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pafl: Die zentrale Rolle der Frauen in der Entwicklung der Gesellschaft

(ots)

Vaduz, 7. März (pafl) -

Heute, 8. März, feiert die
Internationale Gemeinschaft wie jedes Jahr den internationalen Tag 
der Frau. Dieses Jahr steht er unter dem Motto "Gleichheit der 
Geschlechter und die Millenniumsentwicklungsziele." Denn, wie 
UNO-Generalsekretär Kofi Annan ausführt, ist die Gleichstellung eine 
Grundvoraussetzung für alle andern Entwicklungsziele. Liechtenstein 
richtet im Rahmen seines humanitären Engagements und der 
Entwicklungszusammenarbeit seit Jahren besonderes Augenmerk auf die 
Förderung von Frauen und Kindern. Die jährlich von der Regierung 
veröffentlichte Aktionsplattform 2002 zur Umsetzung der 
Weltfrauenkonferenz in Peking beinhaltet wiederum wichtige 
Fortschritte in der Frauenpolitik. Schliesslich bedeutet die Vergabe 
des vierten Anerkennungspreis "Chancengleichheit" anlässlich dieses 
internationalen Tags der Frau ein weiterer Schritt zur Förderung der 
Frauen in Wirtschaft und Politik.
Frauen in der Internationalen Humanitären Zusammenarbeit 
Liechtensteins
Der Einbezug von Frauen in die Entwicklung, sei dies nun 
Firmenentwicklung oder die Entwicklung der Gesellschaft, ist für den 
Erfolg jeder Entwicklungsstrategie notwendig. Dabei gibt es gemäss 
UNO-Generalsekretär Kofi Annan "keine effiziente 
Entwicklungsstrategie, in der Frauen nicht eine zentrale Rolle 
spielen." Die Staatengemeinschaft hat daher eines der acht 
übergreifenden Entwicklungsziele der Förderung der Frauen und der 
Gleichstellung von Frau und Mann gewidmet.
Liechtenstein setzt diese Erkenntnis im Bereich der Internationalen 
Humanitären Zusammenarbeit und der Entwicklungszusammenarbeit 
konsequent um. Seit Jahren leistet die Regierung einen regelmässigen 
Beitrag an den Entwicklungsfonds der Vereinten Nationen für Frauen 
(UNIFEM). Im Rahmen seines humanitären Engagements unterstützt 
Liechtenstein spezifische Frauenprojekte, wie beispielsweise im 
vergangenen Jahr die beiden Projekte der Organisation für Sicherheit 
und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) zur Förderung der Frauenrechte 
in Kirgistan und zur Prävention von Gewalt gegen Frauen in der 
Kaukasusregion. Der Liechtensteinische Entwicklungsdienst (LED) ist 
sich der Rolle der Frauen für den Erfolg seiner Arbeit bewusst. Er 
bezieht die Interessen und Belange der Frauen in die Auswahl aller 
Projekte ein. Gerade die Projekte in den zentralen Sektoren 
"Gesundheit", "Bildung" und "Förderung der ländlichen Entwicklung" 
werden stärker auf die Bedürfnisse der Frauen ausgerichtet und 
zählen bewusst auf die aktive Mitarbeit der Frauen. Beispielsweise 
finanziert der LED seit einigen Jahren ein Projekt in Mosambik, 
welches durch die Einrichtung von Frauentreffpunkten die 
Alphabetisierung und Weiterbildung der Frauen fördert und Programme 
zur Einkommensschaffung lanciert.
Anerkennungspreis für Betriebe, die Chancengleichheit fördern
Die Fokussierung auf die Frauen und ihre Rolle in der Entwicklung 
von Gesellschaft und Wirtschaft folgt aus der Erkenntnis, dass weder 
Entwicklung im Kleinen noch im Grossen ohne Frauen funktionieren 
kann. Frauen müssen aktiv in die Entscheidungsprozesse mit 
einbezogen werden. Entwicklungsarbeit funktioniert nur dann, wenn 
sie von Frauen mitgestaltet und mitgetragen wird. Entwicklung ist 
kein Geschenk an die Frauen sondern eine Leistung der Gesellschaft 
als Ganzes, an welcher Frauen wesentlichen Anteil haben müssen.
Dieser Grundsatz gilt nicht nur für die Entwicklungszusammenarbeit. 
Die zentrale Rolle der Frauen im Bereich der gesellschaftlichen und 
wirtschaftlichen Entwicklung setzt sich auch in unserer modernen 
Gesellschaft fort. Auch wir sind in allen Bereichen auf die 
Leistungen der Frauen angewiesen. Sie sind wichtige 
Mitgestalterinnen nicht nur im traditionellen häuslichen und 
familiären Bereich sondern auch in Wirtschaft und Politik. Zentral 
für die stärkere Vertretung von Frauen in Wirtschaft und Politik ist 
jedoch die bessere Vereinbarkeit solcher Aufgaben mit der 
Familienarbeit. Die Regierung hat deshalb den jährlichen 
Anerkennungspreis "Chancengleichheit" dieses Jahr für Betriebe 
ausgeschrieben, welche sich durch besonders familien- und 
frauenfreundliche Rahmenbedingungen auszeichnen, sozialpolitische 
Verantwortung tragen oder im Hinblick auf die Chancengleichheit 
fortschrittliche Personalpolitik betreiben. Der Preis wird am 
Montag, 10. März, zum vierten Mal vergeben.
Förderung der tatsächlichen Gleichstellung in Liechtenstein - 
Aktionsplattform 2002
1995 hat in Peking die vierte Weltfrauenkonferenz stattgefunden. 180 
Länder - unter ihnen Liechtenstein - verabschiedeten damals die 
"Aktionsplattform von Peking", die in der Folge der 
Gleichstellungspolitik in Liechtenstein neue Impulse verliehen hat. 
Seit 1998 wird eine Broschüre mit den Massnahmen zur Umsetzung der 
Aktionsplattform jährlich von der Regierung veröffentlicht. Kürzlich 
wurde die "Umsetzung der Aktionsplattform 2002" herausgegeben. Dies 
ist der fünfte Massnahmenkatalog zur Umsetzung der Ziele der 
Weltfrauenkonferenz in Peking und ihrer Folgekonferenz 2000 in New 
York.
Um die tatsächliche Gleichstellung in Liechtenstein zu fördern, sind 
im Rahmen dieser Aktionsplattform 2002 wiederum eine Reihe von 
Massnahmen ergriffen und umgesetzt worden, welche in der Broschüre 
dargestellt werden. Sie umfassen: die Veröffentlichung der 
Informationsbroschüre zum Gewaltschutzrecht; das Interreg- Projekt 
"Grenzen überschreiten - Grenzen setzen"; die Errichtung der 
Arbeitgruppe der Landesverwaltung zum Thema sexuelle Belästigung und 
Mobbing; die Gewährung von Finanzhilfen nach dem 
Gleichstellungsgesetz; die Kursangebote für Kandidatinnen für die 
Gemeinderatswahl 2003; eine Checkliste für Parteien für die 
Kandidatinnenmotivation und -suche, den Kandidatinnenaufbau und die 
Unterstützung von Kandidatinnen; die Impulstagung "Mädchenräume - 
Bubenträume" für Lehrpersonen der Unterstufe; die Evaluation des 
"Jobsharing" von Lehrpersonen; der Chancengleichheitspreis 2002; die 
Eröffnung des Kinderhorts der Landesverwaltung; die Projektgruppe 
MannsBilder mit den Schwerpunkten Männergesundheit und die 
Vereinbarkeit von Familie und Erwerb, der 2. liechtensteinische 
Frauenkongress mit dem Motto "Frauen schaffen - Frauen Schaffen"; 
die Einsetzung eines Lenkungsausschusses für Gender Mainstreaming 
sowie die regionale und länderübergreifende Vernetzung der 
Frauenorganisationen.
Die Umsetzung der Aktionsplattform wird seit 1998 jährlich 
veröffentlicht. Die Broschüre "Umsetzung der Aktionsplattform 2002" 
kann einzeln oder zusammen mit den Ausgaben seit 1998 beim 
Gleichstellungsbüro unter der Telefonnummer +423 236 60 60 oder e- 
mail  info@gsb.llv.li bestellt werden.
Veranstaltungen des Frauennetzwerks anlässlich des Tags der Frau
Am internationalen Tag der Frau werden seit einigen Jahren von den 
Organisationen des Liechtensteinischen Frauennetzes gemeinsam 
Aktivitäten durchgeführt. Die Performance "GenofEva" von 
liechtensteinischen Künstlerinnen im letzten Jahr war ein grosser 
Erfolg. Der diesjährige Tag der Frau wird ein Tag des Frauenfilms 
sein. Mit einem abwechslungsreichen Programm lädt das Frauennetz 
Liechtenstein zu einem heiteren, nachdenklichen, aber auch 
spannenden Frauenfilmtag ins TaKino. Ein Frauenfest bei 
kulinarischem Apéro und Filmbeilage im Foyer des Theaters am 
Kirchplatz beschliesst das Programm zum Internationalen Tag der Frau 
in Liechtenstein.
Programm des Frauen-Film-Tags am Samstag, dem 8. März 2003 Filme zum 
Frau-Sein in all seinen Facetten von 14.00 bis 24.00 Uhr!
TaKino Schaan:
14.00 Uhr Pauline & Paulette
16.00 Uhr Fucking Amal
18.00 Uhr Frida Kahlo
Theater am Kirchplatz:
20.09 Uhr Frauenfest mit kulinarischem Apéro und dem Klassiker der 
Filmgeschichte "The women"
TaKino Schaan:
22.30 Uhr "Dolores Claiborne"
"Movie Star"- eine liechtensteinische Produktion Am 8. März findet 
auch eine liechtensteinische Produktion ihre Uraufführung! Als 
Vorfilm zum Film "Fucking Amal" um 16.00 Uhr im Takino wird eine 
Produktion der offenen Jugendarbeit Balzers, Vaduz und 
Eschen/Nendeln gezeigt werden. Das Projekt "MovieStar" zeigt 
liechtensteinische Mädchen und ihre Lebenswelten und hat zum Ziel, 
junge Mädchen für das Thema "Frausein" zu sensibilisieren.
Für weitere Auskünfte: Alicia Längle, Amt für Auswärtige 
Angelegenheiten / Bernadette Kubik-Risch, Gleichstellungsbüro
G:UNOPRESSETag der Frau 2003.doc

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