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Sozialer Rückblick der Caritas: Die Früchte des wirtschaftlichen Aufschwungs fairer verteilen

Luzern (ots)

Die Früchte des wirtschaftlichen Aufschwungs müssen
fairer verteilt werden. Zu diesem Schluss kommt der soeben 
erschienenen Sozialalmanach 2008. Caritas Schweiz macht darin auf 
soziale Notlagen aufmerksam und warnt davor, in einem der am 
stärksten liberalisierten Arbeitsmärkte Europas den Arbeitskräften 
noch mehr Flexibilität abzufordern und gleichzeitig die soziale 
Sicherheit abzubauen. Das Caritas-Jahrbuch zur sozialen Lage der 
Schweiz erscheint zum zehnten Mal.
Die Schweizer Wirtschaft befindet sich zurzeit in einer guten 
Verfassung. Davon profitieren sozial benachteiligte Menschen in 
unserem Land in zu geringem Mass. Die endlich sinkenden 
Arbeitslosenzahlen geben nur ein verzerrtes Bild des Schweizerischen 
Arbeitsmarktes wieder, der von einer hohen Langzeitarbeitslosigkeit 
und nicht existenzsichernden Arbeitsverhältnissen stark mitgeprägt 
ist. Zu denken gibt auch die Ungleichheit des verfügbaren Einkommens.
«Die 10 Prozent reichsten Haushalte haben ein frei verfügbares 
Einkommen, das rund 9-mal höher ist als jenes der ärmsten 10 
Prozent», schreibt Carlo Knöpfel, Leiter des Bereichs Grundlagen der 
Caritas Schweiz, im Sozialalmanach 2008. An dieser schiefen 
Verteilung hat auch der Wirtschaftsaufschwung nichts verändert.
Wenig beachtet von der Öffentlichkeit findet gleichzeitig ein 
Umbau der Sozialversicherungen statt, der in vielen Fällen mit dem 
Abbau von Leistungen einher geht. Auch die schleichende 
Kantonalisierung von Sozialleitungen schwächt die soziale 
Gerechtigkeit. Diese Revisionen finden zunehmend in einem 
«sozialpolitischen Klima der strukturellen Rücksichtslosigkeit» 
statt, diagnostiziert Knöpfel mit Hinweis auf den die Diskussion 
dominierenden Vorwurf, soziale Leistungen wurden oft missbräuchlich 
bezogen.
Als Heilmittel für die Wettbewerbsfähigkeit wird oft stärkere 
Flexibilität auf dem Arbeitsmarkt gefordert. Knöpfel weist darauf 
hin, dass der schweizerische Arbeitsmarkt bereits so flexibel sei wie
kaum ein anderer vergleichbarer Arbeitsmarkt. Mehr Flexibilität auf 
dem Arbeitsmarkt und gleichzeitiger Sozialabbau ist ein aus Sicht der
Caritas nicht tolerierbarer Weg.
Sozialalmanach 2008. Das Caritas-Jahrbuch zu sozialen Lage der 
Schweiz
Schwerpunkt: Bedrängte Solidarität. Fr. 34.-, 288 Seiten.
Bestellungen unter Tel 041 419 22 22, E-Mail:  info@caritas.ch oder 
unter www.caritas.ch

Kontakt:

Für weitere Informationen steht Ihnen Herr Carlo Knöpfel, Leiter
Bereich Grundlagen, unter 079 651 42 52 zur Verfügung.

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