Tous Actualités
Suivre
Abonner Bundesamt für Statistik

Bundesamt für Statistik

BFS: Internationale Nachfrage - Vergleich zwischen der schweizerischen und österreichischen Hotellerie

(ots)

Internationale Nachfrage - Vergleich zwischen der schweizerischen und österreichischen Hotellerie

Übersicht Der Vergleich der internationalen Kundschaft in den 
schweizerischen und in den österreichischen Hotelbetrieben von 1990 
bis 2002 bringt zahlreiche Ähnlichkeiten bezüglich Struktur und 
Entwicklung an den Tag. Offensichtlich haben beide Länder unter der 
Intensivierung des Konkurrenzkampfs in der Tourismusbranche (neue 
Destinationen, Senkung der Flugpreise, ...) gelitten. So weisen die 
Ankünfte- und Logiernächtedaten anfangs der 1990er-Jahre ein 
Nachfragehoch für die internationale Besucherschaft aus, das danach 
jedoch in beiden Ländern in ein Tief umschlug. In beiden Ländern 
gaben somit die wichtigsten Gästeherkunftsmärkte zwischen 1990 und 
2002 nach. Dieser Abwärtstrend lässt sich in anderen wichtigen 
europäischen Destinationen nicht beobachten. Die Bedeutung des 
Wintertourismus für das Hotellogiernächtevolumen in Österreich und 
der Schweiz erklärt möglicherweise den Rückgang. Diese zwei stark 
auf die traditionellen Winterferien ausgerichteten Destinationen 
haben ihre Abhängigkeit von den Schneeverhältnissen sowie die neuen 
Alternativen (z.B. Ferien an der Wärme im Winter) deutlich zu spüren 
bekommen. Sowohl geografisch als auch vom touristischen Angebot her 
ähnlich, ziehen die Schweiz und Österreich dieselbe Kundschaft an. 
Acht der zehn wichtigsten Gästeherkunftsländer sind in beiden 
Ländern identisch. Eine weitere Parallele im touristischen 
Kundenportefeuille der beiden Länder ist die grosse Bedeutung der 
Gäste aus Deutschland. Das «Befinden» dieses Marktes hat somit einen 
entscheidenden Einfluss auf die Logiernächteentwicklung. Neben 
diesen Gemeinsamkeiten zeigen die statistischen Daten auch einige 
wichtige Unterschiede zwischen den beiden Destinationen auf. Als 
erstes fällt auf: Der Tourismus spielt in Österreich eine noch viel 
grössere Rolle als in der Schweiz. So verbuchten die 
österreichischen Hotelbetriebe 2002 insgesamt ein fast zweieinhalb 
Mal grösseres Logiernächtevolumen. Nicht nur die Grösse des Landes 
oder die Infrastruktur, sondern auch die Preisunterschiede im 
Allgemeinen und im Gastgewerbe dürften diese deutliche Abweichung 
zwischen den beiden Ländern erklären. Die internationale Kundschaft 
in Österreich und der Schweiz unterscheidet sich auch in einem 
zweiten Punkt: Zwar dominieren in beiden Ländern die europäischen 
Besucherinnen und Besucher; in Übersee hingegen ist die Destination 
Schweiz viel beliebter. Märkte wie die Vereinigten Staaten oder 
Japan sind denn auch in der Schweiz stärker verankert. Drittens 
deckt der Vergleich zwischen den Hotelstatistiken der beiden Länder 
eine erstaunliche Differenz in der mittleren Aufenthaltsdauer der 
internationalen Gäste im selben Betrieb auf. Ein internationaler 
Besucher oder eine internationale Besucherin verbringt 
durchschnittlich eineinhalb Logiernächte mehr in einem 
österreichischen Hotel als in einem schweizerischen. Dadurch, dass 
die österreichischen Hotelbetriebe ihre Gäste zum längeren Verweilen 
bewegen können, sind sie gegenüber den Schweizer Betrieben klar im 
Vorteil. Die einander geografisch nahe gelegenen Destinationen 
ziehen eine ähnliche Kundschaft an und müssten deshalb eigentlich 
auf eine ähnliche Aufenthaltsdauer kommen. In einer 
Vertiefungsstudie mit fünf ausgewählten Märkten ergab sich hingegen 
für beide Länder eine ähnliche Entwicklung. Die entsprechenden 
Märkte – ausser Japan in Österreich – gaben in beiden 
Berichtsdestinationen nach, während sie in anderen Destinationen wie 
Frankreich, Spanien und Italien zulegten. Die grafische Darstellung 
zeigt insbesondere im Falle der Schweiz eine häufige Korrelation 
zwischen Logiernächten und Wechselkurs. Das Ursache-Wirkungsgeflecht 
hinter dieser Korrelation lässt sich jedoch nur schwer beurteilen. 
Auch nicht zu unterschätzen gilt es die Wirkung des Preisniveaus, 
das die Unterscheide in der touristischen Nachfrage ebenfalls 
beeinflusst. Seit mehreren Monaten ist die unterschiedliche 
Entwicklung des Tourismus in der Schweiz und in Österreich ein viel 
diskutiertes Thema. Den erhobenen Daten zufolge hat sich die 
Situation in der Schweiz seit 2001 in touristischer Hinsicht 
merklich verschlechtert. Österreichs Hotelbetriebe scheinen in den 
letzten Jahren in preislicher Hinsicht extrem konkurrenzfähig 
geworden zu sein. Längerfristig wird sich zeigen, ob die steilere 
Abwärtstendenz der Logiernächte in der Schweiz verglichen mit 
Österreich anhalten wird oder nicht. Ersten Ergebnissen für 2003 
zufolge ist die Situation im österreichischen Hotelsektor nach wie 
vor besser als in der Schweiz, jedoch ist der Unterschied nicht mehr 
so extrem.
Auskunft:
Aline Bassin, BFS, Tel. 031 323 65 00
Pierre Caille, BFS, Tel. 031 323 68 42
E-Mail:  pierre.caille@bfs.admin.ch
Informationsdienst:
Tel. 032 713 60 11
E-Mail:  info@bfs.admin.ch
Bestellnummer: 614-0200
Link zum kompletten BFS-aktuell:
http://www.statistik.admin.ch/stat_ch/ber10/dpm10.htm

Plus de actualités: Bundesamt für Statistik
Plus de actualités: Bundesamt für Statistik
  • 23.12.2003 – 09:15

    BFS: Der schweizerische Baupreisindex im Oktober 2003

    (ots) - Der schweizerische Baupreisindex im Oktober 2003 Leichte Preissteigerung im Bausektor Die Baupreise sind im Halbjahr zwischen April und Oktober 2003 leicht angestiegen (+0,3%). Dies besagt der vom Bundesamt für Statistik (BFS) berechnete Baupreisindex. Die in den vier vorangegangenen Halbjahren registrierte negative Preisentwicklung setzte sich somit nicht fort. Die Teuerung ist hauptsächlich auf ...

  • 22.12.2003 – 09:15

    BFS: Produzenten- und Importpreisindex im November 2003

    (ots) - Produzenten- und Importpreisindex im November 2003 Tiefere Importpreise Der vom Bundesamt für Statistik (BFS) berechnete Gesamtindex der Produzenten- und Importpreise sank im November 2003 gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozent und erreichte den Stand von 99,9 Punkten (Basis Mai 2003 = 100). Der Rückgang ist auf deutlich tiefere Importpreise (-0,5%) zurückzuführen. Hingegen erhöhten sich die Preise ...