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Hochschulabsolventinnen und –absolventen 2000 Grosse regionale Unterschiede beim Eintritt ins Erwerbsleben

Neuchâtel (ots)

Beim Eintritt ins Erwerbsleben unterscheidet sich
die Situation der Hochschulabsolventinnen und absolventen ein Jahr 
nach Studienabschluss beträchtlich nach Geschlecht, Sprachregionen 
und Studienrichtungen – und dies vor allem bezüglich des Einkommens 
und des Anteils Erwerbsloser. Das zeigen die neuen Indikatoren, die 
auf der Homepage des Bundesamtes für Statistik (BFS) angeboten 
werden. So lag zum Beispiel im Jahr 2001 das Erwerbseinkommen der 
Universitätsabsolventinnen und absolventen aus der Deutschschweiz um 
28% über jenem ihrer Tessiner Kollegen und um 18% über jenem ihrer 
Kollegen aus der Romandie. Bei den Fachhochschulabsolventinnen und 
absolventen übertrafen die Deutschschweizer die Tessiner um 20% und 
die Romands um 15%. Die Frauen waren mit einer Quote von 2% doppelt 
so häufig erwerbslos wie ihre männlichen Kollegen. Markante 
Einkommensdifferenzen 2001 betrug das mittlere Erwerbsseinkommen der 
Universitätsabsolventen 74'000 Franken und jenes der 
Universitätsabsolventinnen 70'000 Franken. Bei den 
Fachhochschulabsolventen ergab sich für die Männer ein 
entsprechendes Einkommen von 76'000 Franken und für die Frauen eines 
von 71'000 Franken. Die 2001 festgestellten Abweichungen 
widerspiegeln unterschiedliche Entwicklungen innerhalb der beiden 
Hochschultypen: Während die Differenzen bei den 
Universitätsabsolventen relativ stabil blieben (zwischen 3'000 und 
8'000 Fr. je nach Jahr), ergaben sich für die Neuabsolventen der 
Fachhochschulen (FH) grössere Ausschläge. Nachdem dort von 1995 bis 
1997 keine Unterschiede festgestellt worden waren, tat sich 1999 
erstmals eine Schere auf (Differenz von 1000 Fr. zwischen Männern 
und Frauen), die sich 2001 auf 5'000 Franken ausweitete. Diese 
Entwicklung ist insbesondere auf die seit 1995 neu aufgenommenen 
Studiengänge zurückzuführen, die stärker von Frauen frequentiert 
werden und die oft ein tieferes Lohnniveau aufweisen (v.a. sozialer 
und künstlerischer Bereich). Nach Sprachregionen betrachtet, wies 
das mittlere Jahreseinkommen 2001 Differenzen zwischen 10'000 und 
17'000 Franken auf: Während die Absolventinnen und Absolventen aus 
der Deutschschweiz 77'000 Franken verbuchten, erreichten ihre 
Kollegen aus der Romandie lediglich 65'000 Franken und jene aus dem 
Tessin 60'000 Franken. Etwas weniger ausgeprägt, aber dennoch 
ähnlich präsentiert sich das Bild bei den FH-Absolventinnen und 
Absolventen: Hier belief sich das Medianeinkommen auf 78'000 Franken 
für die Deutschschweiz, gegenüber 68'000 Franken in der Romandie und 
65'000 Franken im Tessin. Was die Fachbereiche betrifft, so zeigte 
eine kürzlich vom BFS veröffentlichte multivariate Analyse, dass die 
Neudiplomierten des Bereichs Wirtschaft – egal, ob sie an einer 
Fachhochschule (FH) oder an einer universitären Hochschule (UH) 
abgeschlossen haben – die höchsten Einkommen aufweisen. Umgekehrt 
müssen sich die Inhaber von Diplomen in Gestaltung (FH) und 
Naturwissenschaften (UH) mit den geringsten Einstiegseinkommen 
zufrieden geben, und zwar beträgt der Unterschied zu denÖkonomen 
20%. Es sei ebenfalls darauf hingewiesen, dass im Falle der FH auch 
die Studienform einen Einfluss auf die spätere Entlöhnung der 
Absolventen hat. Personen mit einem Vollzeitstudium beziehen ein 
Jahr nach Abschluss ein Erwerbseinkommen, das durchschnittliche 16% 
unter jenem von Personen mit einem Teilzeitstudium liegt. Die von 
den ehemaligen Teilzeitstudierenden während der Ausbildung erworbene 
Berufserfahrung erklärt diesen Unterschied zum Teil. Ungleiche 
Einstiegschancen Die Erwerbslosenquote ein Jahr nach 
Studienabschluss hängt weitgehend mit der Konjunkturlage zusammen, 
obwohl auch noch andere Einflussfaktoren eine Rolle spielen. Die bei 
den Einkommen der Neudiplomierten zu beobachtenden Ungleichheiten 
spiegeln sich auch in den Erwerbslosenquoten. 2001 betrug die Quote 
der erwerbslosen Neudiplomierten unter den 
Universitätsabsolventinnen 2,0%; das ist das Doppelte ihrer 
männlichen Kollegen (1,0%). Dasselbe gilt für die FH, bei denen für 
die weiblichen Diplomierten eine entsprechende Erwerbslosenquote von 
2,4% registriert wurde, gegenüber 1,8% für die männlichen 
Diplomierten. Nach Sprachregionen betrachtet, wurde 2001 für die 
Deutschschweizer Neudiplomierten an den FH eine Erwerbslosenquote 
von 0,8% registriert, an den UH betrug die Quote 1,4%. Romandie: FH 
2,5% und UH 3,5%. Tessin: FH 3,1% und UH 2,7%. Grosse Unterschiede 
sind auch nach Fachbereich auszumachen: 2001 schwankte die 
Erwerbslosenquote der Neuabsolventinnen und – absolventen der UH 
zwischen 2,6% (Geistes- und Sozialwissenschaften) und 0,4% 
(Technische Wissenschaften), die entsprechende Quote der FH zwischen 
4,4% (Bildende Kunst) und 1,1% (Chemie). Generell finden sich die 
tiefsten Erwerbslosenquoten in jenen Bereichen, die auf ein klar 
umschriebenes Berufsfeld ausgerichtet sind. Weitere Faktoren können 
den Eintritt ins Erwerbsleben entscheidend beeinflussen. 
Insbesondere Universitätsabgänger und –abgängerinnen finden rascher 
eine Stelle, wenn sie während des Studiums einer Erwerbstätigkeit 
nachgehen, die im Zusammenhang mit ihrer Ausbildung steht 
(Verringerung zwischen 14% bis 19% der Stellensuchdauer). Steht die 
Erwerbstätigkeit in keinem speziellen Bezug zum Studium, hat die 
Ausübung einer beruflichen Tätigkeit während des Studiums keinen 
Einfluss auf die Stellensuchdauer, gleiches gilt auch für die 
Fachhochschulabsolventen und –absolventinnen.
Seit 1977 werden die Absolventinnen und Absolventen der 
universitären Hochschulen (UH) in der Schweiz alle zwei Jahre über 
ihre Erfahrungen beim Übergang von der Ausbildung ins Berufsleben 
befragt. Eine analoge Untersuchung wird seit 1993 auch bei den 
Absolventen der Fachhochschulen (FH) bzw. der Höheren Fachschulen 
durchgeführt. 1997 ist das „Geburtsjahr“ der FH, die grösstenteils 
aus den früheren Höheren Fachschulen hervorgegangen sind. Erste 
Diplome wurden im Jahr 2000 verliehen. 2001 konnten damit erstmals 
Fachhochschulabsolventen am Einstieg ins Erwerbsleben befragt 
werden. Beobachtungen zu Entwicklungen vor dem Jahr 2000 beziehen 
sich auf die Absolventen der Höheren Fachschulen. Die Untersuchung 
2001 wurde zum zweiten Mal in gemeinsamer Verantwortung des 
Bundesamtes für Statistik (BFS), des Bundesamtes für Berufsbildung 
und Technologie (BBT), des Bundesamtes für Bildung und Wissenschaft 
(BBW), der Schweizerischen Universitätskonferenz (SUK), der 
Erziehungsdirektorenkonferenz (EDK) sowie der Arbeitsgemeinschaft 
für Berufs- und Studienberatung (AGAB) durchgeführt. Die wichtigsten 
Resultate der Absolventenstudien werden auch auf der Homepage des 
BFS angeboten, innerhalb der Hochschulindikatoren. Diese Indikatoren 
sind nach den Sets «Kontext», «Input», «Prozesse», «Output» und 
«Wirkung» (der Hochschulen) gegliedert. Innerhalb der letztgenannten 
Kategorie messen fünf neue Indikatoren den Übergang vom Studium ins 
Erwerbsleben. Gezeigt wird, wie lange es dauert, bis die 
Absolventinnen und Absolventen der UH und der FH ihre erste 
Erwerbstätigkeit nach dem Studienabschluss aufnehmen, wie gross 
unter den Neuabsolventen der Anteil der Erwerbslosen ein Jahr nach 
Studienabschluss ist, wie die berufliche Position und das Einkommen 
der erwerbstätigen Neuabsolventen aussehen und schliesslich wie die 
Neuabsolventen die Übereinstimmung zwischen den Anforderungen der 
momentanen Beschäftigungssituation und den während des Studiums 
erworbenen Qualifikationen wahrnehmen. Diese Indikatoren weisen 
insbesondere auf das Fortbestehen der Ungleichheiten zwischen den 
Geschlechtern, den Sprachregionen und den Fachbereichen hin: Bei 
jeder Befragung des BFS treten sie wieder auf.
BUNDESAMT FÜR STATISTIK
Informationsdienst Auskunft: Sabina Schmidlin, BFS, Sektion 
Hochschulen und Wissenschaft, Tel. 032 713 69 01 Laurence Boegli, 
BFS, Sektion Hochschulen und Wissenschaft, Tel. 032 713 68 15 
Publikationsbestellungen: 032 713 60 60, E-Mail:  
Ruedi.Jost@bfs.admin.ch Neuheiten auf dem Internet: Die neuen 
Hochschulindikatoren finden Sie auf dem Internet unter folgender 
Adresse: www.education-stat.admin.ch, Rubrik «Hochschulindikatoren», 
«Universitäten» oder «Fachhochschulen», «Wirkung». Über die oben 
genannte Seite kann auch die Publikation «Von der Hochschule ins 
Berufsleben. Erste Ergebnisse der Absolventenbefragung 2001» 
kostenlos bestellt oder heruntergeladen werden (Pfad: Projekte, 
Absolventenstudien, Von der Hochschule ins Berufsleben). 
Neuerscheinung: Axel Franzen, «Der Einstieg in den Arbeitsmarkt von 
Schweizer Hochschulabsolvent/innen, Eine empirische Analyse der 
Absolventenbefragungen 1981 bis 2001», Neuchâtel, BFS, Januar 2003, 
Bestellnummer: 540-0100.

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