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Neuabsolventinnen und Neuabsolventen - Erneute Verbesserung der Arbeitsmarktsituation im Jahr 2001

Neuenburg (ots)

Neuabsolventinnen und Neuabsolventen der universitären Hochschulen
und der Fachhochschulen
Erneute Verbesserung der Arbeitsmarktsituation im Jahr 2001
Seit 1997 ist der Übergang vom Studium ins
Erwerbsleben für die Neuabsolventinnen und -absolventen der
Hochschulen einfacher geworden, wobei diese Entwicklung mit der
Konjunkturverbesserung zusammenfällt. Bei den Absolventen der
Fachhochschulen (FH) sieht die Beschäftigungslage etwas besser aus
als bei den Absolventen der universitären Hochschulen. Was die
Beschäftigungsaussichten anbelangt, so gewinnt der private
Dienstleistungssektor zunehmend an Bedeutung. Seit 1993 hat das
Einkommen der Fachhochschulabsolventen zugenommen, während jenes der
Universitätsabgänger im Jahr 2001 erstmals wieder den Stand von 1991
erreichte (in realen Werten). Ein Jahr nach Studienabschluss
verdienen die Fachhochschulabsolventen durchschnittlich mehr als die
Absolventen der universitären Hochschulen.
Wie bereits in früheren Jahren hat das Bundesamt für Statistik
(BFS) auch bei der Absolventenbefragung 2001 deutliche Unterschiede
(Beschäftigungschancen, Beschäftigungsquotient, Höhe des Einkommens)
nach Fachbereich, Sprachregion und Geschlecht beobachtet.
Erneute Verbesserung der Beschäftigungslage
Der Anteil erwerbsloser Neuabsolventinnen und -absolventen hat
seit der Erhebung 1999 erneut abgenommen. Im Vergleich zu 1993 - als
die letzte Wirtschaftskrise einsetzte - verringerte sich der Anteil
erwerbsloser Universitätsabgänger um mehr als die Hälfte (von 9,8%
auf 4,1%); bei den FH-Neuabsolventen ging dieser Anteil sogar um mehr
als zwei Drittel zurück (von 9,8% auf 2,8%).
In diesem Zeitraum wurde eine starke Zunahme der Anzahl
Absolventen der universitären Hochschulen (1992-2000: +20%) sowie
eine Stabilisierung der Anzahl FH-Absolventen verzeichnet (die wegen
dem Übergang von den höheren Fachschulen zu den Fachhochschulen ihren
Platz in der Hochschullandschaft erst noch finden müssen). Der
Eintritt ins Erwerbsleben ist damit vielmehr von der jeweiligen
Konjunkturlage als von den demografischen Merkmalen der Studierenden
abhängig.
Beträchtliche Unterschiede nach Fachbereichen
Der Grund dafür, dass der Anteil erwerbsloser Absolventinnen und
Absolventen bei den universitären Hochschulen höher ausfällt als bei
den Fachhochschulen, ist insbesondere auf die folgende Tatsache
zurückzuführen: Die Ausbildung der FH-Studierenden ist häufiger auf
ein klar umschriebenes Berufsfeld ausgerichtet, und im Allgemeinen
steigen die FH-Studierenden auch etwas schneller ins Berufsleben ein.
Bei den universitären Hochschulen weisen die Mediziner/innen (1%
erwerbslose Stellensuchende) und die Juristen/Juristinnen (2,9%) denn
auch die günstigste Beschäftigungslage auf. Auch bei den
FH-Absolventen sieht die Beschäftigungslage bei den berufsnahen
Studiengängen am günstigsten aus: Der Arbeitsmarkt öffnet sich
Neuabsolventen der Fachbereiche «Technik» (2,5%), «Architektur»
(2,8%) sowie «Soziale Arbeit» insgesamt schneller. Am Schwierigsten
gestaltet sich der Eintritt in den Arbeitsmarkt bei den Sozial- oder
Humanwissenschafter/innen (6,4%) und den FH-Absolventen der
gestalterischen und künstlerischen Fachrichtungen (4,2% bzw. 10,1%).
Stellung im Betrieb
Die meisten Hochschulabgängerinnen und -abgänger fallen ein Jahr
nach Studienabschluss in die Kategorie «Angestellte ohne
Kaderfunktion». Ein Drittel der Neuabsolventen der universitären
Hochschulen steigen als Praktikanten/Praktikantinnen oder
Assistenten/Assistentinnen ins Berufsleben ein. Demgegenüber stufen
sich rund 20% der FH-Absolventen als Angestellte mit Kaderfunktion
ein.
Was die Adäquanz zwischen der in der Berufspraxis erforderlichen
und der im Studium erworbenen Kompetenzen anbelangt, so arbeiten die
FH-Absolventinnen deutlich häufiger an Stellen, für die kein
Hochschulabschluss verlangt wird, als ihre männliche Kollegen (21%
gegenüber 14%).
Einkommen der Neuabsolventinnen und -absolventen im Steigen
begriffen
Nachdem das Bruttorealeinkommen der Neuabsolventinnen und
-absolventen der universitären Hochschulen zu Beginn ihrer
beruflichen Laufbahn zwischen 1991 und 1995 im Mittel ständig
zurückgegangen war, erreichten die Reallöhne im Jahr 2001 wieder den
Stand von vor zehn Jahren. Bei den FH-Absolventen ist das Einkommen
seit 1993 gestiegen (+4,3%). Der Einkommensunterschied zwischen den
Absolventen der universitären Hochschulen (durchschnittliches
Einkommen: 69'780 Fr.) und den FH-Abgängern (durchschnittliches
Einkommen: 73'440 Fr.) ist hauptsächlich durch die jeweilige
Arbeitsstelle beim Eintritt ins Berufsleben zu erklären.
Deutliche Einkommensunterschiede
Die Neuabsolventinnen der Hochschulen verdienen weiterhin weniger
als ihre männlichen Kollegen: Das Bruttorealeinkommen der
Abgängerinnen der universitären Hochschulen ist 6,3% höher als jenes
der Hochschulabsolventen; bei den FH-Abgängern beträgt der
Lohnunterschied sogar 8,6%. Dies ist insbesondere auf die Wahl des
Studiengangs zurückzuführen: Die Frauen entscheiden sich häufiger für
Fachbereiche mit geringerem Einkommen (z.B. Human- und
Sozialwissenschaften). Auch innerhalb desselben Studienganges
verdienen die Frauen weniger als ihre männlichen Kollegen.
Zwischen den Sprachregionen sind ebenfalls deutliche
Lohnunterschiede auszumachen. Aus einem Vergleich der
Einkommensentwicklung in der Deutschschweiz und der Westschweiz in
den letzten zehn Jahren geht hervor, dass die Neuabsolventen der
Hochschulen in der Westschweiz zwischen 15,9% (FH-Abgänger) bzw.
16,3% (Abgänger der universitären Hochschulen) weniger verdienen als
in der Deutschschweiz.

Kontakt:

Bundesamt für Statistik
Informationsdienst

Sabina Schmidlin
Projektleiterin, BFS
Sektion Hochschulen und Wissenschaft
Tel. +41/32/713'69'01

Laurence Boegli, BFS
Sektion Hochschulen und Wissenschaft
Tel. +41/32/713'68'15

Publikationsbestellungen unter:
Tel. +41/32/713'60'60
mailto:Ruedi.Jost@bfs.admin.ch

Neuerscheinungen: BFS, Von der Hochschule ins Berufsleben.
Neuabsolventenbefragung 2001, Neuchâtel, Juni 2002, Bestellnummer:
500-0100 (für die französische Version: 501-0100)

Weiterführende Informationen finden Sie auf der Homepage des BFS:
www.education-stat.admin.ch

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