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BFS: Provisorische Ergebnisse der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung 2004

(ots)

Provisorische Ergebnisse der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung 2004

Erwerbslosigkeit in der Schweiz auf vergleichsweise tiefem Niveau
Im 2. Quartal 2004 waren in der Schweiz 178'000 Personen ohne Arbeit 
und auf Stellensuche. Gegenüber dem Vorjahr erhöhte sich die 
Erwerbslosenquote von 4,1 Prozent auf 4,3 Prozent. Im 
internationalen Vergleich weist die Schweiz damit nach wie vor eine 
der niedrigsten Erwerbslosenraten auf. Neben den Erwerbslosen wurden 
378'000 Teilzeiterwerbstätige gezählt, welche ihr Arbeitspensum 
erhöhen möchten. Der Anteil der Erwerbslosen und Unterbeschäftigten 
am Total der Erwerbspersonen lag im 2. Quartal 2004 mit 13,4 Prozent 
leicht über dem Vorjahreswert von 13,1 Prozent. Das gewünschte 
zusätzliche Arbeitspensum von Erwerbslosen und Unterbeschäftigten 
belief sich auf insgesamt rund 255'000 Vollzeitstellen. Dies zeigen 
die provisorischen Ergebnisse der Schweizerischen 
Arbeitskräfteerhebung 2004 des Bundesamtes für Statistik (BFS).
Gleichzeitig mit dieser Pressemitteilung publiziert das seco die 
Zahlen zu den registrierten Arbeitslosen für den Monat September. 
Die Indikatoren der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung (SAKE) und 
jene des seco ergänzen sich gegenseitig, denn sie beschreiben 
dasselbe Phänomen aus jeweils verschiedenen Blickwinkeln. So ist die 
SAKE etwa für internationale Vergleiche die geeignete Quelle, 
während sich die Statistik der registrierten Arbeitslosen des seco 
besonders zur Beobachtung kurzfristiger konjunktureller 
Entwicklungen eignet.
In der Schweiz waren im 2. Quartal 2004 178'000 Personen erwerbslos, 
was einer Erwerbslosenquote von 4,3 Prozent entspricht. Damit gehört 
die Schweiz zu den Ländern mit tiefer Erwerbslosigkeit. Nur 
Luxemburg, Österreich und Zypern (jeweils 4,0%) weisen noch leicht 
tiefere Erwerbslosenquoten auf. Ebenfalls gering ist der Anteil an 
Erwerbslosen in Japan (4,8%) und den Vereinigten Staaten (5,5%). 
Deutlich höher fallen die entsprechenden Quoten hingegen in 
Deutschland (9,7%) und Frankreich (9,0%) aus. Innerhalb der 
erweiterten EU sind es schliesslich Polen (19,0%) und die Slowakei 
(16,3%), die am stärksten mit einer hohen Erwerbslosigkeit zu 
kämpfen haben. Anstieg der Erwerbslosigkeit insbesondere bei den 
wenig Qualifizierten Die Erwerbslosenquote stieg in der Schweiz 
zwischen dem 2. Quartal 2003 und dem 2. Quartal 2004 von 4,1 Prozent 
auf 4,3 Prozent an. Ein deutlicher Zuwachs (von 6,5% auf 7,3%) war 
insbesondere bei Personen ohne nachobligatorische Ausbildung zu 
verzeichnen. Ebenfalls angestiegen ist innert Jahresfrist die 
entsprechende Quote der Personen mit Berufsausbildung oder Maturität 
(von 3,7% auf 3,9%). Die Erwerbslosenrate der Personen mit 
Universitätsabschluss oder vergleichbarer Ausbildung ist indes im 
gleichen Zeitraum leicht gesunken (von 3,0% auf 2,7%). Während die 
Zahl der Erwerbslosen in den Altersklassen der 40-54- Jährigen (von 
42'000 auf 49'000) sowie der 55-64-Jährigen (von 14'000 auf 19'000) 
angestiegen ist, konnte zwischen dem 2. Quartal 2003 und dem 2. 
Quartal 2004 bei den 15-24-Jährigen ein Rückgang der Erwerbslosen 
von 50'000 auf 45'000 verzeichnet werden. Unterschiede zwischen 
registrierten und nicht registrierten Erwerbslosen Von allen 
Erwerbslosen waren im 2. Quartal 2004 38 Prozent oder rund 68'000 
nicht bei einem regionalen Arbeitsvermittlungszentrum (RAV) 
registriert. Bei den Frauen waren es fast die Hälfte (45%), während 
lediglich 31 Prozent der erwerbslosen Männer nicht bei einem RAV 
gemeldet waren. Einen grossen Einfluss auf das Meldeverhalten hat 
die berufliche Situation vor der Erwerbslosigkeit: Der überwiegende 
Teil der Personen, die berufstätig waren, bevor sie erwerbslos 
wurden, ist bei einem RAV gemeldet (75%). Hingegen verzichten viele 
stellensuchende Hausfrauen und Hausmänner auf den Gang zum 
Arbeitsamt. Bei ihnen betrug der Anteil der Eingeschriebenen nur 38 
Prozent. Das gleiche gilt auch für einen Grossteil der Erwerbslosen, 
welche nach Abschluss einer Ausbildung eine Stelle suchten: 31 
Prozent von ihnen waren im 2. Quartal 2004 bei einem RAV gemeldet. 
131'000 Teilzeiterwerbstätige würden lieber Vollzeit arbeiten Gemäss 
SAKE 2004 zählte die Schweiz im 2. Quartal 378'000 
Unterbeschäftigte, d.h. Teilzeiterwerbstätige, die ihr Arbeitspensum 
erhöhen möchten. Das sind 9,1 Prozent der Erwerbsbevölkerung. Rund 
ein Drittel der Unterbeschäftigten (35%, 131'000 Personen) würde 
eine Vollzeitstelle ihrer Teilzeitstelle vorziehen. 63 Prozent aller 
Unterbeschäftigten (237'000 Personen) wären innerhalb von 3 Monaten 
für einen höheren Beschäftigungsgrad verfügbar. Ein Indikator für 
das Ausmass der Unterbeschäftigung ist die gewünschte zusätzliche 
Arbeitszeit. Knapp ein Drittel der Unterbeschäftigten (30%, 114'000 
Personen) möchten lediglich zwischen 1 und 5 Stunden zusätzlich 
arbeiten. Beträchtlich ist allerdings auch die Zahl jener, welche 
zusätzlich 20 oder mehr Stunden pro Woche arbeiten möchten (73'000, 
19% der Unterbeschäftigten). Zusätzlich gewünschtes Arbeitspensum 
von 255'000 Vollzeitstellen Insgesamt hatten im 2. Quartal 2004 
556'000 Personen oder 13,4 Prozent der Erwerbsbevölkerung keine oder 
nicht genügend Arbeit. Gegenüber dem 2. Quartal 2003 war damit ein 
leichter Anstieg zu verzeichnen (541'000, 13,1% der 
Erwerbsbevölkerung). Das von den Erwerbslosen bzw. 
Unterbeschäftigten zusätzlich gewünschte Arbeitspensum beläuft sich 
auf insgesamt rund 255'000 Vollzeitstellen. Über die Hälfte davon 
(58%, 147'000 Vollzeitstellen) ist auf Erwerbslosigkeit 
zurückzuführen, welche somit stärker ins Gewicht fällt als die 
Unterbeschäftigung (108'000 Vollzeitstellen).
Die definitiven Ergebnisse der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung 
werden Anfang November veröffentlicht.
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Auskunft:
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