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Erdbeben in Afghanistan: Die Schweiz hilft den Opfern

Bern (ots)

Nach Jahrzehnten des Krieges, der Dürre und anderer
Katastrophen wurde Afghanistan jetzt erneut von einer Serie schwerer
Erdbeben heimgesucht. Die Schweiz setzt für erste Nothilfemassnahmen
200'000 Dollar (rund 350'000 Franken) ein und verstärkt in enger
Zusammenarbeit mit der UNO und weiteren Partnern ihr Personal vor
Ort.
Seit dem ersten schweren Erdstoss von Montagabend beteiligt sich
die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit DEZA gemeinsam mit
der UNO und weiteren Partnern an der Hilfe für die Erdbebenopfer.
Bereits gestern begann die Verteilung von Hilfsgütern wie Zelten und
Decken. Der humanitäre Experte des DEZA-Koordinationsbüros Islamabad
begibt sich von Pakistan nach Afghanistan, um an einer
Situationsanalyse des UNO-Teams UNDAC (United Nations Disaster
Assessment Coordination) teilzunehmen. Auch der Leiter des DEZA-Büros
in Kabul ist seit Beginn der Aktion an den Koordinationsarbeiten der
afghanischen Behörden und der internationalen Gemeinschaft vor Ort
beteiligt. Ein Logistiker des Schweizerischen Korps für humanitäre
Hilfe verstärkt das DEZA-Büro in Kabul. Weitere Expertinnen und
Experten des SKH halten sich zum Einsatz bereit.
Nach ersten Abklärungen stellt die DEZA heute 200'000 Dollar (rund
350'000 Franken) für weitere direkte Nothilfemassnahmen zugunsten von
Erdbebenopfern zur Verfügung. Eingesetzt wird das Geld über
Partnerorganisationen. Bisher hat die Schweiz im laufenden Jahr
insgesamt 20 Millionen Franken für die Afghanistan-Hilfe budgetiert.
Aufgrund der Art der Schäden und Zerstörungen vor Ort kam die
Rettungskette Schweiz nicht zum Einsatz: In der traditionellen
Siedlungsform mit niedrigen Häusern gibt es nach Erdbeben kaum
Chancen für die Rettungskette, Überlebende zu retten - anders als bei
mehrgeschossigen Gebäuden, die nach dem Einsturz in Hohlräumen
Überlebende einschliessen können. Die betroffene Gegend in der
Provinz Baghlan ist zudem von einer gebirgigen, zerklüfteten
Topographie geprägt und selbst von Kabul aus im Winter schwer und für
externe Organisationen lediglich mit grossem Zeitverlust zu
erreichen. Einen Zeitvorteil haben hingegen die in Afghanistan in
verschiedenen Landesteilen, einschliesslich des Nordens, bereits
etablierten humanitären Organisationen, die überdies Hilfsgüter
bereits vor Ort am Lager haben. Mit vielen von ihnen arbeitet die
DEZA eng zusammen. Dazu gehören zum Beispiel das
Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen , das
UNO-Hochkommissariat für Flüchtlinge, das Internationale Komitee vom
Roten Kreuz und verschiedene Nichtregierungsorganisationen (u.a.
ACTED, Médecins sans Frontières, und Terre des Hommes).

Kontakt:

Joachim Ahrens
DEZA-Sprecher in Bern
Tel. +41/31/322'35'59

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