Ein Werkzeug für alle: die Website mit den schweizerischen Hochschulindikatoren
Neuenburg (ots)
Universitäten und Fachhochschulen - auf unterschiedlichem Weg zu einer Ausbildung auf hohem Niveau
Von den 122'000 Studierenden an den schweizerischen Hochschulen besuchen 80% eine Universität oder Eidgenössische Technische Hochschule und 20% eine Fachhochschule. Jährlich nehmen 18'000 Personen ein Universitätsstudium auf, während sich 8'000 Personen für ein FH-Studium entscheiden. Nach Erlangen ihres Abschlusses haben die Abgängerinnen und Abgänger beider Hochschulkategorien einen praktisch gleich hohen ersten Lohn zu erwarten. Informationen dieser Art, aber auch weitere Vergleichsmöglichkeiten zwischen den zwei Ausbildungswegen der sozioökonomischen Elite von morgen, bieten die Hochschulindikatoren auf der Internetsite des Bundesamtes für Statistik (BFS).
Die universitären Hochschulen (UH) und die Fachhochschulen (FH) blicken auf eine unterschiedliche Geschichte zurück. In ihrem zumeist über hundert jährigen Bestehen waren die UH schon immer Flaggschiffe für Spitzenausbildungen in der Schweiz. Seit etwas mehr als vier Jahren bieten nun aber auch die jungen FH gleichwertige Ausbildungen.
Die Zulassungsbedingungen zu einer Universität oder einer Fachhochschule sind unterschiedlich. Um ein Studium an einer Universität oder einer Eidgenössischen Technischen Hochschule aufnehmen zu können, ist eine Gymnasialmatura Voraussetzung, für einen Platz an einer FH eine während oder nach der Lehre erworbene Berufsmatura. 18% der Jungen im maturitätsüblichen Alter erwerben auch eine Maturität; im Falle der Berufsmaturitäten beträgt diese Quote lediglich 8%, obwohl die Mehrheit der Jungen eine Berufsausbildung absolviert.
Im Jahr 2000 studierten insgesamt rund 97'000 Personen an den schweizerischen UH, rund viermal mehr als an den FH (25'000). Über 70% der Universitäts- bzw. ETH-Studierenden erlangen ein Diplom oder Lizenziat. Da die FH erst seit kurzem bestehen, lässt sich zurzeit für deren Studierende noch keine entsprechende Quote berechnen.
Die Hochschulabsolventinnen und -absolventen haben in der Regel unabhängig vom gewählten Hochschultyp gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Ein Jahr nach Erlangen des Abschlusses bewegt sich das Einkommen der UH- und jenes der FH-Abgänger in ähnlichen Bandbreiten, wobei letztere leicht im Vorteil sind. Wer z.B. sein Diplom in Wirtschaftswissenschaften über eine universitäre Bildungslaufbahn erlangt hat, verfügt über ein mittleres Einkommen von 77'000 Franken; wer via FH dazu gelangt ist, kann mit durchschnittlich 80'000 Franken rechnen. Der Grund für diese Differenz liegt hauptsächlich darin, dass die Neuabsolventen bzw. -absolventinnen der UH häufiger zunächst eine Assistentenstelle wählen, bevor sie sich in die Arbeitswelt ausserhalb der Universität begeben, als dies jene der FH tun. Diese Stellen sind weniger gut bezahlt als jene auf dem traditionellen Arbeitsmarkt.
Das Profil der Hochschulen im Licht der Indikatoren
Die Website des BFS mit den Hochschulindikatoren existiert seit zwei Jahren. Bisher bot sie lediglich Informationen über die universitären Hochschulen (UH) an. Nun sind dort auch die neuen Indikatoren über die Fachhochschulen (FH) zu finden.
Die Indikatoren bieten aus verschiedenen Winkeln Einsichten in das Hochschulgeschehen. Ein erstes Set von Indikatoren beschreibt den Kontext der Hochschulen und geht dabei insbesondere auf die direkten und indirekten Ressourcen ein, die ihnen aus der Gesellschaft zufliessen. Konkreter dann die Analyse des Inputs des Hochschulsystems, der u.a. über die Anzahl Studienanfänger/innen oder den Umfang der Finanzressourcen definiert wird. Weiter werden die Prozesse innerhalb des Systems über die Struktur der Studierendenpopulation oder jene des Lehrkörpers geschildert. Der Output des Systems, d.h. die direkten Resultate der Hochschulen, lassen sich zum Beispiel über die Anzahl Abschlüsse oder die Studienerfolgsquote messen. In einem letzten Block von Indikatoren wird schliesslich versucht, die «Nützlichkeit» des Systems bzw. dessen potenzielle Wirkung auf die Gesellschaft als Ganzes zu evaluieren; dabei gilt das Augenmerk der beruflichen Situation der Neuabsolventinnen und -absolventen.
Die Indikatoren werden jährlich aktualisiert; auch Erweiterungen der Liste sind vorgesehen. Grafiken vermitteln einen ersten visuellen Eindruck, der durch Texte und Tabellen vertieft wird. Ausführliche Definitionen und Informationsdetails werden auch pointierten Bedürfnissen gerecht. Abschliessend sei erwähnt, dass gewisse Daten in Form von Excel-Dateien heruntergeladen werden können.
Kontakt:
Stéphane Cappelli
BFS
Sektion Hochschulen und Wissenschaft
Tel. +41/32/713'65'99
Stefanie Frölicher-Güggi
BFS
Sektion Hochschulen und Wissenschaft
Tel. +41/32/713'63'04
Internet: www.education-stat.admin.ch
Weiterführende Informationen finden Sie auf der Homepage des BFS:
www.statistik.admin.ch