Provisorische Berechnungen zur Bevölkerungsentwicklung 2001
Neuenburg (ots)
Zunehmendes Bevölkerungswachstum
Die ständige Wohnbevölkerung der Schweiz nahm 2001 um rund 54'500 Personen zu und erreichte Ende 2001 den Stand von 7'258'500. Die Zuwachsrate von 0,8% ist höher als im Vorjahr (0,6%). Die Einwanderung der ausländischen Wohnbevölkerung hat 2001 markant zugenommen. Dies zeigen die provisorischen Berechnungen des Bundesamtes für Statistik (BFS).
Die ständige Wohnbevölkerung der Schweiz erreichte Ende 2001 den Stand von 7'258'500 Personen. In dieser Zahl sind die schweizerischen Staatsangehörigen, die ausländischen Jahresaufenthalter und Niedergelassenen sowie die internationalen Funktionäre enthalten. Nicht eingeschlossen sind die ausländischen Saisonarbeitskräfte (Jahresdurchschnitt 2001: 25'500), die Kurzaufenthalter mit einem Aufenthalt von weniger als einem Jahr (Jahresdurchschnitt 2001: 25'400) und die Personen des Asylbereichs (Ende 2001: 65'800).
Die Zuwachsrate von 0,8% ist höher als im Vorjahr (0,6%). Die Zunahme der gesamten ständigen Wohnbevölkerung im Jahr 2001 ergab sich aus dem Geburtenüberschuss (Geburten abzüglich Todesfälle) von 13'000 zuzüglich des Einwanderungsüberschusses von 41'500 Personen.
Einwanderungen als Hauptkomponente des Bevölkerungswachstums
Der Einwanderungsüberschuss der ausländischen ständigen Wohnbevölkerung von 47'000 Personen ist markant höher als im Vorjahr (24'900). Zwischen 1991 und 1996 hatten die Einwanderungen ausländischer Personen laufend abgenommen, während die Rückwanderungen sich nur wenig änderten. Zwischen 1996 und 1998 haben sich die Einwanderungen stabilisiert und nehmen seither wieder zu.
Familiäre Gründe sind die Hauptursache für die Einwanderung ausländischer Staatsangehöriger. Über zwei Fünftel der Einwanderungen waren entweder Familiennachzüge (29,1%) oder Einreisen ausländischer Ehegatten von Schweizern bzw. Schweizerinnen (12,3%). Direkten Bezug zum Arbeitsmarkt hatten 26,0% der Einwanderungen, während die übrigen rund 32,6% Einreisen aus verschiedenen Gründen stattfanden (Studium, Aufenthaltsbewilligung aus humanitären Gründen, Umwandlung von Saison- in Jahres- oder Niederlassungsbewilligung, etc.).
Abnahme der Geburten und Todesfälle
Die Schätzung der Zahl der Lebendgeburten 2001 liegt mit 73'500 sehr viel tiefer als die Vorjahreszahlen (2000: 78'458). Der seit 1992 (86'910) feststellbare Rückgang setzt sich fort. Eine Abnahme der Geburtenzahlen ist sowohl bei Kindern mit schweizerischer (-2800) als auch ausländischer Staatsbürgerschaft (-2100) zu erwarten. Die Zahl der Todesfälle nimmt 2001 erstmals seit über zehn Jahren stark ab (2000: 62'528, 2001: 60'500).
Zuwachs der Schweizer Wohnbevölkerung nur dank Bürgerrechtswechseln
Die Zahl der Schweizerinnen und Schweizer hat 2001 um 0,3% bzw. rund 19'700 Personen zugenommen (2000: +21'871 bzw. +0,4%). Diese Zunahme ist ausschliesslich auf den Erwerb des Schweizer Bürgerrechts zurückzuführen. Der Sterbeüberschuss und der Auswanderungsüberschuss hätten sonst im letzten Jahr zu einer Abnahme der Schweizer Wohnbevölkerung geführt.
Die Zahl der neu eingebürgerten Schweizer 2001 hat gegenüber 2000 nicht weiter zugenommen, lag aber mit 27'600 mehr als dreimal so hoch wie 1991 (8757). Dieser Anstieg ist in erster Linie auf Änderungen der schweizerischen Bürgerrechtsgesetze zurückzuführen, die seit dem 1.1.1992 in Kraft sind. Seither ist in der Schweiz (und z.B. auch in Italien) die Doppelbürgerschaft zugelassen. Zudem wird den ausländischen Ehegatten von Schweizern bzw. Schweizerinnen die erleichterte Einbürgerung ermöglicht.
Die ständige ausländische Wohnbevölkerung hat Ende 2001 einen Stand von 1'459'100 Personen erreicht, was einem Zuwachs gegenüber dem Vorjahr von 34'700 bzw. 2,4% entspricht (2000: +17'740 bzw. +1,3%). Die jährliche Zunahme hat sich zwischen 1991 und 1996 deutlich abgeschwächt, ist 1997 und 1998 stabil geblieben und hat sich seit 1999 wieder verstärkt.
Veränderung der Altersstruktur
Die Alterung der Wohnbevölkerung ist auch in den letzten Jahren des langsamen Wachstums weiter fortgeschritten. Seit 1990 ist der Anteil der 65-Jährigen und Älteren von 14,6% auf 15,5% (2001) gestiegen, während in dieser Zeit der Anteil der unter 20-Jährigen von 23,4% auf 22,9% und derjenige der 20- bis 39-Jährigen von 31,2% auf 28,6% abgenommen hat.
Der Altersquotient (Verhältnis der 65-Jährigen und Älteren zu den 20- bis 64-Jährigen) nimmt weiterhin zu (1970: 20,0%, 2001: 25,2%), während der Jugendquotient (Verhältnis der 0- bis 19-Jährigen zu den 20- bis 64-Jährigen) seit 1990 zwischen 37% und 38% verharrt, nach einer bis dahin laufenden Abnahme (1970: 53,9%). Die sinkende Fruchtbarkeit und die steigende Lebenserwartung sind die beiden Hauptursachen dieser Entwicklung, welche sich in den nächsten Jahren weiter verschärfen wird, wenn die geburtenstarken Jahrgänge der Baby-Boom-Generation der 60er Jahre in die älteren Altersgruppen aufsteigen.
Unterschiedliche Entwicklungen in den einzelnen Kantonen
9 Kantone verzeichneten 2001 Zuwachsraten der ständigen Wohnbevölkerung, welche über dem Schweizer Mittel von 0,8% lagen. An der Spitze befanden sich die drei Kantone Schwyz (+2,1%), Zug (+1,6%) und Zürich (+1,3%). 2001 wiesen fünf Kantone einen Bevölkerungsrückgang auf (2000 waren es sechs gewesen): am stärksten der Kanton Uri mit -0,8%, gefolgt von den Kantonen Appenzell A.Rh. (-0,5%), Schaffhausen
(-0,2%), Baselstadt und Glarus (je -0,1%). Rund 38,6% der Bevölkerung wohnen in den drei Kantonen Zürich, Bern und Waadt. Der bevölkerungsreichste Kanton, Zürich, erreichte Ende 2001 eine Einwohnerzahl von 1'227'900 Personen (16,9% der Bevölkerung der Schweiz). Im kleinsten Kanton, Appenzell I.Rh., leben rund 15'100 Personen (0,2%).
Kontakt:
Bundesamt für Statistik
Informationsdienst
Marc Reichle, BFS
Sektion Bevölkerungsentwicklung
Tel. +41/32/713'67'86
E-Mail: marc.reichle@bfs.admin.ch
Neuerscheinung:
BFS aktuell: «Statistik des jährlichen Bevölkerungsstandes
(ESPOP) - Provisorische Ergebnisse 2001»
Pressemitteilungen des BFS sind auf dem Internet unter der
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