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Konjunkturverlangsamung in der Schweizer Industrie - Produktions-, Auftrags-, Umsatz- und Lagerindizes

Neuenburg (ots)

Produktions-, Auftrags-, Umsatz- und Lagerindizes im sekundären  
   Sektor im
4. Quartal 2001
Konjunkturverlangsamung in der Schweizer Industrie
Im 4. Quartal 2001 wurde die Konjunkturabschwächung, die sich
bereits im vorangehenden Quartal abgezeichnet hatte, von den
Indikatoren der Schweizer Industrie bestätigt. Im Vergleich zum
entsprechenden Vorjahresquartal ging die Produktion um 1,0% zurück
und der Umsatz und die Auftragsbestände stagnierten. Die
Auftragseingänge setzten ihre Talfahrt fort (-5,1%). Demgegenüber
legten die Fertigwarenlager leicht zu (+2,3%). Das Jahr 2001 schloss
auf diese Weise mit wenig erfreulichen Resultaten. Soweit die
wichtigsten Ergebnisse der quartalsweise durchgeführten Erhebung des
Bundesamtes für Statistik (BFS) über den Geschäftsgang in der
Schweizer Industrie.
Die Produktions-, Auftrags-, Umsatz- und Lagerindizes im
sekundären Sektor basieren auf der «Allgemeinen Systematik der
Wirtschaftszweige» (NOGA) aus dem Jahr 1995, die internationalen
Normen entspricht. Basis der Indizes (Index = 100) ist das
Jahresmittel 1995. Die Berechnung der Indizes erfolgt auf der
Grundlage einer repräsentativen Stichprobe, die Unternehmen mit
mindestens 5 Vollzeitbeschäftigten umfasst. Veröffentlicht wird im
Quartalsrhythmus, und zwar jeweils auf einer Aggregationsstufe, auf
der die Aussagekraft der Indizes ausreichend ist und die gleichzeitig
dem Datenschutz angemessen Rechnung trägt. Die Zeitreihen basieren
auf dem Gewichtungsschema von 1993 und lehnen sich an die alten
Reihen an; letztere sind anders aufgebaut, weniger zahlreich und nur
stärker aggregiert vorhanden.
Damit saisonal bedingte Schwankungen weitgehend aus der
Datenanalyse ausgeschlossen werden können, wird die Untersuchung auf
der Grundlage des entsprechenden Vorjahresquartals angestellt.  Es
ist allerdings zu berücksichtigen, dass für das erste Jahr (1996)
nicht für alle Branchen entsprechende Werte vorliegen.
Rückgang der Industrieproduktion
Das erste Mal seit dem 1. Quartal 1999 weist die Produktion (ohne
Baugewerbe) im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresquartal eine
negative Wachstumsrate auf. Praktisch alle Branchen - insbesondere
die Investitionsgüter - waren von der schlechten Konjunkturlage
betroffen.
Starke Einbussen vermeldeten der Fahrzeugbau, die Textil- und
Bekleidungsindustrie, die Maschinenindustrie und die Lederwaren- und
Schuhindustrie.
Demgegenüber wurden im Papier-, Karton-, Verlags- und
Druckgewerbe, in der Herstellung sonstiger nichtmetallischer
Produkte, im Bereich «Kokerei, Mineralölverarbeitung, nukleare
Brennstoffe», in der chemischen Industrie sowie in der Gewinnung von
Steinen und Erden erneut positive Wachstumsraten erzielt.
Stagnierender Umsatz
Trotz fortlaufendem Abbau der Auftragsbestände vermochte die
Schweizer Industrie ihren Umsatz (ohne Baugewerbe) im Vergleich zum
entsprechenden Vorjahresquartal nicht zu steigern.
Einigermassen zufrieden stellende Ergebnisse erzielten die Branche
«Herstellung sonstiger nichtmetallischer Produkte», das Papier-,
Karton-, Verlags- und Druckgewerbe, die chemische Industrie sowie die
Gewinnung von Steinen und Erden.
Umsatzeinbussen von mehr als 10 Prozentpunkten erlitten der
Fahrzeugbau, der Bereich «Kokerei, Mineralölverarbeitung, nukleare
Brennstoffe», die Maschinenindustrie, die Lederwaren- und
Schuhindustrie sowie die Textil- und Bekleidungsindustrie.
Abnehmende Auftragseingänge
Die Auftragseingänge verzeichneten im sekundären Sektor verglichen
mit dem entsprechenden Vorjahresquartal eine starke Abnahme (-5,1%;
lediglich -1,3% mit dem Baugewerbe). Diesen Rückgang bekamen im 4.
Quartal 2001 nicht nur die exportorientierten Branchen zur Produktion
von Investitionsgütern zu spüren, sondern auch jene zur Produktion
von Vorleistungsgütern.
Die grössten Abschwächungen erfuhren die Lederwaren- und
Schuhindustrie, die Maschinenindustrie, die Branche Herstellung von
elektrischen Geräten, Feinmechanik und Optik» und der Fahrzeugbau.
Im Gegensatz dazu vermeldeten die Herstellung sonstiger
nichtmetallischer Produkte, das Baugewerbe, das Papier-, Karton-,
Verlags- und Druckgewerbe, die Textil- und Bekleidungsindustrie sowie
die Gewinnung von Steinen und Erden die bedeutendsten Wachstumsraten.
Erschöpfte Arbeitsreserven
Um den Umsatz des entsprechenden Vorjahresquartals zu erreichen,
mussten die Unternehmen die Auftragsbestände abbauen. Die Folge davon
ist ein Nullwachstum (1,4% mit dem Baugewerbe). Starke Einbussen
verzeichneten das Papier-, Karton-, Verlags- und Druckgewerbe, das
sonstige verarbeitende Gewerbe, die Lederwaren- und Schuhindustrie,
der Bereich «Herstellung von elektrischen Geräten, Feinmechanik und
Optik» und die Maschinenindustrie.
Der Bereich «Gummi- und Kunststoffwaren», die Textil- und
Bekleidungsindustrie und in einem geringeren Mass auch der
Fahrzeugbau konnten hingegen ihre Auftragsbestände ausbauen.
Leichte Aufstockung der Lagerbestände von Fertigwaren
Die Lagerbestände von Fertigwaren wuchsen gegenüber dem
entsprechenden Vorjahresquartal um 2,3%.
Eine bedeutende Aufstockung vermeldeten der Fahrzeugbau, die
Lederwaren- und Schuhindustrie, der Bereich «Gummi- und
Kunststoffwaren» und die Metallbe- und -verarbeitung.
Folgende Industriezweige bauten ihre Lagerbestände ab: die Textil-
und Bekleidungsindustrie, das Papier-, Karton-, Verlags- und
Druckgewerbe, das sonstige verarbeitende Gewerbe sowie die
Nahrungsmittel-, Getränke- und Tabakindustrie.

Kontakt:

Luu Nguyen
BFS, Sektion Produktion und Umsatz
Tel. +41/32/713'61'47

Publikationsbestellungen unter:
Tel. +41/32/713'60'60
Fax: +41/32/713'60'61
E-Mail: Ruedi.Jost@bfs.admin.ch

Neuerscheinung:
Bundesamt für Statistik: Der Geschäftsgang im sekundären Sektor. Die
Produktions-, Auftrags-, Umsatz- und Lagerindizes im 4. Quartal 2001,
Neuchâtel 2002. Bestellnummer: 039-0104.

Weiterführende Informationen finden Sie auf der Homepage des
BFS www.statistik.admin.ch

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