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BFS: Gesamtarbeitsvertragliche Lohnabschlüsse für 2004

(ots)

Gesamtarbeitsvertragliche Lohnabschlüsse für 2004

Mässige Erhöhung der Löhne um 1,1% bei einer unsicheren Konjunktur 
Die Sozialpartner der wichtigsten Gesamtarbeitsverträge (GAV) haben 
für 2004 im Mittel eine nominale Effektivlohnerhöhung um 1,1% 
beschlossen. Davon werden 0,5% generell und 0,6% individuell 
zugesichert. Die in den wichtigsten GAV festgelegten Mindestlöhne 
wurden durchschnittlich um 0,6% angehoben.
Die Ergebnisse der Lohnverhandlungen für 2004 wurden im Rahmen der 
42 wichtigsten GAV erhoben und betreffen rund eine Million 
Arbeitnehmende (960'500). Das sind 68% aller Arbeitnehmenden, die in 
der Schweiz einem GAV unterliegen. Die Verhandlungen zwischen den 
Sozialpartnern sind bei den Effektiv- und Mindestlöhnen im Rahmen 
von drei GAV und bei den Effektivlöhnen im Rahmen eines GAV 
gescheitert. Effektivlöhne: Durchschnittliche Zunahme um 1,1% Die 
Sozialpartner der wichtigsten Gesamtarbeitsverträge haben für 2004 
durchschnittlich eine nominale Effektivlohnerhöhung um 1,1% 
beschlossen. Dieses Resultat ist im Lichte der stagnierenden 
Beschäftigung, der gedämpften Konjunkturlage sowie einer relativ 
geringen Inflation im Jahr 2003 (+0,6%) zu sehen. Im primären Sektor 
wurde für 2004 kein einziges Effektivlohnabkommen getroffen. Im 
sekundären und im tertiären Sektor mündeten die Verhandlungen in 
eine durchschnittliche nominale Lohnsteigerung um 0,5% 
beziehungsweise 1,5%. Die grössten Lohnerhöhungen waren in den 
Branchen Detailhandel (+1,2%), Kultur, Sport und Unterhaltung 
(+1,9%), Herstellung von Bekleidung (+2%) und 
Nachrichtenübermittlung (+2,2%) auszumachen. Im Gegensatz dazu 
wiesen die Branchen Erzeugung und Bearbeitung von Metall sowie 
Fahrzeugbau ein Nullwachstum der Löhne auf. Generelle Lohnerhöhungen 
seit 1999 zum ersten Mal wieder in der Minderzahl Der Anteil der 
individuell entrichteten Anpassungen (Leistungslohn) stieg zwischen 
1994 und 1998 regelmässig an. Während es 1994 noch 13% waren, betrug 
der Anteil der individuellen Erhöhungen 1998 bereits 80%. Zwischen 
1999 und 2003 wurden hingegen mehrheitlich generelle Lohnerhöhungen 
gewährt (1999: 67%; 2003: 57%). 2004 sank der Anteil der für die 
generellen Erhöhungen aufgewendeten Lohnsumme wieder unter die 
50%-Marke (48%). Während 2004 im sekundären Sektor die generellen 
Erhöhungen dominierten, waren es im tertiären Sektor, insbesondere 
bei den Branchen Handel und Verkehr und Nachrichtenübermittlung, die 
individuellen Erhöhungen. Mindestlöhne: Durchschnittliche Zunahme um 
0,6% Das nominelle Wachstum der Mindestlöhne belief sich im 
Durchschnitt auf 0,6%. Diese Zunahme für das Jahr 2004 weicht von 
der starken Mindestlohnerhöhung der letzten drei Jahre ab: 2001 
waren es +2,9%, 2002 +2,6% und 2003 +1,4%. Im primären Sektor wurden 
die Mindestlöhne praktisch nicht angepasst (+0,1%). Der sekundäre 
Sektor wies hingegen eine mittlere Mindestlohnerhöhung von 0,9% auf, 
während diese im tertiären Sektor von 2% im Jahr 2003 auf 0,8% 2004 
sank. Die Sektorendurchschnittswerte wurden in erster Linie von den 
Wirtschaftszweigen Bau sowie Gastgewerbe (+0,7%) und Detailhandel 
(+0,8%) beeinflusst, weil diese einen sehr hohen Anteil an GAV- 
unterstellten Arbeitnehmenden aufweisen. Deutlich über dem 
Durchschnitt lagen die mittleren Mindestlohnerhöhungen bei der 
Herstellung von Bekleidung und Pelzwaren (+2%), beim Grosshandel 
(+3,2%) und insbesondere bei den persönlichen Dienstleistungen 
(+6,7%), wo das durchschnittliche Lohnniveau im schweizerischen 
Vergleich am tiefsten ist. Demgegenüber wiesen die Branchen 
Herstellung von Nahrungsmitteln und Getränken und Herstellung von 
Möbeln, Schmuck und sonstigen Erzeugnissen bei den Mindestlöhnen ein 
Nullwachstum auf.
BUNDESAMT FÜR STATISTIK
Pressestelle
Auskunft:
Didier Froidevaux, BFS, Sektion Löhne und Arbeitsbedingungen, Tel.: 
032 713 67 56
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Bestellnummer: 318-0300. Preis: Fr. 6.--
Pressestelle BFS, Tel.: 032 713 60 13; Fax: 032 713 63 46
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