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BFS: Ausländerinnen und Ausländer auf dem Arbeitsmarkt Vermehrte Zuwanderung hoch qualifizierter Arbeitskräfte

(ots)

Ausländerinnen und Ausländer auf dem Arbeitsmarkt

Vermehrte Zuwanderung hoch qualifizierter Arbeitskräfte
Im 2. Quartal 2003 waren in der Schweiz 809'000 Personen 
ausländischer Nationalität erwerbstätig (ohne Grenzgänger, 
Kurzaufenthalter und Asylsuchende). Drei Fünftel waren Angehörige 
eines EU/EFTA-Staates. In den vergangenen zwei Jahren kamen vor 
allem hoch qualifizierte Arbeitskräfte in die Schweiz, die im 
Dienstleistungsbereich tätig sind. Ein Grossteil der hoch 
qualifizierten ausländischen Erwerbstätigen kommt aus nord- und 
westeuropäischen EU/EFTA-Staaten. Nach wie vor sind aber 
überdurchschnittlich viele ausländische Erwerbstätige in der 
Industrie und im Bausektor tätig. In diesen Branchen sind vor allem 
Ausländer aus den westlichen Balkanländern sowie dem südeuropäischen 
EU-Raum beschäftigt. Kaum vertreten sind ausländische Erwerbstätige 
in der Landwirtschaft. Dies zeigen die Ergebnisse der 
Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung des Bundesamtes für Statistik 
(BfS). 809'000 niedergelassene Ausländer und Aufenthalter sind in 
der Schweiz erwerbstätig Gemäss der Schweizerischen 
Arbeitskräfteerhebung (SAKE) war im 2. Quartal 2003 jede fünfte der 
insgesamt 3,951 Mio. erwerbstätigen Personen ausländischer 
Nationalität (20,5% bzw. 809'000 Personen). Gegenüber dem Vorjahr 
sank die Zahl der niedergelassenen ausländischen Erwerbstätigen und 
Aufenthalter um 2,5% oder 21'000 Personen, während jene der 
schweizerischen Erwerbstätigen um 0,4% zunahm (+12'000 Personen). 
Diese Zahlen berücksichtigen die ständige Wohnbevölkerung ab 15 
Jahren. Zusätzlich sind in der Schweiz rund 250'000 
Grenzgänger/innen, Kurzaufenthalter/innen sowie Asylsuchende 
erwerbstätig (+3,3% oder +8000 Personen verglichen mit 2002). 
Innerhalb der letzten zwei Jahre kamen vor allem hoch qualifizierte 
Arbeitskräfte Über die Hälfte (57,6%) der ausländischen Aufenthalter 
und Niedergelassenen, die innerhalb der letzten zwei Jahre als 
Erwachsene (18 Jahre und älter) in die Schweiz eingewandert und hier 
erwerbstätig sind, haben eine universitäre oder gleichwertige 
Ausbildung abgeschlossen. Dieser Anteil ist markant höher als bei 
den ausländischen Erwerbstätigen, die bereits länger in der Schweiz 
leben (Aufenthaltsdauer 2-5 Jahre: 49,7%; 5-10 Jahre: 35,9%; über 10 
Jahre: 18,6%). Deutlich wird auch, dass sich die Gewichte der 
Einwanderung von Arbeitskräften weiter vom sekundären zum tertiären 
Sektor verschieben. Fast vier von fünf (78,2%) der seit höchstens 
zwei Jahren in der Schweiz ansässigen ausländischen Erwerbstätigen 
arbeiten im Dienstleistungssektor (2-5 Jahre: 75,5%; 5-10 Jahre: 
72,0%; über 10 Jahre: 63,5%). Etwa ein Viertel (26,4%) der innerhalb 
der letzten zwei Jahre eingewanderten ausländischen Erwerbstätigen 
sind in Gesundheits-, Lehr- und Kulturberufen oder als 
Wissenschaftler tätig. Hoch ist bei ihnen auch der Anteil der 
Manager, Verwaltungs-, Bank- /Versicherungsberufe und Juristen 
(17,4%). Sehr gering ist indes im Vergleich zu den seit über zehn 
Jahren in der Schweiz wohnhaften Ausländerinnen und Ausländern der 
Anteil der Erwerbstätigen in Produktionsberufen der Industrie und 
des Gewerbes (0-2 Jahre: 9,4%; über 10 Jahre: 22,2%), in Berufen des 
Bau- und Ausbaugewerbes (3,5%; 11,9%) sowie im Gastgewerbe und bei 
Berufen zur Erbringung von persönlichen Dienstleistungen (10,9%; 
21,6%). Neue Daten zur ausländischen Bevölkerung Mit dem 
Inkrafttreten der bilateralen Verträge I wurde die Meldepflicht für 
erwerbstätige Ausländerinnen und Ausländer aus der EU teilweise 
aufgehoben. Damit verschlechtert sich die Qualität der im zentralen 
Ausländerregister (ZAR) enthaltenen Daten zu Erwerbstätigkeit, 
Branchenzugehörigkeit und Beruf. Der Bundesrat hat daher 
beschlossen, zur Beobachtung der Auswirkungen der 
Personenfreizügigkeit auf den schweizerischen Arbeitsmarkt die 
traditionelle SAKE-Stichprobe ab 2003 durch eine Stichprobe von 
15'000 Personen aus dem Zentralen Ausländerregister (ZAR) zu 
ergänzen. Dadurch werden die Auswertungsmöglichkeiten zur 
ausländischen Bevölkerung in der SAKE wesentlich verfeinert. 
Erstmals wurden in der SAKE 2003 auch Interviews in englischer, 
serbokroatischer und albanischer Sprache durchgeführt. Die Mehrheit 
der ausländischen Erwerbstätigen kommt aus dem EU/EFTA- Raum Drei 
Fünftel (61,0%, 494'000) der ausländischen Erwerbstätigen sind 
Staatsangehörige eines EU- oder EFTA-Landes. Noch immer sind die 
Italiener mit Abstand die stärkste Einzelnationalität (174'000), 
gefolgt von den Portugiesen (85'000) und den Deutschen (79'000). 
167'000 Erwerbstätige (20,7%) stammen aus den westlichen 
Balkanländern, 5,2% aus den EU-Kandidatenstaaten Türkei, Bulgarien 
und Rumänien sowie 13,2% aus andern Staaten. Nach Grossregionen 
betrachtet schwankt der Anteil der Erwerbstätigen aus 
EU/EFTA-Ländern zwischen 49,6% (Zentralschweiz) und 71,2% 
(Genferseeregion). Südeuropäische Nationalitäten sind im Tessin 
(66,4% der ausländischen Erwerbstätigen), der Genferseeregion 
(50,2%), dem Espace Mittelland (41,8%) und im Kanton Zürich (31,8%) 
am stärksten vertreten. Erwerbstätige aus den westlichen 
Balkanländern sowie den EU-Kandidatenstaaten stellen die höchsten 
Anteile in der Zentralschweiz (41,3%), der Ostschweiz (39,8%) sowie 
in der Nordwestschweiz (33,4%). Starke Verankerung der Südeuropäer 
im sekundären Sektor und im Gastgewerbe Knapp ein Drittel (31,2%) 
der ausländischen Erwerbstätigen sind im sekundären Sektor tätig. 
Bei den Schweizerinnen und Schweizern sind es nur noch 20,9%. 
Auffallend sind hier die Kontraste zwischen einzelnen 
Nationalitätengruppen: Stark verankert im sekundären Sektor sind die 
Erwerbstätigen aus den westlichen Balkanländern (42,6%) sowie dem 
südeuropäischen EU-Raum (35,7%), dies besonders im Baugewerbe. 
Zusammen machen sie 88,9% der ausländischen Erwerbstätigen in dieser 
Branche aus. Der höchste Anteil an ausländischen Erwerbstätigen 
wurde im 2. Quartal 2003 im Gastgewerbe verzeichnet. Hier waren 
40,8% (59'000) der Erwerbstätigen niedergelassene Ausländer oder 
Aufenthalter. Ein Grossteil von ihnen (55,5%) stammt aus den 
westlichen Balkanländern, Italien oder Portugal. Zudem kommt knapp 
ein Fünftel der ausländischen Arbeitskräfte in dieser Branche nicht 
aus Europa (18,9%). Gemessen an ihrem Anteil an den ausländischen 
Erwerbstätigen insgesamt (11,9%) waren im Gastgewerbe Arbeitskräfte 
aus aussereuropäischen Ländern damit überdurchschnittlich vertreten. 
Herkunft der hoch qualifizierten ausländischen Erwerbstätigen Gemäss 
SAKE 2003 hat in der Schweiz rund ein Drittel (34,5%) der über 
25-jährigen ausländischen Erwerbstätigen keine nachobligatorische 
Ausbildung absolviert. Bei den Erwerbstätigen aus den südlichen 
Mitgliedstaaten der EU sind es 50,3%, verglichen mit lediglich 6,2% 
der Europäer und Europäerinnen aus den nördlichen und westlichen 
EU/EFTA-Staaten und 11,7% der schweizerischen Erwerbstätigen. 
Umgekehrt ist der Anteil der Erwerbstätigen mit Tertiärausbildung 
(Hochschulabschluss oder gleichwertige Ausbildung) bei den Nord- und 
Westeuropäern mit 57,9% am höchsten. Ebenfalls sehr hoch ist der 
Anteil der Personen mit Tertiärabschluss bei den Angehörigen jener 
Staaten, die 2004 der EU beitreten werden (55,5%) sowie den 
aussereuropäischen Nationalitäten (47,9%). Nur wenige ausländische 
Erwerbstätige sind selbständigerwerbend Angesichts der Unterschiede 
im Ausbildungsprofil erstaunt es nicht, dass Staatsangehörige nord- 
und westeuropäischer Staaten überdurchschnittlich oft in 
Kaderpositionen anzutreffen sind. Bei ihnen betrug der Anteil der 
Arbeitnehmenden mit Vorgesetztenfunktion 42,1% (Ausländerinnen und 
Ausländer total: 29,0%), gegenüber 30,1% bei den schweizerischen 
Erwerbstätigen. Hinsichtlich der beruflichen Stellung fällt auch 
auf, dass ausländische Erwerbstätige (10,2%) deutlich weniger eine 
berufliche Tätigkeit als Selbständigerwerbende oder mitarbeitende 
Familienmitglieder ausüben als Schweizerinnen und Schweizer (19,3%). 
Auch nach langer Aufenthaltsdauer in der Schweiz (20 Jahre und mehr) 
erreicht die Selbständigenquote der Ausländerinnen und Ausländer mit 
14,0% nicht jene der Schweizerinnen und Schweizer. Dies hängt 
teilweise damit zusammen, dass nur wenige ausländische Erwerbstätige 
im Landwirtschaftssektor tätig sind, in welchem die 
Selbständigenquote allgemein sehr hoch ist.
BUNDESAMT FÜR STATISTIK
Informationsdienst
Auskunft:
Enrico Moresi, Sektion Arbeitsmarkt, Erwerb und thematische Surveys, 
Tel. 032 713 64 02
Kurt Rohner, IMES - Bundesamt für Zuwanderung, Integration und 
Auswanderung, Tel. 031 322 28 88
Publikationsbestellungen unter: Tel.: 032 713 60 60, Fax: 032 713 60 
61,
E-Mail:  order@bfs.admin.ch
Neuerscheinungen:
BFS, Ausländerinnen und Ausländer in der Schweiz – Bericht 2003, 
Neuenburg 2003, Bestellnummer: 275-0300, Preis: 17 Fr.
BFS, Schweizerische Arbeitskräfteerhebung (SAKE) 2003, Neuenburg 
2004, Bestellnummer: 012-0300 Preis: 20 Fr.
Weiterführende Informationen finden Sie auf der Homepage des BFS 
http://www.statistik.admin.ch

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