pafl: Leistungsvereinbarung zwischen Regierung und Fachhochschule Liechtenstein über KMU-Kompetenzzentrum unterzeichnet
(ots)
Vaduz, 25. April (pafl) -
Zur Förderung der Klein- und Mittelunternehmen (KMU) wird im Fürstentum Liechtenstein ein KMU- Kompetenzzentrum aufgebaut. Die Regierung schloss mit der Fachhochschule Liechtenstein eine entsprechende Leistungsvereinbarung ab. Die Unterstützung der Fachhochschule Liechtenstein in diesem Bereich ist Bestandteil des von der Regierung lancierten Impulsprogramms "Wirtschaftsoffensive Liechtenstein". Mitträgerin des Kompetenzzentrums ist zudem die Gewerbe- und Wirtschaftskammer (GWK) des Fürstentums Liechtenstein.
Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) stellen in der vernetzten und globalisierten Wirtschaft einen wachsenden Bedarf an Dienstleistungen fest. Nicht nur von neu gegründeten Unternehmen, sondern auch von eingeführten Betrieben im Fürstentum Liechtenstein und in der Region besteht zunehmend der Wunsch nach neutraler, kompetenter Beratung und Unterstützung. Um eine wissenschaftlich gestützte und praxisnah ausgerichtete Anlaufstelle zu schaffen, schloss die Regierung mit der Fachhochschule Liechtenstein eine Leistungsvereinbarung zum Aufbau eines KMU-Kompetenzzentrums ab. Nach der Entwicklung der Konzepte und dem Aufbau der erforderlichen Netzwerke sowie der Vorbereitung und Einleitung der Forschungsprojekte wird die Eröffnung des KMU-Kompetenzzentrums im Spätherbst erfolgen.
Regionale Drehscheibe für KMU-Förderung Das KMU-Kompetenzzentrum wird gemäss der Leistungsvereinbarung zu einer Drehscheibe zwischen der Fachhochschule Liechtenstein und der Wirtschaft. Das Wissens- und Innovationspotenzial der Hochschule wird in die Wirtschaft und Gesellschaft transferiert, während die Anregungen und Impulse aus der Wirtschaft in die Hochschule getragen werden. In Übereinstimmung mit der grenzüberschreitenden Wirtschaftstätigkeit ist das KMU-Kompetenzzentrum nicht auf das Fürstentum Liechtenstein allein ausgerichtet, sondern soll sich zu einem Zentrum für Wissens- und Technologietransfer im Drei-Länder- Rheintal entwickeln. Geprägt und unterstützt vom KMU-Zentrum soll unternehmerisches Denken und Handeln zur strategischen Erfolgsposition des «Chancentals Rheintal» werden. Im Fokus des KMU- Kompetenzzentrums stehen nicht nur die erfolgreichen Unternehmen, zu den Zielgruppen gehören insbesondere auch die neu gegründeten Unternehmungen, die sich in einem umkämpften Markt positionieren wollen.
Projekthilfe und Coaching bei Weiterentwicklung Die Fachhochschule Liechtenstein baut das KMU-Kompetenzzentrum im Rahmen der angewandten Forschung und Entwicklung sowie des Wissenstransfers neben den bestehenden Instituten im Bereich der Architektur, der Finanzdienstleistungen und Wirtschaftsinformatik auf. Das Programm des KMU-Kompetenzzentrums wird in Kooperation mit der Gewerbe- und Wirtschaftskammer für das Fürstentum Liechtenstein (GWK) entwickelt, die zu den Mitträgern dieses Projektes gehört. Die Einzelziele des Kompetenzzentrums bestehen in der Förderung von Unternehmensgründungen und der Förderung von Jungunternehmen. Mit der Bildung von Netzwerken und über Innovationsberatung können Klein- und Mittelunternehmen in ihrer Wachstumsphase durch das KMU-Zentrum begleitet und unterstützt werden. In kritischen Phasen der Weiterentwicklung und im Fall der Internationalisierung von KMU steht das Kompetenzzentrum für das erforderliche Coaching zur Verfügung.
Wissenschaftliche Begleitung und Konjunkturforschungsstelle Die Leistungsvereinbarung zwischen Regierung und Fachhochschule Liechtenstein sieht neben der direkten Unterstützung von Unternehmen auch die wissenschaftliche Begleitung wirtschaftspolitischer Projekte in Arbeitsgruppen vor. Ferner steht das KMU- Kompetenzzentrum als Vernehmlassungspartner der Regierung bei Gesetzesvorlagen zur Verfügung.
Dem KMU-Kompetenzzentrum ist schliesslich die Rolle als Konjunkturforschungsstelle zugedacht: Das Sammeln und Auswerten von statistischen Daten und Wirtschaftsprognosen von benachbarten Regierungs- und Amtsstellen, Hochschulen und anderen Institutionen gehört ebenso dazu wie die Ausarbeitung von regionalen und globalen Trendprognosen für die liechtensteinische Wirtschaft. Mit der Auswertung wirtschaftsrelevanter Daten aus statistischen Angaben kommt dem Kompetenzzentrum auch die Aufgabe zu, bei Bedarf so genannte «Führungscockpits» für die Regierung auszuarbeiten.
KMU-Kompetenzzentrum für Liechtenstein und die Region Träger des KMU-Kompetenzzentrums für Klein- und Mittelunternehmen sind die Fachhochschule Liechtenstein sowie die GWK, die Gewerbe- und Wirtschaftskammer für das Fürstentum Liechtenstein. Als Förderer kommen Unternehmen, Wirtschaftsverbände und Institutionen aus den drei im Rheintal aneinander grenzenden Ländern in Frage. Das Projekt KMU-Zentrum konzentriert sich nicht allein auf die liechtensteinische Wirtschaft, sondern versucht das St. Galler Rheintal und das Bundesland Vorarlberg mit einzubinden.
Die Finanzierung des KMU-Kompetenzzentrums beruht auf mehreren Säulen: Eine Basisfinanzierung wird durch das Land Liechtenstein auf Grundlage der abgeschlossenen Leistungsvereinbarung erfolgen. Daneben tragen die Beiträge der Träger sowie geplante Zuwendungen diverser Förderer zur Finanzierung des KMU-Kompetenzzentrums bei. Nach einer Anlaufphase werden die Erlöse aus Beratertätigkeiten, Schulungen sowie den Projekten aus der angewandten Forschung und Entwicklung hinzu kommen.
Netzwerk von Wirtschaft und Wissenschaft Die Fachhochschule Liechtenstein wird beim Auf- und Ausbau des KMU- Kompetenzzentrums die Kooperationspotenziale mit den Instituten anderer Fachhochschulen und Universitäten nutzen. Die Integration kann durch das Netzwerk der Fachhochschule Liechtenstein sichergestellt werden, das über vierzig Hochschulen in der Region und in der ganzen Welt einbezieht.
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