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Bundesamt für Statistik

Erstmals: Halbjährlicher Preisindex für den schweizerischen Güterverkehr

Neuenburg (ots)

Sinkende Preise im Güterverkehr
Die Preise im Güterverkehr sind im Halbjahr
zwischen Oktober 2001 und April 2002 um 0,9 Prozent gesunken. Im
Vergleich zum April 2001 lagen die Preise im Durchschnitt um 1,3
Prozent tiefer. Einen wichtigen Einfluss auf das Ergebnis hatten die
abgeschwächte Konjunktur und der Kursrückgang des Euro. Letzterer
bewirkte tiefere Preise bei den internationalen Schienentransporten,
da diese häufig in Euro festgelegt sind, hier aber in
Schweizerfranken umgerechnet wurden. Die Preise für
Schienentransporte sanken somit innert Jahresfrist um
durchschnittlich 2 Prozent, diejenigen der Strassentransporte um 1
Prozent.
Mit der Realisierung des neuen Preisindexes für den Güterverkehr
werden ab 2001 auch Produzentenpreise in einer wichtigen
Dienstleistungsbranche erhoben. Damit wird im volkswirtschaftlich
bedeutenden Transportsektor eine wichtige Lücke der Preisstatistik
geschlossen. Der neue Preisindex wird in Zukunft vom Bundesamt für
Statistik (BFS) halbjährlich per April und Oktober berechnet und
publiziert.
Güterverkehr Schiene
Die Preise für Schienentransporte sanken in der Periode zwischen
April 2001 und April 2002 im Durchschnitt um 2 Prozent. Die grössten
Preisabschläge (-7,7%) verzeichneten die Erdöltransporte. In diesem
Teilmarkt besteht eine starke Konkurrenzsituation zwischen den
Bahngesellschaften (freier Netzzugang). Der Preisrückgang im
kombinierten Verkehr (-3,7%) ist ausschliesslich auf den Kursverlust
des Euro (-4,1% zwischen April 2001 und April 2002) zurückzuführen.
Während die Preise in der für internationale Transporte üblichen
Abrechnungswährung Euro um 0,4 Prozent anstiegen, gingen sie
umgerechnet in Schweizerfranken um 3,7 Prozent zurück. Im sonstigen
Güterverkehr (Normwagen, Spezialwagen) auf der Schiene blieben die
Preisbewegungen mit einem durchschnittlichen Rückgang um 0,3 Prozent
gering. Die nationalen Bahntransporte verzeichneten in dieser Sparte
innert Jahresfrist eine leichte Preiserhöhung um 0,2 Prozent. Dagegen
wiesen die internationalen Bahntransporte einen Rückgang um 0,9
Prozent auf. Der Hauptgrund dafür lag wie erwähnt im Kursrückgang des
Euro: Ohne die Umrechnung in Schweizerfranken wären die Preise der
internationalen Bahntransporte um 1,1 Prozent gestiegen.
Güterverkehr Strasse
Die Preise im Strassentransport wiesen in der Periode zwischen
April 2001 und April 2002 im Durchschnitt einen Rückgang um 1,0
Prozent auf. Die grössten Preisabschläge (-6,8%) verzeichneten die
Container-Transporte, deren Transportmengen bei der schwachen
Überseekonjunktur (USA, Asien) rückläufig waren. Um 2,5 Prozent
tiefere Preise beobachtete man bei den Bautransporten. In diesem
Teilmarkt blieb zwar ein guter Teil der Preise stabil, aber in
gewissen Regionen registrierte man deutliche Preisabschläge. Zum Teil
waren diese auch noch die Folge der seit dem Jahr 2001 erhöhten
zugelassenen Gesamtgewichte, ein Einflussfaktor, der auch für andere
Teilmärkte Wirkung hatte. Die internationalen Sammelguttransporte
zeigten einen Rückgang um 1,4 Prozent, der vor allem auf
Preisreduktionen bei grossen Sendungen (ganze Wagenladungen)
zurückzuführen war. Geringere Preisabschläge stellte man für die
nationalen Sammelguttransporte (-0,3%) und für die Transporte mit
Spezialfahrzeugen (-0,6%) fest. Insgesamt stabil blieben die Preise
für Erdöltransporte in Tankwagen, bei denen sich Preisaufschläge und
-abschläge die Waage hielten. Einen wenn auch leichten Preisanstieg
(0,6%) verzeichneten lediglich die Kühltransporte.
Die Resultate können der beigelegten Tabelle entnommen werden.

Kontakt:

Thomas Gross
BFS, Sektion Preise und Verbrauch
Tel. +41/32/713'69'94

Alex Kuster
BFS, Sektion Preise und Verbrauch
Tel. +41/32/713'61'44

Neuerscheinung:
Bundesamt für Statistik: "Produzentenpreisindex für den Güterverkehr,
April 2001 = 100. Grundlagen" Neuchâtel, Juli 2002.

Publikationsbestellungen unter:
Tel. +41/32/713'60'60
Fax +41/32/713'60'61
mailto:Ruedi.Jost@bfs.admin.ch

Weiterführende Informationen finden Sie auf der Homepage des BFS
http://www.statistik.admin.ch

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