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Provisorische Ergebnisse der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung

434'000 Personen sind von Erwerbslosigkeit oder Unterbeschäftigung
Bern (ots) Im 2. Quartal 2001 hatten in der Schweiz 434'000
Personen oder 10,7% der Erwerbsbevölkerung nicht genügend Arbeit.
101'000 Personen waren ohne Erwerb und auf Stellensuche, was einer
Erwerbslosenquote von 2,5% entspricht. Stärker ins Gewicht als die
Erwerbslosen fällt indes die Zahl der teilzeitlich Erwerbstätigen,
welche ihr Arbeitspensum erhöhen möchten: 333'000 Personen waren so
von Unterbeschäftigung betroffen. Das sind 8,3% der
Erwerbsbevölkerung. Dies zeigen die provisorischen Ergebnisse der
Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung 2001 des Bundesamtes für
Statistik (BFS).
Jeder zehnten Erwerbsperson mangelt es an Arbeit
Gemäss den provisorischen Ergebnissen der Schweizerischen
Arbeitskräfteerhebung (SAKE) äusserten im 2. Quartal 2001 insgesamt
434'000 Personen respektive 10,7% der Erwerbspersonen einen Mangel an
Arbeit. Trotz wirtschaftlichem Aufschwung hat sich dieser Anteil in
den letzten fünf Jahren kaum verändert (1996: 10,8%). Berücksichtigt
man die gewünschte Arbeitszeit, beläuft sich der Arbeitsmangel auf
umgerechnet rund 161'000 Vollzeitstellen. Über die Hälfte davon (55%,
89'000 Vollzeitstellen) ist auf Unterbeschäftigung zurückzuführen,
welche somit stärker ins Gewicht fällt als die Erwerbslosigkeit (45%;
72'000).
Unterbeschäftigung - Kehrseite des Trends zur
Teilzeitbeschäftigung
In den 90er Jahren hat der Anteil Teilzeitbeschäftigter stetig
zugenommen und betrug im 2. Quartal 2001 unter der ständigen
Wohnbevölkerung rund 30% aller Erwerbstätigen. Parallel dazu ist
jedoch auch die Zahl jener gestiegen, welche ihr Arbeitspensum
erhöhen möchten. So wurden 2001 gemäss SAKE 333'000 Unterbeschäftigte
gezählt. 1996 waren es noch 281'000. Rund ein Drittel der
Unterbeschäftigten (108'000 Personen) bzw. 9% der
Teilzeiterwerbstätigen arbeiten nicht freiwillig teilzeit und würden
eine Vollzeitstelle einer Teilzeitstelle vorziehen. Zudem möchten
226'000 Teilzeiterwerbstätige ihr Teilzeitpensum erhöhen.
Unterbeschäftigung trifft vor allem Frauen
Mit 14,2% ist die Quote der weiblichen Unterbeschäftigten
überdurchschnittlich hoch (Männer: 3,4%). Dies erstaunt zunächst
nicht, wenn man bedenkt, dass Teilzeiterwerbstätigkeit weiblich
dominiert ist. Deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern
zeigen sich dennoch: Während ein Grossteil der unter-beschäftigten
Frauen (73%) eine Erhöhung der Teilzeit wünscht, ist dies nur bei 48%
der unterbeschäftigten Männer der Fall. Unterbeschäftigung ist bei
den Männern also eher mit dem Wunsch nach einer Vollzeittätigkeit
verbunden.
Ein Indikator für das Ausmass der Unterbeschäftigung ist auch die
gewünschte zusätzliche Arbeitszeit. Etwas mehr als ein Drittel der
Unterbeschäftigten (119'000; 36%) möchten lediglich zwischen 1 und 5
Stunden zusätzlich arbeiten. Beträchtlich ist allerdings auch die
Zahl jener, welche zusätzlich 20 und mehr Stunden pro Woche arbeiten
möchten (57'000; 17% der Unterbeschäftigten).
Geringere Unterbeschäftigung, aber höhere Erwerbslosigkeit 
in der lateinischen Schweiz
Bemerkenswert ist, dass die Deutschschweiz stärker von
Unterbeschäftigung betroffen ist (8,3% der Erwerbspersonen) als die
lateinische Schweiz (Romandie und Tessin). Hier beträgt der
entsprechende Anteil 8,0%. Die Erwerbslosenquote hingegen ist in der
lateinischen Schweiz mit 3,1% nach wie vor höher als in der
Deutschschweiz (2,2%).
Leichter Rückgang der Erwerbslosigkeit
Im 2. Quartal 2001 waren in der Schweiz noch 101'000 Personen ohne
Arbeit und auf Stellensuche, was einer Erwerbslosenquote von 2,5%
entspricht (Vorjahr: 2,7%). Während die Erwerbslosigkeit bei den
Männern im Vergleich zum Vorjahr abgenommen hat (-13'000 Erwerbslose;
-26%) stieg die Zahl erwerbsloser Frauen erstmals seit 1996 wieder an
(+8'000; +14%). Dieser Anstieg ist hauptsächlich auf eine Zunahme der
nicht eingeschriebenen erwerbslosen Frauen zurückzuführen (+6'000).
Zudem waren im 2. Quartal 2001 lediglich rund ein Drittel der
erwerbslosen Frauen bei einem Regionalen Arbeitsvermittlungszentrum
(RAV) als arbeitslos registriert (Männer: 54%). Die
Erwerbslosendefinition gemäss SAKE basiert auf den Empfehlungen des
internationalen Arbeitsamts, wonach eine Person als erwerbslos gilt,
wenn sie in der Referenzwoche ohne Erwerb und auf Stellensuche war
und innerhalb von 4 Wochen verfügbar ist für die Aufnahme einer
Tätigkeit.
Unveränderte Zahl Langzeiterwerbsloser
Rund 30'000 Personen waren im 2. Quartal 2001 länger als ein Jahr
erwerbslos. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Zahl der
Langzeiterwerbslosen damit nur geringfügig reduziert (2000: 31'000).
Praktisch un-verändert ist deren Anteil an den Erwerbslosen. Er
beträgt heute rund 30%, während vor Jahresfrist noch 29% der
Erwerbslosen länger als ein Jahr ohne Arbeit waren.

Kontakt:

Enrico Moresi
BFS, Sektion Erwerbsleben und Arbeitsmarkt,
Tel. +41 32 713 64 02

Weiterführende Informationen finden Sie auf der Homepage des
BFS http://www.statistik.admin.ch

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