Tous Actualités
Suivre
Abonner Bundesamt für Statistik

Bundesamt für Statistik

BFS: Beschäftigungssituation im Gesundheitswesen 1995–2001

(ots)

Beschäftigungssituation im Gesundheitswesen 1995–2001

Ein dynamischer Sektor
Im Gesundheitswesen nimmt die Zahl der Bechäftigten stark zu. Dies 
geht aus den Analysen der drei letzten Betriebszählungen des 
Bundesamtes für Statistik (BFS) hervor. Während die Schweiz im Jahr 
2001 für Güter und Dienstleistungen des Gesundheitswesens rund 11% 
des BIP aufwendete, machte die Zahl der Erwerbstätigen in diesem 
Sektor beinahe 12% der Gesamtbeschäftigung aus. Dennoch fiel die 
jährliche Beschäftigungszunahme (+2,8%) geringer aus als der Anstieg 
der Kosten (+4,0%). Dass höhere Gesundheitskosten mit dieser 
dynamischen Entwicklung einhergehen, ist nicht erstaunlich. Es ist 
allerdings schwierig, dies anhand von Zahlen zu belegen. Im 
Gesundheitsbereich ist der Anteil der von Frauen besetzten Stellen 
traditionsgemäss sehr hoch und die Teilzeitarbeit weiter auf dem 
Vormarsch. Mit rund 430'000 Erwerbstätigen stellte der 
Gesundheitsbereich im Jahr 2001 rund 12% der Beschäftigten in der 
Schweiz. Die dynamische Entwicklung des Gesundheitsbereichs ist 
beeindruckend. Im Berichtszeitraum 1995 bis 2001 betrug die 
Beschäftigungszunahme 18,3%, während die Zahl der Arbeitsstellen für 
die gesamte Wirtschaft nur gerade um 3,4% zulegte. Im 
Gesundheitsbereich lag die Jahreswachstumsrate im Mittel bei satten 
2,8%, für die Gesamtwirtschaft betrug diese lediglich knapp 0,6%. 
Stationärer Bereich legt zahlenmässig am stärksten zu Der stationäre 
Bereich, der die Krankenhäuser sowie die sozialmedizinischen 
Institutionen umfasst, macht alleine schon mehr als die Hälfte (56%) 
aller Beschäftigten im Gesundheitsbereich aus; das sind 240'000 
Personen von insgesamt 430'000. Die durchschnittliche 
Jahressteigerung lag zwischen 1995 und 2001 bei 2,4%. Dies ist knapp 
weniger als die mittlere Jahressteigerung für den gesamten 
Gesundheitsbereich (2,8%). Zwischen 1995 und 1998 legte die 
Beschäftigung durchschnittlich um nur gerade 1,1% zu, während es in 
den drei darauf folgenden Jahren 3,6% waren. Die unterschiedliche 
Entwicklung zwischen den drei Erhebungen lässt sich wahrscheinlich 
auf die kostendämpfenden Massnahmen zurückführen, welche auf dem 
1996 in Kraft getretenen Krankenversicherungsgesetz beruhen. 
Aufgrund des neuen Gesetzes konnten die Kantone die 
Krankenhausplanung einführen und allgemein positive Auswirkungen auf 
die Kosten sowie eine Verlangsamung bei den Einstellungen 
festgestellt werden. Gemessen an der Zahl der Beschäftigten nimmt 
der Sektor Industrie und Handel von Gesundheitsgütern mit knapp 
83'000 Personen den zweiten Platz ein. Dies zeigt, welche Bedeutung 
die pharmazeutische und technisch-medizinische Industrie, deren 
Produktion grösstenteils exportiert wird, in der Schweiz hat. Mit 
einem Jahresmittel von 3,7% war die Zunahme der Anzahl Beschäftigten 
zwischen 1995 und 2001 dort sehr deutlich. Der ambulante Sektor wies 
mit rund 82'000 Beschäftigten im Jahr 2001 während der gesamten 
Berichtsperiode eine durchschnittliche jährliche Steigerung um 2,5% 
auf. Im Sektor Verwaltung und Prävention waren hingegen nur 3,6% der 
Beschäftigten des Gesundheitsbereichs tätig, was 15'300 Personen 
entspricht. Die Entwicklung der Stellenzahl in diesem Sektor schlägt 
jedoch alle Rekorde: +8,4% im Jahresmittel während der Periode 1995 
bis 2001. Teilzeitarbeit auf dem Vormarsch Mit Ausnahme des Sektors 
Handel und Industrie ist die Teilzeitarbeit im Gesundheitsbereich 
stark verbreitet. Bei den ambulanten Leistungen dominiert die 
Teilzeitarbeit sogar deutlich. Je nach Sektor war die Entwicklung 
der Vollzeit- und Teilzeitbeschäftigung sehr unterschiedlich. Die 
Vollzeitbeschäftigung nahm jährlich um 1,4% zu, während es bei der 
Teilzeitbeschäftigung 4,9% waren. Im stationären Sektor konnte für 
die Vollzeitbeschäftigung praktisch ein Nullwachstum beobachtet 
werden, im ambulanten Sektor war diese gar rückläufig (-0,7%). Diese 
beiden Sektoren, welche die Grundpfeiler des Gesundheitssystems 
sind, passen sich der Nachfrage nach Teilzeitarbeit an, dies im 
Gegensatz zu Industrie und Handel sowie zum Bereich Verwaltung der 
Sozialversicherungen, bei denen die Teilzeitbeschäftigung gegenüber 
der Vollzeitbeschäftigung im Jahresmittel nur leicht stärker 
anstieg. Frauenanteil steigt weiter Die starke Präsenz der Frauen 
ist für die Beschäftigungssituation im Gesundheitsbereich 
charakteristisch. Im stationären Bereich waren 2001 186'000 Frauen 
(77%) und 54'000 Männer beschäftigt. Im ambulanten Sektor wurden 
63'000 erwerbstätige Frauen gegenüber 19'000 erwerbstätigen Männern 
gezählt. Der Anteil der Frauen lag hier ebenfalls bei 77%. Zwischen 
1995 und 2001 ist die Zahl der von Frauen besetzten Stellen im 
Jahresmittel um 3,0% gestiegen. Demgegenüber konnte bei den Männern 
ein langsameres Wachstum (2,5%) festgestellt werden. In allen 
Sektoren nahm die weibliche Beschäftigung zu; einzige Ausnahme 
bildet der Sektor Industrie und Handel, wo die Zunahme der von 
Männern besetzten Stellen leicht höher war. Der ambulante Sektor war 
von sehr unterschiedlichen Jahreswachstumsraten geprägt (Männer: 
0,8%; Frauen: 3,1%), was grösstenteils auf den Ausbau der Spitex- 
Leistungen zurückzuführen ist. Die relativ starke Zunahme der Zahl 
männlicher Beschäftigter im stationären Bereich (Männer: 1,7%; 
Frauen 2,6%) könnte mit einem neu auflebenden Interesse der Männer 
an den traditionell von Frauen ausgeübten Pflegeberufen 
zusammenhängen.
Datenquellen Die Publikation des BFS analysiert die wichtigsten 
Tendenzen der Beschäftigungssituation im Gesundheitsbereich. Dabei 
stützt sie sich auf die Betriebszählungen der Jahre 1995, 1998 und 
2001. Die Betriebszählung bietet umfassendes Datenmaterial zur 
gesamten Beschäftigungssituation. Anhand ihrer detaillierten 
Informationen zu den einzelnen Branchen lässt sich unter anderem 
auch ein genaues Bild des Gesundheitswesens zeichnen. So können 
Bedeutung und Entwicklung der Beschäftigungssituation im 
Gesundheitswesen einerseits global im Rahmen der Gesamtwirtschaft 
und andererseits nach dessen interner Struktur beziffert und 
analysiert werden.
BUNDESAMT FÜR STATISTIK
Pressestelle
Auskunft: Raymond Rossel, BFS, Sektion Gesundheit, Tel.: 032 713 67 
77 Neuerscheinung: Beschäftigte im Gesundheitswesen. Fakten und 
Trends auf der Basis der Daten der Betriebszählungen 1995, 1998 und 
2001. StatSanté 2/2004. Bestellnr. 516-0402. Preis: gratis.
Pressestelle BFS, Tel.: 032 713 60 13; Fax: 032 713 63 46
Publikationsbestellungen, Tel.: 032 713 60 60, Fax: 032 713 60 61, E-
Mail:  order@bfs.admin.ch
Weiterführende Informationen finden Sie auf der Homepage des BFS 
http://www.statistik.admin.ch
Die Medienmitteilungen des BFS können als elektronische Newsletter 
abonniert werden. 
Anmeldung unter http://www.news-stat.admin.ch

Plus de actualités: Bundesamt für Statistik
Plus de actualités: Bundesamt für Statistik
  • 17.08.2004 – 09:15

    BFS: Produzenten- und Importpreisindex im Juli 2004

    (ots) - Produzenten- und Importpreisindex im Juli 2004 Wenig Bewegung – Jahresteuerung 1,3 Prozent Der vom Bundesamt für Statistik (BFS) berechnete Gesamtindex der Produzenten- und Importpreise sank im Juli 2004 gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozent und erreichte den Stand von 101,0 Punkten (Basis Mai 2003 = 100). Sowohl die Inland- als auch die Importprodukte verzeichneten einen leichten Preisrückgang ...

  • 16.08.2004 – 09:15

    BFS: Hochschulabsolventen und -absolventinnen ein Jahr nach Studienabschluss 2003

    (ots) - Hochschulabsolventen und -absolventinnen ein Jahr nach Studienabschluss 2003 Startschwierigkeiten auf dem Weg in die Arbeitswelt In der angespannten wirtschaftlichen Situation der vergangenen zwei Jahre gestaltete sich der Einstieg der Hochschulabsolventen in den Arbeitsmarkt schwieriger als bei früheren Prüfungsjahrgängen. Gemäss der ...

  • 13.08.2004 – 09:15

    BFS: Gesamtarbeitsvertragliche Lohnabschlüsse für 2004

    (ots) - Gesamtarbeitsvertragliche Lohnabschlüsse für 2004 Mässige Erhöhung der Löhne um 1,1% bei einer unsicheren Konjunktur Die Sozialpartner der wichtigsten Gesamtarbeitsverträge (GAV) haben für 2004 im Mittel eine nominale Effektivlohnerhöhung um 1,1% beschlossen. Davon werden 0,5% generell und 0,6% individuell zugesichert. Die in den wichtigsten GAV festgelegten Mindestlöhne wurden ...