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BFS: OECD-Bildungsindikatoren 2004: Bildung auf einen Blick

(ots)

OECD-Bildungsindikatoren 2004: Bildung auf einen Blick

Schweiz investiert überdurchschnittlich in ihr Bildungssystem
Die jüngsten verfügbaren internationalen Zahlen (2001-2002) weisen 
die Schweiz als Spitzenreiterin in Sachen Bildungsinvestitionen aus. 
Der bedeutende Mitteleinsatz wirft jedoch vermehrt auch Fragen zur 
Effizienz und Wirksamkeit des Bildungssystems auf. In der Ausgabe 
2004 von „Bildung auf einen Blick“ der Organisation für 
wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) werden die 
Ressourcen und Resultate im Bildungsbereich international 
verglichen. Im internationalen Vergleich hat die Schweiz 2001 einen 
grossen finanziellen Aufwand im Bildungsbereich betrieben. Alle 
Bildungsstufen zusammengenommen, hat sie pro Schulkind bzw. pro 
studierende Person 8'800 Dollar ausgegeben, während der OECD- 
Durchschnitt bei 6'200 Dollar liegt. Damit befindet sie sich 
zusammen mit den USA, Dänemark und Norwegen an der Spitze des 
internationalen Klassements. Insgesamt hat die Schweiz 5,3% ihres 
BIP für die Bildung aufgewendet. Zwischen 1995 und 2001 sind die 
Bildungsausgaben der Schweiz pro Schülerin oder Schüler der Primar- 
und Sekundarstufe stabil geblieben. In den meisten OECD-Ländern sind 
sie hingegen gestiegen. Demgegenüber hat die Schweiz in derselben 
Zeit ihre Ausgaben für die Lernenden der Tertiärstufe erhöht. Diese 
Entwicklung erklärt sich weitgehend durch strukturelle Reformen, 
insbesondere durch die Schaffung der Fachhochschulen. Es handelt 
sich somit um das Ergebnis einer punktuellen Investition. Das 
Schweizer Bildungssystem ist nicht zuletzt wegen des hohen 
Lohnniveaus eines der teuersten der Welt. Der Aufwand für das 
Schulpersonal macht auf der nicht-tertiären Stufe 85% der laufenden 
Ausgaben aus; auf der Tertiärstufe sind es 77%. Der OECD- 
Durchschnitt beträgt 81% bzw. 67%. Auch andere Faktoren erklären die 
hohen Bildungsinvestitionen der Schweiz. Zu nennen sind etwa die 
gute schulische Infrastruktur, die dezentrale Organisation des 
Systems (mit kleinen Klassen und Schulen) oder die Existenz der vier 
Sprachregionen. Ergebnisse im Bereich der Kompetenzen und Abschlüsse 
… Die Schweizer Bevölkerung zeichnet sich im internationalen 
Vergleich nach wie vor durch ein gutes Bildungsniveau aus: 82% der 
Schweizerinnen und Schweizer im Alter von 25 bis 64 Jahren verfügen 
mindestens über eine Ausbildung der Sekundarstufe II. Das OECD- 
Mittel liegt lediglich bei 65%. Nur wer beim Übergang zur 
nachobligatorischen Ausbildung über ein solides Fundament an 
Kompetenzen verfügt, hat gute Chancen auf eine erfolgreiche 
Fortsetzung der Bildungskarriere im beruflichen oder allgemein 
bildenden Bereich. Die Messresultate zu wichtigen Kompetenzen fallen 
für die Schweiz jedoch uneinheitlich aus. Die Abschlussquote auf der 
Sekundarstufe II und auf der Tertiärstufe vermittelt einen Eindruck 
vom vorhandenen Humankapital. 2002 schlossen neun von zehn jungen 
Schweizerinnen und Schweizern eine Ausbildung auf der Sekundarstufe 
II erfolgreich ab. Dieses Ergebnis übertrifft den internationalen 
Durchschnitt (acht von zehn); die Länder am unteren Ende der 
Rangliste holen jedoch auf. Die Inhaberinnen und Inhaber eines 
solchen Abschlusses sind für den Eintritt ins Berufsleben oder eine 
höhere Ausbildung gerüstet. Auf der Tertiärstufe haben sie die Wahl 
zwischen einem Hochschulstudium oder einer höheren Berufsbildung. 
Die Abschlussquote dieser zwei Bildungsrichtungen beträgt in der 
Schweiz rund 37% (19% höhere Berufsbildung, 18% Hochschulen). Sie 
liegt damit um fünf Prozentpunkte unter dem internationalen Mittel. 
… sowie auf dem Arbeitsmarkt Die Fortsetzung der Ausbildung über die 
obligatorische Schule hinaus begünstigt die Integration in den 
Arbeitsmarkt. In der Schweiz kommt dies insbesondere der beruflichen 
Eingliederung der Frauen zugute. Frauen, die ihre Ausbildung auf der 
Sekundarstufe II fortsetzen, weisen eine Erwerbstätigenquote von 73% 
auf. Jene, die dies unterlassen, kommen hingegen nur auf 60%. Für 
die Absolventinnen höherer Ausbildungen ergibt sich ein Wert von 
82%. Männer nur mit obligatorischer Schulausbildung verzeichnen eine 
Quote von 82%, jene mit höherer Sekundarausbildung eine von 90% und 
jene mit Tertiärausbildung eine von 94%. Im internationalen 
Vergleich weist die Schweiz eine der höchsten Erwerbstätigenquoten 
auf. Bildungsinvestitionen ermöglichen den Erwerb von Kompetenzen, 
die das Einkommenspotenzial erhöhen und zur wirtschaftlichen 
Produktivität beitragen. Lohnunterschiede hängen von der höchsten 
abgeschlossenen Ausbildung ab. Sie sind ein Mass für den 
finanziellen Anreiz und die Motivation der Lernenden, sich weiter 
auszubilden. Nimmt man das mittlere Einkommen auf der Sekundarstufe 
II als Basis (100%), beträgt das durchschnittliche Einkommen mit 
obligatorischer Schulausbildung 76%, mit Tertiärausbildung hingegen 
158%. Diese Ergebnisse liegen nahe der internationalen Mittelwerte 
(80% und 148%).
BUNDESAMT FÜR STATISTIK
Pressestelle
Auskunft:
Wayra Caballero Liardet, BFS, Sektion Bildungssysteme, Wissenschaft 
und Technologie, Tel.: 032 713 64 81
Hélène Gapany Savioz, BFS, Sektion Bildungssysteme, Wissenschaft und 
Technologie, Tel.: 032 713 66 78
Neuerscheinung:
Bildung auf einen Blick, OECD-Indikatoren 2004, Paris 2004
Bestellung unter:
http://www.SourceOECD.org
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Albrechtstrasse 9/10
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Weiterführende Informationen finden Sie auf der Homepage des BFS 
http://www.statistik.admin.ch und www.oecd.org/edu/eag2004
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