlechter Monat? Schlechtes Jahr? So what? Kopf in den Sand stecken ist keine Option. Aufstehen, nach vorne schauen, es am nächsten Tag, im nächsten Monat und im nächsten Jahr besser machen. Hat in meinem Leben bis anhin sehr gut funktioniert.
Merci, Eldi, für die spannenden Einblicke!
Dieser Beitrag ist ein Original-Post aus dem news aktuell Blog: https://www.newsaktuell.de/blog/eldi-nazifi-ueber-seine-mission-bei-news-aktuell-schweiz/
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