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Caritas: Alleinerziehende arbeiten viel und verdienen oft zu wenig

Luzern (ots)

Alleinerziehende haben ein hohes Armutsrisiko: Jede
vierte Einelternfamilie ist arm. Eine Studie der Caritas Schweiz
zeigt auf, dass soziale Ungleichheiten Alleinerziehende in der
Schweiz überdurchschnittlich hart treffen und der Sozialstaat diese
nur ungenügend auffängt.
Über 160 000 Alleinerziehende bewältigen in der Schweiz täglich
einen Balanceakt zwischen Kindern, Erwerbsarbeit, Haushalt und
administrativen Aufgaben. Und sie bewältigen ihn erstaunlich gut.
Doch obwohl sie viel arbeiten, verdienen viele alleinerziehende
Mütter wenig. Alleinerziehende weisen die höchste Working-poor-Quote
auf und beziehen vier Mal häufiger Sozialhilfe als der Durchschnitt
der Bevölkerung.
Rund 15 Prozent aller Familien in der Schweiz sind
Einelternfamilien. Jedes achte Kind wird von einem Elternteil allein
erzogen. Einelternfamilien werden in der Gesellschaft inzwischen
weitgehend als normale Familienform angesehen. Dabei sehen sie sich
mit den gleichen ökonomischen Erwartungen konfrontiert wie andere
Eltern: Sie sollen für ihre Kinder selbst aufkommen. Dies steht in
starkem Kontrast zur alarmierenden Benachteiligung, denen allein
erziehende Eltern und ihre Kinder weiterhin ausgesetzt sind. So
treffen Lohnungleichheiten zwischen den Geschlechtern viele allein
erziehende Frauen am Lebensnerv. Dass Kinder ein Armutsrisiko sind,
gilt für Einelternfamilien noch stärker als für andere Familien, denn
die Kinderkosten bei Alleinerziehenden sind sehr hoch. Die Alimente
reichen zur Deckung oft nicht aus und werden in schätzungsweise 20
Prozent der Fälle von den Vätern nicht bezahlt.
Arme Alleinerziehende und ihre Kinder sind deshalb in starkem
Masse auf sozialstaatliche Leistungen angewiesen. Diese sind aber oft
nicht auf die Bedürfnisse von Einelternfamilien zugeschnitten. Die
Studie fordert für arbeitslose Alleinerziehende Integrationsangebote,
die in Teilzeit besucht werden können oder eine Kinderbetreuung
sicher stellen. Weiter ist es zentral, das System der
Alimentenbevorschussung in der Schweiz zu harmonisieren. Und nicht
zuletzt sollen Einelternfamilien über die Steuerpolitik entlastet
werden, indem die tatsächlichen Kinderkosten abzugsfähig werden.
Stefanie Arnold, Carlo Knöpfel: Alleinerziehende zwischen
Kinderkrippe, Arbeitsplatz und Sozialamt. 100 Seiten, 16 Franken.
Bestellung: Caritas Schweiz, Bereich Kommunikation, Löwenstrasse 3,
6002 Luzern, Tel.: +41/41/419'22'22, E-Mail:  info@caritas.ch oder
unter www.caritas.ch/shop

Kontakt:

Carlo Knöpfel
Mitautor der Studie
und Leiter des Bereichs
Grundlagen Caritas Schweiz
Mobile: +41/79/651'42'52
E-Mail: cknoepfel@caritas.ch

Stefan Gribi
Leiter Abteilung Information
Tel.: +41/41/419'22'37
Mobile: +41/79/334'78'79
E-Mail: sgribi@caritas.ch

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