BFS: Hochschulabsolventen und -absolventinnen ein Jahr nach Studienabschluss 2003
(ots)Hochschulabsolventen und -absolventinnen ein Jahr nach Studienabschluss 2003
Startschwierigkeiten auf dem Weg in die Arbeitswelt
In der angespannten wirtschaftlichen Situation der vergangenen zwei Jahre gestaltete sich der Einstieg der Hochschulabsolventen in den Arbeitsmarkt schwieriger als bei früheren Prüfungsjahrgängen. Gemäss der Absolventenbefragung des Bundesamtes für Statistik (BFS) war zwar drei Monate nach der Diplomierung etwa die Hälfte der Absolventen beider Hochschultypen erfolgreich ins Erwerbsleben eingetreten, jedoch lag die Erwerbslosenquote ein Jahr nach Studienabschluss für Fachhochschulabsolventen bei 8% und für Absolventen der universitären Hochschulen bei 6%. Innerhalb der ersten drei Monate nach Verlassen der Hochschule sind 51,7% der Fachhochschul- und 49,3% der Universitätsabsolventen erfolgreich ins Erwerbsleben eingestiegen. Im Anschluss daran verläuft der Berufseintritt vor allem für die Fachhochschuldiplomierten etwas steiniger und der Suchprozess wird länger. Etwa ein Jahr nach Studienabschluss liegt ihre Erwerbslosenquote (8,1%) um 2 Prozentpunkte höher als jene der Universitätsabsolventen (6,1%). Berufsübergänge sind regional unterschiedlich Ein erfolgreicher Wechsel ins Erwerbsleben ist für Neudiplomierte der Région lémanique und aus dem Tessin mit grösseren Schwierigkeiten verbunden als für Neudiplomierte aus den Regionen Zürich beziehungsweise Ost- und Zentralschweiz. Sechs Monate nach Universitätsabschluss beträgt die Berufseintrittsquote in der Région lémanique 56,6% und ist damit deutlich unter derjenigen der Zentralschweiz (72,2%) angesiedelt. Für Fachhochschulabsolventen liegen die vergleichbaren Werte nochmals tiefer (49,6% und 70,2%). Auch ein Jahr nach Studienabschluss haben sich diese regionalen Unterschiede noch nicht aufgehoben: Während in der Région lémanique 8,5% der Universitätsabsolventen erwerbslos sind, befinden sich in der Zentralschweiz lediglich 3,6% in gleicher Situation. Bei den Fachhochschulen divergieren die entsprechenden Quoten zwischen den beiden Regionen um 7 Prozentpunkte (11,0% und 3,9%). und fachspezifisch geprägt Absolventen aus den Fachbereichsgruppen der Medizin und Pharmazie, der Rechtswissenschaften, des Bauwesens sowie der Sozialen Arbeit gehen relativ schnell und problemlos vom Ausbildungs- in das Beschäftigungssystem über. Ein halbes Jahr nach Studienabschluss sind jeweils über 70% der Befragten fachadäquat beschäftigt. Für Diplomierte professionsferner Fachrichtungen lassen die Berufseintrittsquoten demgegenüber eine langwierige Einmündungsphase in qualifizierte Beschäftigungsverhältnisse erkennen, welche ein Jahr nach Studienabschluss nicht immer abgeschlossen war. Der hohe Anteil erwerbsloser Hochqualifizierter aus den Geistes- und Sozialwissenschaften (8,8%) sowie aus den Wirtschaftswissenschaften (7,0% aus den Universitäten und 6,5% aus den Fachhochschulen) belegt die schwierigen Übergangsbedingungen für die Hochschulabsolventen 2002. Topeinstiegsgehälter für Diplomierte der Wirtschaftswissenschaften und der Sozialen Arbeit Mit einem mittleren Bruttojahreseinkommen von 79'000 Franken gehören die jungen Wirtschaftswissenschaftler ein Jahr nach Studienabschluss trotz der für sie schwierigen Arbeitsmarktlage zur Gruppe der Topverdienenden. Ebenfalls zu den oberen Einkommensklassen zählen die Absolventen der Fachrichtung Soziale Arbeit: Ihr überdurchschnittlich hohes Bruttomedianlohnniveau von 82'000 Franken erklärt sich vor allem aus der häufig gewählten berufsbegleitenden Studienform, der daran geknüpften Berufserfahrung sowie dem höheren Altersdurchschnitt. Im Kontrast dazu fallen die Einstiegsgehälter der Rechtswissenschaftler zum Befragungszeitpunkt auffallend gering aus (50'000 Franken). Dieser Umstand resultiert aus der häufigen Praktikantentätigkeit, die für die Erlangung des Anwaltspatents obligatorisch ist. Männer aus den Technischen Wissenschaften können zum Befragungszeitpunkt über 13,9% mehr Jahreseinkommen verfügen als Frauen dieses Fachbereichs. Gleichartige Differenzen zeigen sich wenn auch wesentlich weniger ausgeprägt zwischen den Akademikern und Akademikerinnen der Geistes- und Sozialwissenschaften (2,8%), der Wirtschaftswissenschaften (2,5%) sowie den Exakten- und Naturwissenschaften (0,5%). Geschlechtsspezifische Einkommensunterschiede bestehen zudem in sämtlichen Berufspositionen. Die einzigen Ausnahmen finden sich bei den Neudiplomierten aus den Fachhochschulen annähernd gleich hohe Bruttojahreseinkommen bei den Angestellten ohne Führungsfunktion sowie leichte Einkommensvorteile (+1,2%) bei Fachhochschulabsolventinnen auf der mittleren Führungsebene.
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