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BFS: Schweizer Hotellerie im Sommerquartal 2002 Zum zweiten Mal in Folge ein Nachfragerückgang

Neuchâtel (ots)

Die vom Bundesamt für Statistik (BFS)
durchgeführte Vollerhebung bei den schweizerischen Hotelbetrieben 
ergab für das Sommerquartal 2002 (Juni bis August) 10,19 Millionen 
Übernachtungen. Dies bedeutet eine Abnahme um 6,6% oder 726'000 
Logiernächte gegenüber der entsprechenden Vorjahresperiode. Die seit 
1997 stets positive Entwicklung der Nachfrage wurde bereits im 
Sommerquartal 2001 gestoppt. Das diesjährige Ergebnis ist um 3,5% 
resp. 3,6% tiefer als der Durchschnitt der vergangenen fünf bzw. 
zehn Sommerquartale.
Die Nachfrage verlief in allen drei Monaten negativ. Während die 
inländischen Gäste wenigstens in den Monaten Juli und August 
zahlreicher in Hotels übernachteten als noch vor einem Jahr, war bei 
der ausländischen Kundschaft in allen drei Monaten eine Abnahme der 
Logiernächtezahl zu beobachten. Das schlechte Wetter in den Monaten 
Juli und August, die unsichere Konjunkturentwicklung sowie die 
Stärke des Schweizer Frankens dürften das Gesamtergebnis nachhaltig 
beeinflusst haben.
Leichte Zunahme des Binnentourismus
Die Binnennachfrage erhöhte sich leicht auf 4,27 Millionen 
Logiernächte, 7900 Übernachtungen oder 0,2% mehr als im 
Sommerquartal 2001. Damit setzte sich der seit 1997 zu beobachtende 
Aufwärtstrend auch dieses Jahr fort. Auch die Ankünfte nahmen zu, 
und zwar um 34'000 Einheiten (+1,8%) auf 1,94 Millionen. Die 
durchschnittliche Aufenthaltsdauer blieb mit 2,2 Logiernächten 
stabil. Die Binnennachfrage steigerte sich im August (+0,8%) am 
stärksten.
Nachlassende Auslandnachfrage
Die ausländischen Gäste buchten im Sommerquartal 2002 5,93 Millionen 
Übernachtungen, 734'000 Einheiten oder 11% weniger als ein Jahr 
zuvor. Sowohl die europäische als auch die aussereuropäische 
Kundschaft übernachtete weniger in Hotelbetrieben. Bei den Gästen 
aus Europa war eine Abnahme der Logiernächte um 471'000 Einheiten 
oder 10% auf insgesamt 4,09 Millionen Logiernächte zu beobachten. 
Nach einzelnen europäischen Herkunftsländern betrachtet, war 
insbesondere ein Einbruch bei der deutschen Kundschaft festzustellen 
(-270'000/-14%), gefolgt von den Gästen aus dem Vereinigten 
Königreich
(-68'000/-10%), Frankreich (-45'000/-12%) sowie den Niederlanden (- 
36'000/-11%). Der Einbruch bei den deutschen Gästen ist insbesondere 
auf das seit längerem rezessive Wirtschaftslklima, dem nach wie vor 
starken Franken gegenüber dem Euro sowie der Unsicherheit bezüglich 
des Wahlausgangs im September zurückzuführen. Der deutlichste 
Zuwachs wurde bei den Gästen aus der Russischen Föderation 
verzeichnet (+9600/+19%).
Die Nachfrage aus Aussereuropa verminderte sich um 263'000 (-13%) 
auf 1,84 Millionen Logiernächte. Die markantesten Einbussen 
verzeichneten die Gäste aus den USA (-179'000/-23%) sowie aus Japan 
(-111'000/
-22%). Eine deutliche Erhöhung des Einreiseverkehrs war hingegen aus 
den Golf-Staaten (+65'000/+50%), China (+5100/+17%), Indonesien 
(+2300/+36%) und Indien (+1800/+2,2%) zu beobachten.
Die mittlere Aufenthaltsdauer der ausländischen Besucherinnen und 
Besucher erhöhte sich von 2,4 auf 2,5 Logiernächte.
Nachfragesteigerung in vier Tourismusregionen
Immerhin vier von zwölf touristischen Regionen schrieben höhere 
Übernachtungszahlen. Am ausgeprägtesten fielen die Zunahmen in der 
Region Freiburg-Neuenburg-Jura (+63'000/+29%) sowie im Waadtland 
(+12'000/+1,4%) aus. Die Erhöhung in diesen beiden Regionen ist 
insbesondere auf die Expo02 zurückzuführen. So übernachteten die 
inländischen Gäste deutlich mehr in Hotelbetrieben als im 
Sommerquartal 2001 (+79'000/+60% resp. 32'000/+12%). Zunahmen 
konnten auch der Kanton Genf (+9700/+1,4%) und das Schweizer 
Mittelland (+4000/+0,7%) registrieren. Deutliche Einbrüche 
verzeichneten hingegen die Zentralschweiz (-181'000/-14%), gefolgt 
vom Tessin (-163'000/-14%), dem Berner Oberland (-152'000/-11%) 
sowie dem Bündnerland (-128'000/-7,8%). In allen Regionen - ausser 
im Kanton Genf - verlief der Einreiseverkehr der ausländischen 
Kundschaft negativ.
Verluste in allen vier Zonen
Die Logiernächtezahl verminderte sich in den Bergkurorten (-278'000/-
7,3%), gefolgt von den Seezonen
(-229'000/-8,1%), den touristisch weniger relevanten Zonen (-
125'000/-5%) sowie den fünf grosse Städten
(-94'000/-5,3%). In allen vier Zonen war ein Rückgang der 
ausländischen Kundschaft festzustellen, während Herr und Frau 
Schweizer wenigstens die Seezonen und die übrigen Zonen stärker 
frequentierten als noch vor einem Jahr.
BUNDESAMT FÜR STATISTIK
Informationsdienst Auskunft:
Beatrice Hostettler-Annen, BFS, Sektion Tourismus, Tel.: 031/323 66 
00
Antonio Di Nardo, BFS, Sektion Tourismus, Tel.: 031/323 66 36
Weiterführende Informationen finden Sie auf der Homepage des BFS 
http://www.statistik.admin.ch.
16.10.02

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