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pafl: Liechtenstein: FIU stellt Jahresbericht 2002 vor. Positive Entwicklung im gemeinsamen Kampf gegen Terrorfinanzierung

(ots)

Vaduz, 2. April 2003 (pafl) -

Die liechtensteinische
Meldestelle zur Bekämpfung der Geldwäscherei und der Organisierten 
Kriminalität, die Stabsstelle Financial Intelligence Unit (FIU), 
stellte heute ihren Jahresbericht 2002 vor.
Die Kerntätigkeit der FIU besteht in der Entgegennahme, Analyse 
und gegebenenfalls Weiterleitung erstatteter Verdachtsmitteilungen. 
Die FIU arbeitet darüber hinaus proaktiv im Inland und auf 
internationaler Ebene. Im Inland erfolgt das proaktive Vorgehen 
durch Sensibilisierung der liechtensteinischen Finanzintermediäre 
hinsichtlich Geldwäscherei und Organisierter Kriminalität durch 
Vorträge, bilaterale Gespräche oder Besprechungen. Auf  
internationaler Ebene nimmt die FIU als Mitglied der Egmont Group 
aktiv an allen einschlägigen Facharbeitsgruppen teil und organisiert 
Fachtagungen, wie zum Beispiel den IT - Workshop der Egmont Group in 
Liechtenstein im März 2003. Zudem vertritt die Leitung der FIU das 
Land Liechtenstein als Bureaumitglied in MONEYVAL. Sie nimmt als 
Experte an der Evaluation von verschiedenen Ländern, so zum Beispiel 
Monaco oder in diesem Jahr noch Oman und Russland, teil.
Die FIU ist somit ein Kompetenzzentrum für Fragen der 
Geldwäscherei. Sie deckt in ihrer Funktion als Anlaufstelle des 
Finanzplatzes auch den Bereich der Terrorismusfinanzierung ab. 
Letzteres ist eine zentrale Angelegenheit, da Liechtenstein den 
Missbrauch seines Finanzplatzes nicht duldet, insbesondere in 
Verbindung mit der Finanzierung von terroristischen Aktivitäten.
Der Jahresbericht der FIU gibt Aufschluss über das Meldeverhalten 
der Finanzintermediäre. Im Berichtsjahr sind bei der FIU insgesamt 
202 Verdachtsmitteilungen erstattet worden. Im Vergleich zum Vorjahr 
bedeutet das eine Steigerung von 30 Prozent. Von diesen 202 
erstatteten Verdachtsmitteilungen stammen 96 von Banken, 95 von 
Treuhändern und 11 von weiteren Finanzintermediären. Das 
Schwergewicht liegt damit eindeutig auf den Banken und Treuhändern, 
die zusammen fast 95 Prozent der eingegangenen Verdachtsmitteilungen 
erstattet haben. Betrachtet man die Zahlen der erstatteten 
Verdachtsmitteilungen unter dem Gesichtspunkt des Meldegrundes 
(warum wurde überhaupt eine Verdachtsmitteilung erstattet), so fällt 
auf, dass 141 (oder 70 Prozent) der Verdachtsmitteilungen aufgrund 
interner Erhebungen erstattet wurden, 48 aufgrund eines 
Rechtshilfeersuchens und 13 aufgrund des Vorliegens eines 
eigenständigen Inlandverfahrens. Damit haben im Vergleich zum 
Vorjahr insbesondere die Zahl der Verdachtsmitteilungen, die 
aufgrund interner Erhebungen erstattet wurden, erheblich zugenommen. 
Im Jahr 2002 haben 13 von 17 in Liechtenstein zugelassenen Banken 
eine oder mehrere Verdachtsmitteilungen erstattet, was eine mehr als 
verdoppelte Zunahme gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Bei den 
Treuhändern konnte ebenfalls eine Verdoppelung der Meldebreite im 
Berichtsjahr festgestellt werden.
Die Entwicklung des Meldeverhaltens als gesamtes sowie des 
vorwiegenden Meldegrundes im Besonderen ist erfreulich. Es zeigt 
sich damit, dass die Bemühungen um Sensibilisierung des 
Finanzsektors auf die Phänomene der Geldwäscherei erfolgreich sind. 
Die liechtensteinischen Finanzintermediäre sind bemüht, den 
rechtlichen Regelungen zum Durchbruch zu verhelfen. Eine weitere 
erfreuliche Tendenz ist, dass die Meldebreite sowohl bei den Banken 
als auch bei den Treuhändern gegenüber 2001 deutlich zugenommen hat.
Die gemeinsamen Anstrengungen von Finanzplatz und Behörden für 
einen sauberen Finanzplatz und zur Bekämpfung der Geldwäscherei 
haben eine feste Grundlage. Ziel ist es nun, diese auszubauen, zu 
vertiefen und die Bemühungen intensiv weiterzuführen. Vor allem ist 
dem Phänomen der ständig wechselnden Erscheinungen von Geldwäscherei 
Rechnung zu tragen. Der Kommunikation von Typologien kommt dabei 
eine entscheidende Bedeutung zu.
Rückfragen:
Mike Lauber
Tel. +423/236 61 20

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