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BFS: Schweizerische Gesundheitsbefragung 2002

(ots)

Schweizerische Gesundheitsbefragung 2002 Stress und Arbeitsplatz-Unsicherheit belasten die Gesundheit

2002 sahen sich 44% der Erwerbsbevölkerung an der Arbeit starken 
Belastungen ausgesetzt, die zu gesundheitlichen Störungen wie 
Kopfschmerzen, Schlafstörungen oder psychischen Problemen führen 
können. Soweit ein Ergebnis der Schweizerischen 
Gesundheitsbefragung, die das Bundesamt für Statistik (BFS) soeben 
veröffentlicht hat. Diese Erhebung zeigt noch vieles mehr, das für 
die Gesundheit der Bevölkerung von Bedeutung ist: Übergewicht vor 
allem bei Personen im mittleren Alter, rückläufiger Alkoholkonsum 
seit zehn Jahren, oder auch Verdoppelung der Haschisch 
Konsumierenden im selben Zeitraum. Übergewicht vor allem bei den 
Personen im mittleren Alter 2002 war die Hälfte (50%) der 
Bevölkerung in der Schweiz gemessen am Body-Mass-Index (Gewicht 
dividiert durch die Grösse im Quadrat) normalgewichtig, 13% waren 
untergewichtig, und 37% - rund zwei Millionen Personen – waren 
übergewichtig. Die Zahl der Personen mit Übergewicht stellt ein 
Besorgnis erregendes Problem für das öffentliche Gesundheitswesen 
dar. Seit 1992 steigt der Anteil der übergewichtigen Personen, jener 
der normalgewichtigen Personen schrumpft hingegen (1992: 54%; 2002: 
50%). Gliedert man die Ergebnisse in Funktion des Alters der 
Befragten, so fällt auf, dass allen voran die Personen im mittleren 
Alter an Übergewicht leiden, während die Jungen von 15 bis 24 Jahren 
viel seltener überwichtig sind. Das Thema Übergewicht geht jedoch 
auch die Jungen etwas an, sind doch Übergewichtsprobleme mit 
zunehmendem Alter oft auch das Resultat von Lebensstil und 
–gewohnheiten, die bereits in jungen Jahren erworben wurden. Die 
Jungen leiden zwar weniger an Übergewicht, dafür ist das 
Untergewichtsrisiko grösser. Dies gilt insbesondere für die Frauen 
im Alter von 15 bis 24 Jahren, von denen 44% untergewichtig sind 
(junge Männer: mit 19%). Mehr als ein Viertel (26%) der 
untergewichtigen Frauen möchten sogar noch schlanker sein. 
Rückläufiger Alkoholkonsum Der Anteil der Personen, die täglich 
alkoholische Getränke zu sich nehmen, nimmt seit zehn Jahren ab. Er 
sank von 20% 1992 auf 17% 1997 und auf 16% 2002. Parallel dazu ist 
im selben Zeitraum der Anteil der abstinenten Personen von 16% 
(1992) über 19% (1997) auf 23% (2002) gestiegen. Der Rückgang der 
täglich Alkohol Konsumierenden geht hauptsächlich auf das Konto der 
Männer. Dagegen tragen beide Geschlechter zur Zunahme der Abstinenz 
bei, wobei die Frauen etwas häufiger gänzlich auf Alkohol 
verzichten. 30% der Frauen, und nur 14% der Männer, tranken 2002 
keine alkoholischen Getränke. Verdoppelung der Haschisch 
Konsumierenden in zehn Jahren 2002 konsumierten 4,7% der Bevölkerung 
im Alter von 15 bis 64 Jahren, d.h. rund 225'000 Personen, 
Haschisch. Dabei fällt der Anteil der Männer mit 6,6% der 
Bevölkerung deutlich grösser aus als jener der Frauen (2,9%). Unter 
den 15- bis 24-Jährigen ist die Cannabis-Anhängerschaft am grössten 
(12,0%). Der prozentuale Anteil der Haschisch-Konsumierenden hat 
sich seit 1992 sowohl bei den Männern (1992: 3,4%; 2002: 6,6%) als 
auch bei den Frauen (1992: 1,4%; 2002: 2,9%) verdoppelt. Die 
Häufigkeit des Haschischkonsums ist in den letzten zehn Jahren 
ebenfalls gestiegen: Während 1992 38% der Haschisch Konsumierenden 
die Droge einmal oder öfter pro Woche konsumierten, belief sich 
dieser Anteil 1997 auf 40% und 2002 auf 48%. Dabei wuchs in diesen 
zehn Jahren der regelmässige Konsum der Männer rascher als jener der 
Frauen. Nervliche Anspannung bei der Arbeit als Ursache für 
zahlreiche gesundheitliche Störungen Gesundheitliche Probleme im 
Zusammenhang mit der Arbeit werden regelmässig in der Öffentlichkeit 
diskutiert. Für besonderen Gesprächsstoff hat in letzter Zeit die 
wachsende Anzahl von Invalidenrenten gesorgt. Die das ganze 
vergangene Jahr andauernde Gesundheitsbefragung des BFS bestätigt 
den Einfluss der Arbeitsbedingungen auf die Gesundheit. Danach 
leiden 44% der Erwerbsbevölkerung unter starken nervlichen 
Anspannungen bei der Arbeit, wobei der Anteil der Männer (47%) etwas 
höher ist als jener der Frauen (41%). Nervliche Anspannung und 
grosser Stress am Arbeitsplatz können eine Vielzahl gesundheitlicher 
Beeinträchtigungen hervorrufen, die sich in körperlichen Beschwerden 
wie Rücken-, Kopf- oder Brustschmerzen, Herzklopfen, Schlaf- oder 
Verdauungsstörungen oder auch in psychischen Störungen äussern 
(Reizbarkeit, Nervosität, Niedergeschlagenheit). Die Ergebnisse der 
Schweizerischen Gesundheitsbefragung zeigen, dass 38% der Frauen und 
21% der Männer, die unter sehr grosser nervlicher Anspannung wegen 
ihrer beruflichen Tätigkeit leiden, von starken körperlichen 
Beschwerden geplagt sind. Unter den weniger gestressen 
Erwerbstätigen sind es lediglich 20% bzw. 13%. Auch das psychische 
Wohlbefinden variiert je nach nervlicher Anspannung. So nimmt der 
Anteil der Personen mit geringem psychischem Wohlbefinden vom 
geringsten bis zum höchsten Anspannungsniveau von 16% auf 29% zu. 
Unsicherheit am Arbeitsplatz ebenfalls ein Gesundheitsfaktor Die 
wachsende Unsicherheit in der Arbeitswelt (Massenentlassungen, 
Arbeit auf Abruf usw.) schürt zahlreiche Ängste, die sich auf die 
Gesundheit auswirken. 11% der schweizerischen Wohnbevölkerung 
befürchten, ihre Stelle zu verlieren. Bei 8% ist die Angst 
mittelgross und bei 3% gross, wobei sich Männer und Frauen nicht 
stark unterscheiden. Besonders grosse Angst vor Arbeitsplatzverlust 
haben die Männer im Alter von 45-54 Jahren und die Frauen im Alter 
von 35-54 Jahren. Angstverstärkend wirkt sich die Meinung aus, dass 
es schwierig sein dürfte, wieder eine gleichwertige Arbeit zu 
finden. 53% der Erwerbstätigen (55% Männer, 51% Frauen) sind dieser 
Ansicht. Die Befürchtung, keine gleichwertige Stelle mehr zu finden, 
nimmt insbesondere ab 35 Jahren zu. Dieses Klima der Verunsicherung 
hat ähnliche Auswirkungen auf die Gesundheit wie die arbeitsbedingte 
nervliche Anspannung. 37% der Männer und Frauen, die grosse Angst 
haben, ihre Stelle zu verlieren, leiden an körperlichen Beschwerden 
wie Schlaflosigkeit, Kopf- oder Rückenschmerzen, während nur gerade 
17% der Personen ohne diese Angst über entsprechende Leiden klagen.
Die Schweizerische Gesundheitsbefragung 2002 Laut dem statistischen 
Mehrjahresprogramm des Bundes findet die Schweizerische 
Gesundheitsbefragung (SGB) alle fünf Jahre statt. Nach der Premiere 
1992/93 wurde die SGB 2002 zum dritten Mal durchgeführt. Für diese 
Ausgabe der Erhebung wurde eine Stichprobe von 31'000 Haushalten 
gezogen. 19'700 Personen willigten ein, über ihre gesundheitlichen 
Ansichten, ihren Lebensstil sowie ihre Bedürfnisse an Leistungen der 
Gesundheitsdienste Auskunft zu geben. Die SGB wirft ein Schlaglicht 
auf zahlreiche aktuelle Themen: arbeitsbedingte Gesundheitsprobleme, 
Krankenversicherung, gesundheitliche Risikofaktoren wie Übergewicht, 
Alkohol- und Cannabiskonsum oder auch aktives und passives Rauchen. 
Die ersten Ergebnisse der Erhebung sind einer Broschüre zu 
entnehmen, die soeben beim BFS erschienen ist.
BUNDESAMT FÜR STATISTIK
Informationsdienst
Auskunft:
Dr. Walter Weiss, BFS, Tel. 032 713 67 72 (Französisch)
Dr. Roland Calmonte, BFS, Tel. 032 713 65 64 (Deutsch)
Publikationsbestellungen: Tel.: 032 713 60 60, Fax: 032 713 60 61, E-
Mail:  order@bfs.admin.ch
Neuerscheinung:
BFS, Schweizerische Gesundheitsbefragung 2002: Erste Ergebnisse, 
Neuchâtel 2003, Bestellnummer 213-0201
BFS aktuell, Schweizerische Gesundheitsbefragung: Standardtabellen 
2002, 
Neuchâtel 2003, Bestellnummer 213-0205-01
Weiterführende Informationen finden Sie auf der Homepage des BFS 
http://www.statistik.admin.ch
31.10.03

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