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Medizinische Statistik der Krankenhäuser

(ots)

Medizinische Statistik der Krankenhäuser

Kaiserschnitt bei 29 Prozent aller Entbindungen in Schweizer 
Spitälern
In den Schweizer Spitälern erfolgte im Jahre 2003 fast jede dritte 
Entbindung durch Kaiserschnitt. Wie eine Analyse des Bundesamtes für 
Statistik (BFS) zeigt, sind die regionalen Unterschiede erheblich. 
In gewissen Regionen lässt sich jede zweite Frau per Kaiserschnitt 
entbinden, in anderen Regionen hingegen wird weniger als eines von 
zehn Kindern per Kaiserschnitt geboren. Auch von Spital zu Spital 
variiert der Anteil der Kaiserschnitte an der Gesamtheit der 
Entbindungen zum Teil beträchtlich. Etwas mehr als ein Drittel der 
Frauen, die mit Kaiserschnitt entbunden haben, kamen notfallmässig 
ins Spital. Steigender Anteil der Kaiserschnitte an allen 
Entbindungen Gemäss der Medizinischen Statistik der Krankenhäuser 
wurden in den Schweizer Spitälern im Jahre 2003 rund 67'000 Frauen 
entbunden. 29,2 Prozent davon durch Kaiserschnitt. Im Jahre 2002 
hatte der Anteil der Kaiserschnitte noch 27,5 Prozent, 2001 26,3 
Prozent betragen. Im internationalen Vergleich übertrifft die Rate 
für das Jahr 2003 beispielsweise diejenige von Deutschland (25,5%) 
und gehört europaweit zu den höchsten. Grosse regionale Unterschiede 
Im Jahr 2003 standen 354 Spitäler auf den kantonalen Spitallisten, 
wovon 207 als Akutspitäler aufgeführt wurden. In 127 Spitälern 
wurden Kaiserschnitte vorgenommen. Untersucht man, wie sich 
Entbindungen und Kaiserschnitte nach der Wohnregion der Mütter 
verteilen, so stellt sich heraus, dass in bestimmten Regionen fast 
doppelt so oft ein Kaiserschnitt durchgeführt wird wie im 
schweizerischen Durchschnitt. So werden beispielsweise in den 
Regionen Zollikerberg, Herrliberg und Küsnacht im Kanton Zürich vier 
von zehn Frauen per Kaiserschnitt entbunden. In der solothurnischen 
Region Riedholz, in der Baselbieter Region Binningen in der Urner 
Region Schattdorf oder in der Aargauer Region Stein ist es sogar 
jede zweite Frau. Diesen stehen Regionen wie die Surselva oder das 
Puschlav gegenüber, in denen weniger als jedes zehnte Kind per 
Kaiserschnitt zur Welt gebracht wird. Die Kaiserschnittrate liegt 
dort weit unter dem schweizerischen Durchschnitt. Höheres Alter und 
längerer Spitalaufenthalt Frauen, welche mit Kaiserschnitt entbunden 
haben, sind mit 31,4 Jahren im Durchschnitt eineinhalb Jahre älter 
als Frauen mit einer Spontangeburt. Auch bleiben die mit 
Kaiserschnitt entbundenen Frauen durchschnittlich fast drei Tage 
länger im Spital, nämlich 8,6 Tage, im Vergleich zu den 5,8 Tagen 
der Frauen ohne Kaiserschnitt. Die ambulanten Entbindungen wurden 
während der ganzen Analyse nicht berücksichtigt. Etwa ein Drittel 
der Frauen, die mit Kaiserschnitt entbunden haben, kamen als 
Notfälle ins Spital. Kaiserschnitte sind doppelt so teuer wie 
Spontangeburten Im Weiteren wurde untersucht, ob privat- und 
halbprivat Versicherte eine höhere Kaiserschnittrate aufweisen. Ein 
solcher Zusammenhang konnte nur in den Kantonen Nidwalden, 
Basel-Stadt und Zürich festgestellt werden, nicht aber für die 
gesamte Schweiz. Der Anteil der Kaiserschnitte an den Entbindungen 
in den Privatspitälern war mit 40 Prozent deutlich höher als in den 
öffentlichen Spitälern mit 26 Prozent. Die Kosten eines 
Kaiserschnittes ohne Komplikationen sind rund doppelt so hoch wie 
die einer normalen vaginalen Entbindung.
Kurzbeschreibung der Medizinischen Statistik der Krankenhäuser In 
der Medizinischen Statistik der Krankenhäuser des BFS werden jedes 
Jahr soziodemographische, administrative und medizinische 
Informationen aller in schweizerischen Krankenhäusern 
hospitalisierten Patienten erhoben. Konkret werden bei allen 
Patienten Angaben bezüglich Alter, Geschlecht, Wohnregion, 
Versicherungsart, Aufenthalt vor der Hospitalisierung sowie 
Diagnosen und Behandlungen erfasst.
Regionen in der Medizinischen Statistik der Krankenhäuser Zum 
Studium der geographischen Verteilung der Krankenhausfälle und aus 
Datenschutzgründen werden durch eine Gruppierung von Postleitzahlen 
insgesamt 612 Kleinregionen gebildet. Diese können einerseits aus 
mehreren kleineren Gemeinden oder andererseits – insbesondere in 
dicht besiedelten Gebieten - aus einzelnen Stadtteilen bestehen. In 
den meisten Fällen haben diese eine Bevölkerungszahl zwischen 3500 
und 10'000 Einwohner bzw. Einwohnerinnen.
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