Bundesamt für Berufsbildung und Technologie
BBT: 2,3 Millionen Franken für zusätzliche Lehrstellen
Bern (ots)
Bern, 1. Juli 2003, BBT: Die von Bundesrat Joseph Deiss eingesetzte Task Force Lehrstellen 2003 schätzt die aktuelle Lehrstellensituation aufgrund der monatlichen Erhebung der Kantone als stabil bis angespannt ein. An ihrer Sitzung vom Dienstag hat sie bereits Massnahmen für das Jahr 2004 verabschiedet: Unterstützt werden Lehrstellenförderer und neue Lehrbetriebsverbün-de sowie Fachpersonen, die Jugendliche ohne Lehrstellen auf offene Lehrstellenangebote gezielt aufmerksam machen. Zudem wird das Berufsmarketing intensiviert und die Berufsbildung in ausländischen Kulturkreisen besser bekannt gemacht. Dafür sollen vorerst 2,3 Millionen Fran-ken bereitgestellt werden.
Der Lehrstellenmarkt präsentiert sich gemäss einer Trendumfrage von Ende Juni bei den Kantonen unterschiedlich. Der Grossteil der Kantone schätzt die Situation als stabil ein. Dagegen sprechen vor allem Aargau, Bern, Basel Stadt und Basel Land, Solothurn und Zürich von einer angespannten Lage. Die Auswahlmöglichkeiten sind gesamtschweizerisch bei den kaufmännischen Berufen und in der Informatik beschränkt. Offene Lehrstellen bestehen bei den Bau- und Baunebenberufen so-wie bei den handwerklichen Berufen. In den Kantonen werden zur Zeit zahlreiche Anstrengungen unternommen, um allen Schulabgängerinnen und -abgängern einen Anschluss nach der obligatori-schen Schulzeit bieten zu können. Dazu zählen zum Beispiel gezielte Kontaktaufnahme mit Lehr-firmen, Aufrufe in den Medien und die Erweiterung von Brückenangeboten.
Aufgrund der Rückmeldungen der Kantone ist davon auszugehen, dass die Lehrstellensituation auch im nächsten Jahr angespannt sein wird. Die Task Force hat deshalb drei Hauptmassnahmen sowie zwei flankierende Massnahmen verabschiedet, um im Jahr 2004 zusätzliche Lehrstellen zu schaffen. Dafür sollen beim Bund vorerst insgesamt 2,3 Millionen Schweizer Franken bereitgestellt werden.
Bei den Hauptmassnahmen gilt die finanzielle Unterstützung von Lehrstellenförderern als ein er-folgreiches und rasch wirksames Instrument. Personen, die in der regionalen Wirtschaft verankert sind, motivieren Unternehmerinnen und Unternehmer, zusätzliche Ausbildungsplätze zur Verfü-gung zustellen. Als zweite Hauptmassnahme erhalten Lehrbetriebsverbünde eine Anschubfinanzie- rung. Bei diesem Ausbildungsmodell entstehen neue Lehrstellen, indem Unternehmungen gemein-sam Ausbildungsplätze anbieten. Die dritte Hauptmassnahme betrifft die Vermittlung und das Mentoring. Fachpersonen machen Jugendliche ohne Lehrstellen gezielt auf offene Lehrstellenangebote aufmerksam, beraten sie und vermitteln sie den Unternehmungen.
Flankierend zu diesen drei Hauptmassnahmen hat die Task Force einerseits beschlossen, das Be-rufsmarketing zu intensivieren. Andererseits soll den verschiedenen ausländischen Kulturkreisen die Wichtigkeit einer abgeschlossenen Berufslehre über Schlüsselpersonen näher gebracht werden.
Zum Lehrbeginn 2003 wird die Task Force Ende August die Entwicklung der Lehrvertragsab-schlüsse bilanzieren und über das weitere Vorgehen entscheiden.
Für weitere Auskünfte: Ursula Renold, stv. Direktorin Bundesamt für Berufsbildung und Technologie (BBT), Tel. 031 323 76 12, ursula.renold@bbt.admin.ch Dani Duttweiler, Leistungsbereich Berufsbildung, BBT, Tel. 031 324 73 47, dani.duttweiler@bbt.admin.ch Internet: www.bbt.admin.ch // (Dossier: Task Force Lehrstellen 2003)