Crossair erhält neues Kapital und neuen Verwaltungsrat
Basel (ots)
Moritz Suter und der gesamte Verwaltungsrat der Crossair sind vor der ausserordentlichen Generalversammlung am Donnerstag, 6. Dezember, zurückgetreten. Damit wurde an der Versammlung der Weg zur Wahl des neuen vom Steuerungsausschuss nominierten Verwaltungsrates frei. Auch die Kapitalerhöhung kam zustande: Die Crossair erhält zum Aufbau einer internationalen Fluggesellschaft 2,7 Milliarden Franken.
Es kam nicht zum grossen Showdown: Um eine sinnlose zweite ausserordentliche Generalversammlung zu vermeiden und im Interesse der Zukunft der Crossair trat Moritz Suter mit Stil und Würde von seinem Amt als Verwaltungsratspräsident zurück. Viele Persönlichkeiten aus der ganzen Schweiz haben sich auf die Initiative von Ernst Beyeler zuvor für seinen Verbleib eingesetzt und über 60'000 Unterschriften gesammelt. Gleich wie Moritz Suter gaben auch die bisherigen Verwaltungsratsmitglieder Elisabeth Simonius, Dr. Ralph Lewin, Thierry Lombard und Dr. Alfred Wiederkehr ihren Rücktritt bekannt. Schon während dem Jahr zurückgetreten waren Dr. Mario Corti und Georges Schorderet.
Die Versammlung wählte anschliessend die elf vom Steuerungsausschuss nominierten Personen Pieter Bouw, Jacques Aigrin, Kevin Benson, Philipp H. Geier, Claudio Generali, Riccardo Gullotti, André Kudelski, Michael Pieper, Urs Rohner, Peter Siegenthaler und Peter Wagner für drei Jahre in den Verwaltungsrat.
2,74 Milliarden zum Aufbau der neuen Airline
Die Aktionäre an der ausserordentlichen Generalversammlung stimmten auch der Kapitalerhöhung zu, welche der Crossair neues Eigenkapital von bis zu 2,74 Milliarden Franken verschaffen wird. Die bisherigen Aktionäre erhalten das Recht, im Umfang ihrer Beteiligung Aktien zum Wert von 280 Franken pro Aktie zu beziehen. Die staatlichen und privaten Grossaktionäre haben bereits ihre Absicht erklärt, zum gleichen Preis und im Gesamtbetrag von maximal 2,74 Milliarden Franken Aktien zu zeichnen. Zudem haben sich die Grossaktionäre verpflichtet, die neuen Aktien für eine Dauer von mindestens zwölf Monaten zu halten. Es ist vorgesehen, dass diese Aktien bei deren Ausgabe zu 30 Prozent liberiert und anschliessend bis spätestens Ende März 2002 schrittweise vollständig eingezahlt werden.
Mit der Kapitalerhöhung werden die Beteiligungsverhältnisse (auf der Basis des Ausgabepreises von 280 Franken gerechnet) auf mehrere Grossaktionäre verteilt: Bund: 19.2%, Kantone, Städte 14.5%, Wirtschaft, Banken, Privatinvestoren 42,9%, UBS 9,9%, CS 9,6% und Publikum 3.9%.
Kernpunkte des Businessplans vorgestellt
In seiner Rede an der Generalversammlung stellte André Dosé, CEO der Crossair, Kernpunkte des neuen Businessplans vor, der die geplante Neuausrichtung basierend auf 52 zusätzlichen Mittel- und Langstreckenflugzeugen bestätigte. Die Präsentation ist ab Freitag, 7. Dezember, unter www.crossair.com und www.project-phoenix.ch verfügbar.
Kapitalstruktur wird vereinfacht
Parallel mit dem Aufbau der neuen nationalen Airline wird der Crossair auf der Eigenkapitalseite ein zeitgemässes Kleid geschneidert. Die Kapitalstruktur wird vereinfacht: Die Namenaktien werden im Verhältnis 1:5 gesplittet. Der neue Nominalwert beträgt 50 Franken. Die nennwertlosen Genussscheine wurden 1986 eingeführt und werden jetzt im Verhältnis 1:2 in neue Namenaktien umgewandelt.
Die ausserordentliche Generalversammlung hat zudem die Grundlage für ein Aktienbeteiligungsprogramm für die Belegschaft geschaffen: Sie stimmte der Schaffung eines bedingten Kapitals von bis zu 5% des neuen Aktienkapitals zu.
Schon vor der GV hatte der Verwaltungsrat beschlossen, dass so lange die Generalversammlung der Crossair keine Dividende beschliesst auch keine Flugbons mehr ausgegeben werden.
Die ausserordentliche Generalversammlung fand in der St. Jakobshalle statt. Sie wurde von 2587 Aktionären besucht.
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