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Ausländerinnen und Ausländer in der Schweiz

Neuenburg (ots)

Starke Zunahme der ausländischen Erwerbstätigen
Gemäss den Ergebnissen der
Erwerbstätigenstatistik des Bundesamts für Statistik (BFS) waren Ende
Juni 2001 in der Schweiz 1,039 Millionen Ausländer/innen
erwerbstätig, das sind 7,6% mehr als noch ein Jahr zuvor.
Ausländische Erwerbstätige sind im Durchschnitt jünger und leisten
viel seltener Teilzeitarbeit als Schweizer/innen. Insgesamt arbeiten
ausländische Arbeitnehmende unter ungünstigeren Bedingungen und sind
häufiger mit den aktuellen Arbeitsbedingungen unzufrieden.
Insbesondere zwischen verschiedenen Ausländergruppen zeigen sich auch
Unterschiede in der beruflichen Stellung und beim Lohn. So haben
ausländische Arbeitnehmende aus nord- und westeuropäischen Ländern
eine höhere berufliche Stellung und mehr Lohn als Schweizer/innen und
Ausländer/innen aus Südeuropa und aus Nicht-EU-Staaten.
Wieder über eine Million ausländische Erwerbstätige
Gemäss der Erwerbstätigenstatistik (ETS) des BFS gingen in der
Jahresmitte 2001 1,039 Mio. Ausländer/innen einer Erwerbsarbeit in
der Schweiz nach, was einer Zunahme gegenüber dem Vorjahr um 7,6%
entspricht. Da die Zahl der erwerbstätigen Schweizer/innen im selben
Zeitraum praktisch unverändert blieb (2,940 Mio.; -0,1% gegenüber dem
2. Quartal 2000), erhöhte sich der Ausländeranteil an der
erwerbstätigen Bevölkerung von 24,7% auf 26,1%.
Die Erwerbstätigenquote der Personen im erwerbsfähigen Alter
(Anteil der Erwerbstätigen an der Bevölkerung ab 15 bis 61/64 Jahren)
betrug für die ausländischen Staatsangehörigen 78,7%. Erstmals seit
1996 lag somit die Erwerbstätigenquote der Ausländerinnen und
Ausländer über jener der schweizerischen Bevölkerung (77,0%).
Ausländische Erwerbstätige sind jünger und arbeiten seltener
Teilzeit
Nach wie vor unterscheidet sich die Struktur der ausländischen
Arbeitskräfte in verschiedener Hinsicht von derjenigen der Schweizer.
Gemäss ETS sind die ausländischen Erwerbstätigen in der Regel jünger:
59,4% der Ausländer/innen waren weniger als 40 Jahre alt, bei den
Schweizer/innen dagegen nur 47,5%. Zudem liegt der Frauenanteil bei
den ausländischen Arbeitskräften (37,3%) tiefer als bei den
Schweizern (44,0%). Dies ist jedoch vor allem auf den geringeren
Frauenanteil in der ausländischen Wohnbevölkerung zurückzuführen.
Auch leisten ausländische Arbeitskräfte viel seltener
Teilzeitarbeit als Schweizer Erwerbstätige (19,9% vs. 29,3%). Ein
Trend zur Teilzeittätigkeit war in den 90er Jahren allerdings für
beide Bevölkerungsgruppen feststellbar: 1991 waren lediglich 12,5%
der ausländischen und 23,6% der schweizerischen Erwerbstätigen
teilzeitbeschäftigt.
Ausländische Arbeitnehmende haben ungünstigere Arbeitsbedingungen
und sind öfter unzufrieden
Wie die Ergebnisse der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung
(SAKE) 2001 zeigen, haben 8,5% der ausländischen Arbeitnehmenden
lediglich eine befristete Anstellung (Schweizer: 5,1%). Zudem leisten
Ausländer/innen bedeutend häufiger Schichtarbeit (14,5%) und
regelmässige Sonntagsarbeit (10,0%) als die Schweizer Arbeitnehmenden
(10,8% respektive 7,7%). Dies sind sicherlich Gründe dafür, dass
ausländische Arbeitnehmende (16,2%) öfter mit den aktuellen
Arbeitsbedingungen unzufrieden sind als Schweizer/innen (13,8%).
(Diese Zahlen beschränken sich auf die ständige Wohnbevölkerung ohne
Grenzgänger, Saisonniers, Asylbewerber und Kurzaufenthalter.)
Nord- und Westeuropäer/innen besetzen häufiger Kaderstellen und
haben höhere Löhne
Gemäss der SAKE 2001 gibt es zwischen verschiedenen
Ausländergruppen deutlichere Unterschiede in der beruflichen Stellung
als zwischen Ausländer/innen und Schweizer/innen. Die Hälfte der
Arbeitnehmenden aus Nord- und westeuropäischen EU-Staaten besetzen
nämlich eine Kaderstelle, während der entsprechende Anteil bei
Personen aus südeuropäischen EU-Staaten sowie bei Nicht-EU-Ausländern
jeweils 26% beträgt. Unter den schweizerischen Arbeitnehmenden finden
sich 40% mit Vorgesetztenfunktion.
Angesichts dieser Unterschiede in der beruflichen Stellung der
Ausländergruppen erstaunt es nicht, dass der Median des
standardisierten Bruttomonatslohns (Umrechnung auf eine
Vollzeitstelle) für ausländische Arbeitnehmer/innen aus Nord- und
Westeuropa (EU) mit rund 6700 Franken am höchsten liegt. Damit
verdient diese Gruppe von Ausländer/innen rund 17% mehr als Schweizer
Arbeitnehmer/innen (5700 Franken), 41% mehr als Arbeitnehmer/innen
aus Südeuropa (4800 Franken) und sogar 60% mehr als Personen aus
Nicht-EU-Ländern (4200 Franken).
Niedriglöhne vor allem bei Ausländern aus Nicht-EU-Ländern und
Südeuropa
Analoge (allerdings etwas weniger ausgeprägte) Unterschiede
zwischen den Ausländergruppen zeigen sich, wenn man das am tiefsten
entlöhnte Viertel der Arbeitnehmenden betrachtet. Die am
schlechtesten bezahlten 25% verdienen bei den Nicht-EU-Angehörigen
maximal 3500 Franken, bei den Arbeitnehmenden aus Südeuropa höchstens
3900, bei denjenigen aus der Schweiz 4500 und aus Nord- und
Westeuropa 5100 Franken.
Ein Viertel des Arbeitsvolumens wird von Ausländern erbracht
Gemäss der Arbeitsvolumenstatistik 1999 wird rund ein Viertel
(25,1%) des in der Schweiz geleisteten Arbeitsvolumens von
ausländischen Arbeitskräften erbracht. Je nach Wirtschaftssektor
variiert der Anteil jedoch stark. Analog zum Ausländeranteil an den
Erwerbstätigen liegt auch das von Ausländern erbrachte Arbeitsvolumen
in der Land- und Forstwirtschaft sehr tief (7,9%). Im zweiten Sektor
beträgt der entsprechende Prozentsatz 32,9%. Sehr unterschiedlich
präsentiert sich die Situation innerhalb des Dienstleistungssektors.
Fast jede zweite Arbeitsstunde im Gastgewerbe (44,8%) wird von einer
Ausländerin oder einem Ausländer geleistet. Überdurchschnittliche
Ausländeranteile weisen zudem der Wirtschaftsabschnitt «Private
Haushaltungen» (38,1%), die sonstigen Dienstleistungen (27,8%) sowie
das Gesundheitswesen (26,0%) auf. Umgekehrt wird im Unterrichtswesen
(15,2%) und in der öffentlichen Verwaltung (7,0%) nur ein kleiner
Teil des Arbeitsvolumens von Ausländern erbracht. (Die Ergebnisse der
Arbeitsvolumenstatistik für das Jahr 2000 liegen im Februar 2002
vor.)
Neuerscheinungen:
BFS, Ausländerinnen und Ausländer in der Schweiz - Bericht 2001,
Neuchâtel 2001, Bestellnummer: 275-0100,
Preis: 16 Fr.
BFS, Schweizerische Arbeitskräfteerhebung (SAKE) 2001, Neuchâtel
2001, Bestellnummer: 012-0100, Preis: 15. Fr.
Weiterführende Informationen finden Sie auf der Homepage des BFS
http://www.statistik.admin.ch

Kontakt:

Bundesamt für Statistik
Informationsdienst

Enrico Moresi, BFS
Sektion Erwerbsleben und Arbeitsmarkt
Tel. +41/32/713'64'02

Publikationsbestellungen unter:
Tel. +41/32/713'60'60
Fax +41/32/713'60'61
E-Mail: Ruedi.Jost@bfs.admin.ch

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