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Repression kein Weg gegen Jugendgewalt - Neuerscheinung im Caritas-Verlag zum Jugendstrafrecht

Luzern (ots)

Zu einer Verschärfung des Jugendstrafrechts gibt es
insgesamt keinen Anlass. Zu diesem Schluss kommen Fachleute aus dem
In- und Ausland in einer Publikation mit dem Titel «Jugendliche, die
uns Angst machen». Die Caritas-Fachgruppe «Reform im Strafwesen» hat
sie herausgegeben.
Die Zahl der ermittelten jugendlichen Täterinnen und Täter in der
Schweiz ist stabil. Zugenommen haben gemäss Statistik allerdings
Gewaltdelikte. Jugendanwaltschaften stellen zudem bei einer kleineren
Gruppe jugendlicher Straftäter eine stärkere Bereitschaft fest,
Gewalt einzusetzen. Dennoch ist Jugendkriminalität in den meisten
Fällen episodenhaft und nicht Ausdruck von Persönlichkeitsstörungen.
Darin sind sich die Autorinnen und Autoren der Publikation
«Jugendliche, die uns Angst machen - was bringt das
Jugendstrafrecht?» einig. Herausgegeben wurde sie von der
Caritas-Fachgruppe «Reform im Strafwesen» unter der Leitung des
Freiburger Strafrechtsprofessors Franz Riklin.
Bagatelldelikte überwiegen
Die meisten von Jugendlichen begangenen Verstösse gegen das
Strafrecht sind Bagatelldelikte wie Ladendiebstahl oder Drogenkonsum.
Auch bei den Gewaltdelikten überwiegen leichtere Formen wie
Tätlichkeiten. Opfer sind sehr oft junge Menschen der gleichen
Altersgruppe.
Der deutsche Kriminologe Frieder Dünkel kommt in einem
internationalen Vergleich zum Schluss, nicht nur in der Schweiz,
sondern in Europa gebe es insgesamt keinen Anlass zu einer Kehrtwende
in der Jugendkriminalpolitik und zu einer Verschärfung des
Jugendstrafrechts. Ein gemässigtes und rechtsstaatlich begrenztes
Jugendstrafrecht sei ausreichend und effizienter als repressive
Sanktionen wie etwa längerer Freiheitsentzug. In mehreren Beiträgen
wird unterstrichen, dass der Erziehungsgedanke Leitmotiv des
Jugendstrafrechts bleiben müsse.
Jugendliche, die uns Angst machen - Was bringt das
Jugendstrafrecht? Délinquance juvénile: Faut-il avoir peur des
jeunes? - Quelles réponses du droit pénal des mineurs?
Luzern 2003, 172 Seiten, 22 Franken, mit Beiträgen in
französischer und deutscher Sprache 
Bezug: Caritas Schweiz, Bereich Kommunikation, Löwenstrasse 3, 6002
Luzern, Tel 041 419 22 22, E-Mail:  info@caritas.ch

Kontakt:

Prof. Franz Riklin
Präsident der Caritas-Fachgruppe «Reform im Strafwesen»
Tel.: +41-(0)26-300'80'67

Rezensionsexemplare der Publikation «Jugendliche, die uns Angst
machen» können bezogen werden bei:

Caritas Schweiz
Bereich Kommunikation
Tel.: +41-(0)41-419'22'71
E-Mail: info@caritas.ch

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