Transport von Abfällen aus Lucens ins ZWILAG
Bern (ots)
Das Bundesamt für Energie hat die Bewilligung für den Transport von sechs Behältern mit radioaktiven Abfällen des ehemaligen Versuchsatomkraftwerks Lucens (VD) ins ZWILAG bei Würenlingen (AG) erteilt. Die Transporte werden zwischen dem 17. und dem 29. September unter der Leitung der ehemaligen Betreiberin des Versuchsreaktors, der Nationalen Gesellschaft zur Förderung der Industriellen Atomtechnik (NGA), durchgeführt.
Der Bau des ersten Kernkraftwerks der Schweiz begann im Sommer 1962 westlich von Lucens. Das unterirdische Versuchsatomkraftwerk gab am 29. Januar 1968 erstmals Elektrizität ins öffentliche Netz ab. Sein schwerwassermoderierter, CO2-gekühlter Druckrohrreaktor wurde mit Natururan betrieben. Ein Jahr später, am 21. Januar 1969 wurde ein Brennstoffelement überhitzt und zerstört. Dabei entwichen radioaktive Edelgase in die Kaverne. Der Reaktor wurde daraufhin stillgelegt; es trat keine Radioaktivität in die Umwelt aus.
Die Demontage-Arbeiten dauerten bis Ende 1972. Die Kavernen wurden 1992 teilweise mit Beton gefüllt. Der grösste Teil des Areals wurde im April 1995 aus dem Status einer Kernanlage entlassen. Der Kanton Waadt erwarb anschliessend diesen Teil der Anlage und benutzt ihn u.a., um archäologische Fundgegenstände zu lagern. Die übriggebliebene Parzelle mit den sechs Abfallbehältern ist im rechtlichen Sinne stets noch eine Kernanlage. Nach der Überführung der Behälter ins ZWILAG kann sie aus der atomrechtlichen Aufsicht entlassen werden.
Bern, 15. September 2003
Bundesamt für Energie
Auskunft: Beat Wieland, Leiter der Sektion Kernenergie, BFE, Tel. 031 322 56 47